Zerrissene Umarmungen
E 2009, Laufzeit: 129 Min., FSK 12
Regie: Pedro Almodóvar
Darsteller: Penélope Cruz, Lluís Homar, Blanca Portillo, José Luis Gómez, Lola Dueñas, Rubén Ochandiano, Ángela Molina, Rossy de Palma, Alejo Sauras
Dieses war mein letzter Almodovar
Kollerteral.. (54), 23.09.2009
Hab das Kino vorzeitig verlassen. Was selten vorkommt..
Der Anti-Tarrantino
Unser (26), 23.08.2009
Der Film erzählt eine spannende Geschichte mit teilweise krimihaften Elementen und tut dies mit einer elegant verschachtelten zeitlichen Struktur. Außer, dass er spannend ist, ist der Film auch berührend, erotisch und zum furiosen Ende hin brüllend komisch. Er ist gespickt mit selbstbezüglichen Elementen, anhand derer man prima über die Rolle des Regisseurs und die Bedeutung des Filmemachens grübeln kann. Die Schauspieler sind gut; Penelope Cruz ist herausragend. Mehr vom Inhalt sollte man nicht verraten, um den Genuss des Films nicht zu schmälern, aber anschauen sollte man ihn unbedingt.
Pedro Almodóvar zeigt uns in seinen Filmen, wie die Welt sein kann, wenn wir sie wirklich anschauen. Ganz konzentriert auf den Augenblick, die Bilder und die handelnde Person, lässt er moralische und ästhetische Klischees einfach beiseite. Die Figuren erhalten so eine Klarheit und Tiefe, die wir uns für uns selbst oft wünschen ? verfangen wie wir sind, zwischen hektischer Selbstdarstellung und gesellschaftlicher Konvention.
Diese Klarheit, mit der Almodóvar seine Figuren zeichnet, ihre direkte schnörkellose Sprache, ihre Würde, die sie gerade im Leiden ausstrahlen, hat ein befreiendes und inspirierendes Moment für den Zuschauer. Es ist einfach schön, diesen Film anzuschauen und man möchte immer wieder Kameraeinstellungen anhalten und die farbsatten Bilder in Ruhe betrachten. Der Film ist lang ? ich war trotzdem traurig, als er vorbei war.
Kunstquark
Cinemoenti (173), 21.08.2009
Ja, ja, ja: schöne Bilder, schöne Farben, schöne Musik, dramatische Anmutung in jedem einzelnen Moment. Und darüber hinaus? Was bleibt hängen?
In meinen Augen die bloße Behauptung, dramatisch zu sein. Diese Inszenierung bewegt sich gefährlich nah an öden Nachmittags-Soaps, an der Grenze zur Peinlichkeit, und würde man die wunderbare Musik mal weglassen, wären so manche Kinobesucher vielleicht zu Filmende längst eingeschlafen.
Mir fehlt der Almodóvar, der wirklich in die Tiefe geht.
Der lang ersehnte
Biggi (153), 21.08.2009
neue Almodóvar ist nur gut, nicht super, wie "alles über meine Mutter" z. B. Er hat Längen, die nicht zum Gelingen des Films beitragen, Filmszenen im Film, die im Dialog zu lang und uninteressant sind, in denen Penélope auch etwas hölzern rüberkommt. Die Rolle ist ihr nicht direkt auf den Leib geschrieben wie z. B. in Volver oder dem Woody Allen "Christina, Barcelona..", wo ihr mediterranes Temperament à la Sophia Loren mit ihr durchgehen kann. Auch LLuis Homar als Matteo hätte ich mir lebendiger gewünscht. Die schrillen Figuren, die der Regisseur sonst einsetzt, gehören zu ihm und sie fehlen mir. Nur Ernesto, der missratene Sohn von Penelopes Gönner, der war richtig schön schräg.
Auch wenn sich das alles etwas negativ anhört, ist er auf jeden Fall sehenswert, vielleicht gibt es auch keine Steigerung mehr...? Jeder Mensch, auch Almodóvar hat seine Grenzen.
Sehr Schön !
Ashra (60), 15.08.2009
Mir hat der Film gut gefallen, schön erzählt mit vielen Bildern und wunderbaren kleinen Geschichten, so wie wir Almodóvar lieben. Nur etwas zu lang, es wurde zum Teil ein wenig anstrenged. Fazit: sehr schöner Film , muss man sich ansehen.
Wunderbar,
minkapferdchen (28), 12.08.2009
wenn auch im letzten drittel gefühlte 10 Minuten zu lang, ganz egal, ein wunderbarer Film. Wie immer tolle Ideen, phantastische Kostüme, das Setdesign farbenprächtig wie eh und jeh.
Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Super - genial - fesselnd
caroline (3), 12.08.2009
Ein Wahnsinns-Film. Ja, Almodovar feiert sich und seine Möglichkeiten sowie die seiner DarstellerInnen - und das völlig zu Recht.
@CemileTS - schadeschade: diese Vernagelung des Blicks und der Wahrnehmung lässt sich vermutlich nicht ändern.
Alle anderen: Lasst Euch nicht abhalten davon, diesen Film zu genießen.
Er ist traurig und lustig, vermittelt die Leichtigkeit, mit der wir das Leben in allen Facetten leben sollten. Einfach wunderbar!
Selbstverständlich...
CemileTS (137), 07.08.2009
...denn dass jemand sich mit schwule Subkultur schmückt und aus dieser Bedient muss nicht gleich schwull sein, bzw. "nicht ungespalten" schwull ...das wäre im übrigem keine Ausnahme....hmm..siehe "American Beauty"
...dennoch wäre es auch nur menschlich sich in heranwachsendem Alter seine Sexualität zu hinterfragen und daran zu zweifeln.
Bloss dass Almodovar sich dann aufmacht und voreilig Rücksichtslos auf jedem drauf setzt um dadurch seinem "aktuellen" Urteil Gewicht beizumessen...und das bei seinem Körpergewicht ..tz,tz,tz
Und Menschenverachter sind doch auch Menschen, warum sollte demzufolge ein Schwuler nicht auch mal Schwulenverachter sein?!
Wobei...
Zerrissene Umarmungen sollte ein Film sein der sich ausschliesslich an Frauen wendet, darin ist Almodovar sehr geschickt, allerdings hat er sich mit seinem überbordenden Ego ins Weg gestellt, anstatt das Geschick der ersten (grosse) 30 minuten des Films fortzuführen.
Leider gilt im Film der erste Eindruck nur gut für einen perfekten Einstieg...dann lenkt er die Geschichte auf sein Ego..darin liegt der rücksichtslose Betrug dem auch Penelope Cruz zum Opfer fällt, da sie nur noch als Alibi dienlich erscheint.
Schwulenverachtung?
otello7788 (554), 07.08.2009
Almodóvar ist selber stockschwul - bist du dir da sicher?
Dentale Erektion
CemileTS (137), 07.08.2009
nach "Schlechte Erziehung" ein weiterer Pythonnaler Würgegriff aus dem Hause Almodovar..
"Zerissene Umarmung" wiegt schwer, kaum zu ertragen zudem der Würgegriff nach 30 Minuten anfänglich und schleichend dem Zuschauer die Luft raubt und in die Ohnmacht treibt.
Da ich hier etwas ausführlicher drauf eingehen möchte unterteile ich meinen Beitrag in Kapiteln:
CANNES
Ich kann nur hoffen dass der von Cannes in diesem Jahr abgelehnte Fatih Akin Film "Soulkitchen" noch schlechter ist, denn hier bei dem neuem Almodovar bewegen wir uns im niedersten Abgrund schlechtester Filmerzählung...ja überhaupt Erzählung.
Wie sollte ich dies vergleichen? Vielleicht mit der Erfahrung von naiven Menschen, die in künstlerische Umwandlungen Ihre gutmenschlichkeiten in erzählerische Absichten bekunden wollen, dies aber mit Überdruss und ohne klare Ziele (wobei hier auch der WEG einem Morast ähnelt) und der Zuhörer plötzlich den Verdacht erlangt, das der Erzählende bloss in seinen Absichten Mastubiert.
Also, kein "Imagine" das wir von John Lennon kennen...sondern das "Imagine" eines Betrüger, Schwindler und Heuchler.
Gut, Naiv kann Almodovar nicht sein...von daher mein Vorwurf des niedersten Abgrunds...er hält uns Zuschauer für Naiv, was uns (dem gewohnten Kinogänger und in meinem Fall Almodovar-Fan) in die Ohnmacht treibt.
Nach 30 Minuten musste ich mit meinen Eckzähnen die Innenseite meiner Unterlippe krallen und konstant drauf kauen um diesen endlosen Schrott zu ertragen.
Das Filmfestival CANNES hat bereits für eine grosse Nähe zu Almodovar geworben als "Schlechte Erziehung" zum Eröffnungsfilm ausgewählt wurde, und dies trotz dass "Schlechte Erziehung" bereits in den spanischen Kinos seinerzeit angelaufen ist. Das sei dem Festival zugestanden...aber diesem Film diesjährig ins Programm zu nehmen kommt einer schallenden Ohrfeige an weitere talentierte Filmregiesseure gleich und der Verdacht an Kuppelei und Korruption kommt auf.
Oder dem Festival-Auswahlcomite wurde lediglich die ersten "vollkommene" 30 min. vorgeführt- auch sehr denkbar
HOMOPHOBIE
Seine Affinität zur Huldigung von Sam Mendes "American Beauty" weiss ich noch aus dem Sountrack zu "Sprich Mit Ihr"....allerdings wusste Sam Mendes die Darstellung des menschenverachtenden homophoben Homosexuellen durch den Einsatz eines "vorbildliches" schwules Pärchen moralischen Ausgleich zu schaffen....Almodovar hingegen wälzt sich seid längerem in abtrünige Weise in Schwulenverachtung, auch in "Zerrissene Umarmung" lässt er da nichts aus...
...ein kleiner Lichtblick ist sein Verweis auf "Andy Warhol", und zwar nicht bloss in Anwendung der grafischen warholsche Filmplakate, sondern in der Erschaffung des Charakters (den jungen) Ray X. ..aber wo bleibt der Ausgleich?!
WARUM=?
wie kann es dazu kommen dass Almodovar uns so einen "Haufen" setzt?!
Eine mögliche Antwort:
Almodovar hat nie einen Hehl daraus gemacht dass er jeden in seiner Umgebung in seiner Kreativität und Authentizität beklaut..er nennt sowas "Inspiration" sammeln, andere würde das Vampirismus nennen.
Vielleicht ist das aber auch nur "Post-Modern"..schliesslich ist in einer solchen Werkschaffung das Ergebniss bedeutend..was man aus dem geklautem macht..
...es kann gut sein dass die Authentischen und Kreativen Menschen sich von ihm abgewendet haben oder noch schlimmer..er kann diese nicht mehr ausmachen...
...und nun, ganz ohne "Inspirationsquellen" bleibt ihm nichts anderes übrig als zu mastubieren , ganz für sich alleine...eine um die eigene Achse drehendes Rad, ohne Fortbewegung. Roda Viva...
...und das bitte ohne mich.
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Hagen
Start: 17.10.2024
In Liebe, Eure Hilde
Start: 17.10.2024
Dahomey
Start: 24.10.2024
The Room Next Door
Start: 24.10.2024
Anora
Start: 31.10.2024
Des Teufels Bad
Start: 14.11.2024
Gladiator 2
Start: 14.11.2024
The Outrun
Start: 5.12.2024
Nosferatu – Der Untote
Start: 2.1.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23