In 80 Tagen um die Welt
Frankreich, Belgien 2020, Laufzeit: 80 Min., FSK 0
Regie: Samuel Tourneux
>> filme.studiocanal.de/movie/around-the-world-le-tour-du-monde-en-80-jours
Turbulente Animations-Neuinterpretation
Tierische Reisegesellschaft
„In 80 Tagen um die Welt” von Samuel Tourneux
Die Idee, Klassiker der Weltliteratur für junge Kinozuschauer mit Hilfe der Animationsfilmtechnik aufzubereiten, ist nicht neu. Und insbesondere die Walt Disney Company hat dabei auch häufig den Kunstgriff angewandt, die Hauptrollen von animierten Tieren verkörpern zu lassen, die für einen entsprechenden Niedlichkeitsfaktor sorgen und den Kleinen vermutlich den Zugang zu den Geschichten vereinfachen. „Robin Hood“ ließ der Mäusekonzern von einem schlauen Fuchs darstellen, „Basil, der große Mäusedetektiv“ variierte die Kriminalgeschichten eines Sherlock Holmes, indem er diese ins Mäusereich übertrug. Und Charles Dickens‘ klassische Story um den Waisenjungen „Oliver Twist“ ließen die Disney Studios 1988 in „Oliver & Co.“ unter Katzen und Hunden wieder auferstehen. Einen vergleichbaren Ansatz hat nun Samuel Tourneux (Regisseur einiger „Minions“-Kurzfilme) bei der französisch-belgischen Produktion „In 80 Tagen um die Welt“ verfolgt, in der der gleichnamige Abenteuerroman von Jules Verne auf tierische Protagonisten übertragen wurde.
Passepartout (in der deutschen Fassung gesprochen von Constantin von Jascheroff) ist ein schüchternes kleines Äffchen, das gemeinsam mit seiner herrischen Mutter (Daniela Strietzel) auf einer Insel lebt, die ansonsten nur von Garnelen bevölkert wird. Passepartouts größter Traum, einmal als Abenteuer die Welt zu bereisen, wird unverhofft Wirklichkeit, als der kesse Frosch Phileas (Norman Matt) mit seinem Surfbrett auf der Insel auftaucht und mit den Bewohnern wettet, dass er die Welt in 80 Tagen umrunden kann, und somit schneller als der bisherige Rekordhalter Juan Frosch de Leon (Hans Bayer). Weil am Tag der Abreise der beiden Abenteurer die Bank der Insel beraubt wird, heftet sich das Nagetier Agent Fix (Daniela Hoffmann) an deren Fersen, da sie hinter Phileas einen gesuchten Verbrecher vermutet.
Samuel Tourneuxs Version der Jules-Verne-Geschichte hat mit dieser natürlich nur noch in Ansätzen zu tun, nutzt aber die damit einhergehenden Ortswechsel (man durchquert den Ozean, die Wüste und den Dschungel) für ungewöhnliche Begegnungen und abwechslungsreiche Settings. Hinzu kommt, dass die zugrundeliegende Wette und die Verfolgung der Abenteurer das Tempo der episodenhaften Handlung bestimmen.
Etwas seltsam mutet es an, dass fast alle Tiere ungefähr dieselbe Größe haben, also Garnelen genauso groß sind wie ein Frosch, ein Affe oder eine Schnecke. Lediglich eine Möwe ist deutlich größer ausgefallen, so dass man sie als Flugzeugersatz nutzen kann. Davon abgesehen sind die Figuren witzig animiert und mit amüsanten Charaktereigenschaften ausgestattet, so dass man über die vergleichsweise detailarmen Texturen der Animation locker hinwegsehen kann. Für die Erwachsenen im Publikum gibt es ebenfalls hübsche Referenzen und Anspielungen, wenn beispielsweise in der Wüste Skorpione im Outfit der Hell‘s Angels aufkreuzen, oder die Abenteurer unterwegs mit einer Muschelkamera Shellfies von sich machen, um ihre Reisestationen zu dokumentieren.
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Das tiefste Blau
Start: 25.9.2025
Karla
Start: 2.10.2025
Amrum
Start: 9.10.2025
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
The Mastermind
Start: 16.10.2025
Franz K.
Start: 23.10.2025
Stiller
Start: 30.10.2025
The Secret Agent
Start: 6.11.2025
Eddington
Start: 20.11.2025
Im Schatten des Orangenbaums
Start: 20.11.2025
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
The Odyssey
Start: 16.7.2026
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum