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Irgendwann in Mexico
USA 2003, Laufzeit: 102 Min., FSK 18
Regie: Robert Rodriguez
Darsteller: Antonio Banderas, Salma Hayek, Johnny Depp, Ruben Blades, Eva Mendes, Willem Dafoe, Mickey Rourke, Cecilia Tijerina, Danny Trejo, Gerardo Vigil, Enrique Iglesias, Marco Leonardi, Cheech Marin, José Luis Avenda–o, Rodolfo De Alexandre Pedro Armendariz jr.

ER ist zurück: EL, El Mariachi. Zurück, um sämtlichen imperialistischen Mächten die Lichter auszupusten. Und davon haben in Mexico verdammt viele ihre Finger im Spiel: Korrupte Politiker, selbstherrliche Drogenbarone, machtbesessene Militärs und selbstverständlich der CIA. Also: Fight Fire With Fire! _ Ein berauschendes Heldenepos voller Pathos und Gewalt Drogenbaron Barillo verspürt das dringende Bedürfnis auf den Präsidentenstuhl umzusatteln. Zupass kommt ihm dabei, dass sich die erweiterte Führungsspitze des Landes allein um den eigenen Arsch und das zugehörige Portemonnaie sorgt, genauso wie die Neigung des Militärs - in Gestalt von General Marquez -, sich möglichst viel von der Macht selbst einzuverleiben. Was wiederum den CIA-Agenten Sands (Johnny Depp, der Banderas als El Mariachi ziemlich an die Wand spielt)! auf den Plan ruft, der die Strippen doch lieber selbst in der Hand hält und sich demzufolge zunutze machen möchte, dass der Nationalheld schlechthin noch eine blutige Rechnung mit Marquez offen hat. Gier und Rache, davon kann Lateinamerika seit Landnahme der spanischen Conquestadores ein trauriges Lied anstimmen - nicht zuletzt: EL Mariachi. Der Gitarrenkoffer öffnet sich und heraus springt eine geballte Ladung Gewalt. Hinein in eine Kulisse, die sich seit Jahrhunderten nicht verändert zu haben scheint. Nur die Waffen sind versierter geworden, Gier und Armut, Wut und Rache, Trauer und Vergeltung haben sich zum Flächenbrand ausgeweitet. Wo sich bei Sergio Leone noch die Dramaturgie klar auf das alles entscheidende Duell zuspitzte, lodert hier die Gewalt an allen Fronten. Wo Sam Peckinpah noch durch die schonungslose Darstellung von Körper durchsiebenden Centstücken die Grenzen zwischen Gut und Böse nivellierte, erscheint in Robert Rodriguez zeitgenössischem Western die eruptive Gewalt als eine wohlchoreographierte, atemberaubend Inszenierung. Der seit der Low Budget-Produktion »El Mariachi´ zum Hollywood-Darling avancierte Kultregisseur hat alle Freiheiten und genießt sie in vollen Zügen. Heraus kommt ein orgiastisches Spektakel, das weder mit Humor noch mit wahnwitzigen Stunts geizt, das mit grandios überdrehtem Pathos mitreißt und außerdem noch die sozialpolitische Misere Lateinamerikas transportiert - wenngleich die Rettung der schützenswerten Demokratie in Gestalt des ach-so-arglosen Presidente einen faden Beigeschmack hinterläßt.

(Lars Albat)

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