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Fiasko
Island/ Deutschland/ Dänemark 2000, Laufzeit: 92 Min.
Regie: Ragnar Bragason
Darsteller: Robert Arnfinnsson, Margret Akadottir, Bjorn Jorundur Fridbjornsson, Kristbjorg Kjell, Silja Hauksdottir, Eggert Thorleifsson, Olafur Darri Olafsson

Eine Familie - drei Generationen: 24 Stunden im Leben von Großvater Bardal, dessen Tochter und seiner Enkelin, die alle zusammen im selben Haus in Reykjavik leben und einen Tag voller Liebessehnsucht und Liebesleid erleben. Winterliche Tragikomödie inmitten absurder Vorkommnisse Episodenfilme, zumal mit sich rudimentär überschneidenden Handlungssträngen, haben mal wieder Hochkonjunktur. Sogar in Island! So ist auch Fiasko, das Kinodebut des isländischen Regisseurs Ragnar Bragason, in einer solchen Struktur angelegt: Großvater Bargal lernt die alternde Schauspielerin Helga kennen und verliebt sich in sie. Dass sie senil ist und in einer Traumwelt lebt, merkt er erst später; Seine Tochter Steingerdur glaubt fest an den charismatischen Fernsehprediger Samuel. Sie opfert viel Zeit und Arbeit für ihn - ihre Ehrerbietung grenzt schon an Liebe. Dass er aber deutlich weniger religiös ist, als es zunächst den Anschein hat, will sie nicht wahrhaben. Die Enkelin Julia hat gleich zwei Liebhaber - einen, den sie liebt, und einen, der sie liebt! Beiden erzählt sie von einer Schwangerschaft - für einen entscheiden kann sie sich nicht! Bragason packt seinen ersten Spielfilm voll mit bis zur Groteske gesteigerten Szenen: der Großvater klebt mit der Zunge am vereisten Auto fest, der Prediger liegt Nachts gerne mit Prostituierten in seinem Whirlpool und trägt Teufelskostüme in rotem Lack, die Enkelin verkokelt nasse, zum trocknen auf den Herd gelegte Geldnoten. Das schüttelt den Film zwischen den eigentlich tragischen, von Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung geprägten Aspekte der Geschichten und den komisch absurden Ereignissen hin und her. Mitunter funktioniert das ganz gut, an einigen Stellen behindern sich die komischen und die tragischen Anteile der Geschichte aber auch gegenseitig. Und einige überspitzte Fusionen von Gegensätzen (z.B. TV-Prediger als Lack-Fetischist) wirken etwas platt und erinnern an die schlechteren Momente in Filmen der Coen-Brüder. Wer die aber uneingeschränkt mag, wird auch an den Kapriolen in Fiasko seinen Spaß haben.

(Christian Meyer)

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