Samaria
Südkorea 2004, Laufzeit: 96 Min., FSK 16
Regie: Kim Ki-duk
Darsteller: Lee Eol, Kwak Ji-min, Seo Min-jung, Kwon Hyun-min, Oh Young, Im Gyun-ho, Jung Yoon-soo, Lee Jong-gil, Shin Taek-ki, Park Jung-gi, Kim Gui-seon, Seo Seung-won, Yoo Jae-ik, Jung In-gi, Jeon Jin-bae, Yook Sae-jin, Hong Hye-ryung, Seol Han-sol
Verlust-Drama
Verständigungsschwierigkeiten
„Samaria“ von KIM Ki-Duk
Inzwischen erhält der Koreaner KIM Ki-Duk die Preise europäischer Filmfestivals im Abo. "Frühling, Sommer, Herbst, Winter... und Frühling" von 2003 feierte große Erfolge, "Samaria" erhielt auf der Berlinale 2004 den Silbernen Bären und sein neuster Film "3 Iron" hat in Venedig auch wieder den Regie-Preis gewonnen. Umso erstaunlicher ist es, dass man hierzulande längst nicht alle Filme von ihm zu sehen bekommt. Zwischen dem ersten großen Erfolg im Westen mit "The Isle" von 2000 und "Frühling..." hat er vier Filme gedreht, die hier bislang kaum im Kino zu sehen waren. Das mag auch an den üblichen Verständigungsschwierigkeiten zwischen asiatischer und europäischer Kultur liegen. Einfach wird es dem westeuropäischen Zuschauer mit "Samaria" ebenfalls nicht gemacht.
Jae-Young ist ein lebensfrohes junges Mädchen, dass nichts dabei findet, sich den Männern für Geld hinzugeben. Yeo-Jin kann die lockere Einstellung der Freundin nicht teilen und will sie überreden, damit aufzuhören. Die Darstellung der Prostitution ist in "Samaria" keinesfalls denunzierend, alles wirkt leicht und spielerisch. Der Verlust der kindlichen Leichtigkeit vollzieht sich erst, wenn Jae-Young zu Tode kommt und die Freundin einen Umgang mit diesem Schock sucht: sie beginnt, alle Freier von Jae-Young aufzusuchen, mit ihnen zu schlafen und ihnen dann ihr Geld wieder zu geben. Ihr Vater wiederum, ein Polizist, kommt hinter die Geheimnisse der Tochter und versucht sie zu rächen.
In eindrucksvoll ruhigen Bildern schildert KIM Ki-Duk den ungewöhnlichen Versuch von Yeo-Jin, dem sinnlosen Verlust eine sinnvolle Seite abzutrotzen. Ihr Vater hingegen bewegt sich innerhalb der gängigen Bahnen, nimmt als der die Frau (hier Tochter) beschützende Mann Rache innerhalb der üblichen, tradierten Schemata. In ein Gespräch miteinander zu treten gelingt ihnen allerdings nicht. Gefühlte Fürsorge ohne die Fähigkeit zur wirklichen Nähe. So wirkt es, wenn der Vater seiner Tochter symbolisch das Autofahren beibringt, um sie auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten, zwar rührend, aber auch reichlich hilflos.
(Christian Meyer)
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Sterben
Start: 25.4.2024
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
Golda – Israels Eiserne Lady
Start: 30.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24
„Ich muss an das glauben, was ich filme“
Denis Imbert über „Auf dem Weg“ – Gespräch zum Film 12/23
Sieben Spitzenprämien-Gewinner
Kinoprogrammpreis-Verleihung in der Wolkenburg – Foyer 11/23
Kino galore
European Arthouse Cinema Day 2023 – Festival 11/23
„Zufriedenheit ist eine innere Einstellungssache“
Stefan Gorski über „Ein ganzes Leben“ – Roter Teppich 11/23