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15.11.2009
ich fand den Film richtig toll !
Hatte ne echt schöne Kritik gelesen, bin deshalb reingegangen und war absolut nicht enttäuscht. Ich kann nur sagen... REINGEHEN und anschauen!
www.critic.de/filme/detail/film/ganz-nah-bei-dir-1900.html
Faszinierende Bilder vom Stolpern und wieder Aufstehen auf dem Weg zueinander. Almut Getto erzählt mit Ganz nah bei dir eine Liebesgeschichte, bei der ein Nicken nicht reicht, um Ja zu sagen.
Grau in Schwarz. Schwarz in Grau. Regen prasselt vom Himmel herab. Dunkle Regenschirme werden von schwarz gekleideten Menschen über graues Kopfsteinpflaster getragen. Ein melancholisches, wenn auch auf seine Art schönes Sinnbild für Tristesse, das uns in die außergewöhnliche Bildsprache des Films einführt. Es wird uns in veränderter Form immer wieder begegnen.
Die Zeitschaltuhr der Bügelmaschine weckt den Antihelden Phillip (Bastian Trost) täglich mit den Worten ?Jetzt ist die Betriebshitze erreicht.? Tagsüber prüft er berufsbedingt Banknoten aus dem mediterranen Raum auf ihre Echtheit, um sich danach mit seinem Therapeuten (Andreas Patton) und, neben seiner Schildkröte Paul, einzigem Freund in schrägen Gesprächen über seine Gefühlswelt zu verlieren. Die Leidenschaft des liebenswerten Sonderlings gilt pantomimischen Sketchen, die er nur zu gern selbst einmal auf der Kleinkunstbühne in seiner Stammkneipe zum Besten geben würde, doch bisher fehlt der Mut dazu.
Lina (Katharina Schüttler) ist eine blinde Cellistin, die nur so vor Lebensfreude sprüht. Sie versucht sich in der Welt der Sehenden zu emanzipieren und ihre musikalischen Träume zu verwirklichen.
In der Unterschiedlichkeit ihrer Lebenswirklichkeiten gründet die Faszination der beiden für einander. Ihr skurriles erstes Treffen lässt die Komplexität und Schwierigkeiten des folgenden Zusammenfindens schon erahnen.
Besonders der absonderliche Phillip muss versuchen, seinen Schildkrötenpanzer zu verlassen, um sich auf die große Welt und die darin auf ihn wartende Liebe einzulassen.
Die Oppositionen sind deutlich und familienfreundlich, wobei es Almut Getto durchaus gelingt, Romantic Comedy mit dunkelgrauem Humor auf Deutsch zu erzählen.
Heraus stechen dabei originelle Szenen, die von trockenen Humor und absurden Bildern leben. Etwa, wenn Phillip der blinden Lina auch einmal etwas von seiner künstlerischen Seite zeigen möchte. Mit einer pantomimischen Einlage, mit der die Regisseurin sich an Sketche von Buster Keaton anlehnt, gibt sich Phillip alle Mühe zu beeindrucken. Schade nur, dass Lina seine Vorführung nicht sehen kann.
Phillip lässt von der ersten Sekunde an keinen Zweifel daran, dass es ihm an zwischenmenschlicher Erfahrung und Feingefühl fehlt. Mit stilsicherer Konsequenz beleidigt und verletzt er seine neue Bekanntschaft Lina und doch gelingt es ihm, dass diese ihm am laufenden Band verzeiht und sich ? wie sollte es anders sein ? verliebt.
Bastian Trost bewegt sich dabei in seiner Rolle auf einem schmalen Grat zwischen Gefühlsblindheit und Liebenswürdigkeit. Ein Balanceakt aus dem der Witz des Films über weite Strecken seine Kraft zieht.
Schon in ihrem Erstlingswerk Fickende Fische (2002) über eine zarte Jugendliebe überzeugte die Regisseurin mit konsequenter Motivik und eigenständiger Bildsprache. In ihrem neuen Film entwickelt sich Almut Getto ästhetisch noch weiter, setzt die Einzigartigkeit der konträren Welten, in denen ihre Figuren leben, gekonnt visuell um.
Das Drehbuch zu Ganz nah bei dir schrieb die Regisseurin anders als bei ihrem Debüt lediglich um. Sie stütze sich dabei im Wesentlichen auf die Vorlage des Drehbuchautors Speedy Deftereos. Auf der visuellen Ebene unterstützt wird sie diesmal vom Kameramann Michael Wiesweg, der die Ideen der Regisseurin in charmante Bilder umzusetzen weiß. So entsteht eine verspielte und doch harmonische Bilderlandschaft aus pantomimischen Sketchen auf der Kleinkunstbühne, bunten Lichtern der nächtlichen Straßen, Phillips trister Wohnung, die direkt aus einem IKEA-Katalog zu stammen scheint und immer neuen Regenschirmformationen aus der Vogelperspektive. Ein Fluss von Eindrücken, die es in einer ruhigen Atmosphäre schaffen, jedem Bild der Traurigkeit ein Stück Hoffnung zu schenken. Eine Fantasiewelt, auf die sich einzulassen lohnen kann.
(Kritik von Verena Gröbmayr)
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