Der Mann ohne Vergangenheit
Finnland/Deutschland/Frankreich 2002, Laufzeit: 97 Min., FSK 12
Regie: Aki Kaurismäki
Darsteller: Markku Peltola, Kati Outinen, Juhani Niemelä, Kaija Pakarinen, Sakari Kuosmanen, Annikki Tähti, Anneli Sauli, Elina Salo, Outi Mäenpää, Esko Nikkari, Pertti Sveholm, Matti Wuori, Aino Seppo, Janne Hyytiainen, Antti Reini
Jo!
flimbe (31), 19.04.2003
Ich hab den Film genossen! Bei Kaurismäki hat man Zeit, sich zurückzulehnen und einfach nur zuzugucken. Der Film ist total schrullig. Aber ich mag solche Filme. Die Typen find ich klasse. So wie man sie in einem Hollywood-Streifen eben nicht finden würde. Skandinavisch und einfach. Schlicht. Darum stört an dem Film auch absolut nichts. Und die Musik ist einfach nur klasse.
http://www.der-mann-ohne-vergangenheit.de
Die spinnen , die Finnen
packersde (6), 10.01.2003
Die spinnen, die Finnen - könnte man meinen wenn man diesen sehenswerten Film gesehen hat. Es ist sicherlich nicht das Beste was je auf einer Kinoleinwand präsentiert wurde. Aber der staubtrockene Humor und die einfache und doch stets spannende Geschichte verleiht dem Film einen ganz eigenen Charme.
100%
mQ23 (4), 09.01.2003
kacktrocken, urwitzig !!!
Nett, ja.
Colonia (683), 04.01.2003
Nach all den Lobeshymnen in den unten stehenden Kritiken mal etwas Anderes: Meine Begeisterung für diesen Film kannte durchaus Grenzen. Nett, ja. Schöne Bilder, tolle Farben, ja. Aber zu langatmig, zu hölzern und das Ende drei Nummern zu happy. Da hat der arg gebeutelte Protagonist nicht nur seine Vergangenheit wieder gefunden, sondern auch noch eine Gegenwart und Zukunft. Ach wie schön kann das Elend sein.
merk-würdig
Homer_Jay (7), 12.12.2002
nja, ist schon ein arg seltsamer Film.
Gefällt auch sicher nicht jedem.
Aber vermutlich wissen die meisten, die in einen Kaurismäki-Film gehen ja eh, was sie erwartet...
****
Ich würde nicht die volle Punktezahl/Sternchenwertung geben
- aber empfehlen kann ich den Film schon!
Definitiv. ****
Schon allein, weil er sich so angenehm von dem Einheitsbrei abhebt.
Für mich hat es sich schon allein
für die Musik gelohnt. :-)
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habe ich eigentlich Hallus oder sieht der Hauptdarsteller in seinem schwarzen Anzug ein wenig aus wie Johnny Cash...???
Sparsamkeit
deejay (111), 11.12.2002
Die Sparsamkeit der Akteure, fast laienhafte Steifheit der Bewegungen, trotzdem perfekt komponierte Bilder, die meistens eine Sekunde zu früh ausgeblendet werden.
Die Sparsamkeit der Dialoge mit zuweilen jugendkompatiblen Sprüchen und der sparsame, trotzdem greifende, Humor machen diesen Film so sehenswert. Ebenso die Schauspieler, die noch echte Typen sind und ihre Schönheit erst auf dem zweiten oder dritten Blick offenlegen. Armut, die zwar schmerzhaft und jenseits eines hochtechnologischen durchgestylten Nokia-Finnlands angesiedelt ist, wird von den dargestellten Menschen mit großer Würde und Selbstverständlichkeit ertragen. Ein Bild, das gerade in Zeiten des allgemeinen Wirtschaftsjammerns auf allerhöchstem Niveau öfter vor Augen sein sollte. Ein Bild, das dieser Film mit seinen kräftigen Farben unterstützt.
f***trocken
gufi (18), 09.12.2002
Der Humor ist so trocken, Gobi und Sahara würden neidisch werden. Mit diesem Film legt Kaurismäki wieder ein Werk in gewohntem Stil und handelsUNüblich hoher Qualität vor. Seine Filme sind ja immer wieder eine Erholung gegenüber den Blockbustern aus USA, weil sie fast schon übertrieben auf das Minimale reduziert sind. Allerdings muss man den Humor echt mögen. Für meinen Geschmack hatten allerdings frühere Werke von ihm stärkere Akzente. Es ist einfach ein Liebhaberstück.
Guter Film mit kleiner Schwäche
gutzi (182), 26.11.2002
Wie so oft gelingt es Kaurismäki, eine eigentlich tragische Geschichte durchaus positiv und vor allem auch unterhaltend, ja komisch darzustellen. Die Aussage überzeugt denn auch: Auch (oder gerade) wenn Du alles verlierst - nicht nur Materielles, sondern auch Deinen Namen, Deine Identität - kann das gut, ja eben sogar besser als Dein vorheriges Leben sein.Allerdings hatte ich doch widerholt das Gefühl, daß das Leben im Elend und in der Gosse dann doch ein wenig zu rosarot dargestellt wurde (speziell die Szene mit dem Mann im Container). Das ist zwar der einzige Kritikpunkt, hat mich aber an einigen Stellen ziemlich gestört.
Aki's coole Welt
Akai3000 (4), 24.11.2002
Auf einen neuen Aki Kaurismäki freut man sich doch immer. Und diesmal legt er noch einen drauf.Der Mann ohne Vergangenheit ist eine Geschichte von der unteren Gesellschaft,deren Welt ersteimal trist und verloren wirkt.Kaurismäki aber schuf ein Werk das eine ganz eigene Sprache entwickelt.Die figuren spielen charmant und haben immer diese lakonische art in ihrer Sprechweise.Trocken und schroff sind die Dialoge ausgearbeitet.Eigentlich eine komödie,wenn Kaurismäki nicht immer noch dran erinnert das es sich hier um Menschen handelt die alles verloren haben. vielleicht wirkt das was wir als humoristisch einstufen in finnischen kinos ganz anders.Ich jedenfalls habe selten so viel bei einer Tragikkomödie gelacht...vergleichbar ist "Der Mann ohne Vergangenheit mit "Ariel",ein Frühwerk von Kaurismäki...unbedingt auch mal anschauen!
Jenseits des Geldes
calvin (27), 18.11.2002
Warum müssen die Helden der besten Filme diesen Jahres alle das Gedächtnis verlieren und dennoch durchs Leben kommen? In Mulholland Drive und jetzt bei Kaurismäki auch, einmal Filmoberschicht in L.A., einmal der hohe Norden ganz unten.
Der neue Kaurismäki Film scheint ein Plädoyer zu sein gegen die Düsternis der Kollegen, die auf Augenhöhe filmen, gegen Lynch oder von Trier. Nicht mal im Wohn-Container oder bei einer Ernte von immerhin sechs Kartoffeln wird das Selbstbild demoliert. Der Film hat mir Mut gemacht: es kommt auf die Sichtweise an. Es kommt darauf an, was man cool findet. Mit Ideen läßt sich die Heilsarmee Kapelle in eine Bluesband verwandeln, oder ein Streichelhund in eine Kampfbestie -- wenn man es so sehen möchte. Würde scheint im Film völlig abgekoppelt zu sein von Geld und Besitz. Einen Gedanken, den man auch im Kino ganz vergessen hatte. Und es ist zu meiner Freude der erste Film, in dem die Dialoge so schräg-genial sind, wie in den Romanen von William Faulkner.
Danke
Rita (21), 18.11.2002
Der Mann ohne Vergangenheit, Geld und Wohnung (aber mit dem Blues!) wird ganz selbstverständlich in eine Gemeinschaft aufgenommen, deren Mitglieder trotz Armut und scheinbarer Ausweglosigkeit nie ihre Würde verlieren. Im Sonntagsanzug geht man am Wochenende aus zum Essen - zur Suppenausgabe der Heilsarmee. Die Dialoge sind wunderbar karg - manchmal schon leicht surreal und voller Weisheiten. Ein genialer Film, gedreht In satten Farben, die trotzig das Elend veredeln und mit Schauspielern, deren Gesichter Geschichten erzählen.
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