engels: Herr Kucharczyk, was benötigen Kinder und Jugendliche im Bergischen Land in den kommenden vier Jahren?
Jürgen Kucharczyk: Die Kinder- und Jugendeinrichtungen in allen drei Städten müssen erhalten bleiben. Zudem müssen wir die gesetzlichen Vorgaben zum Ausbau der Krippenplätze umsetzen, um Eltern Berufstätigkeit zu ermöglichen.
Wer soll das bezahlen?
Der Bund lässt die Kommunen nicht allein und stellt ihnen vier Milliarden Euro im Rahmen eines Sonderfonds zur Verfügung.
Unterscheidet sich Ihre Position von der der CDU?
Wir haben im Fachausschuss seit 2005 mit dem Koalitionspartner gerungen. Letztlich mussten wir die Union davon überzeugen, dass sich die Gesellschaft in den letzten dreißig Jahren verändert hat.
Die SPD hat es doch schwer, gegen eine so populäre Politikerin wie Ursula von der Leyen eine wahrnehmbare Position zu beziehen.
Ihre Popularität möchte ich jetzt nicht kommentieren. Die Inhalte ihrer Politik haben wir bereits unter der rot-grünen Regierung auf den Weg gebracht. Elterngeld und Kita-Plätze wären in nur einer Legislaturperiode nicht umzusetzen gewesen.
Ein größeres Streitthema ist die Bildungspolitik?
Wir wollen die Semestergebühren abschaffen. Wir wollen das Schulsystem reformieren. Zwar sind hier zunächst die Länder gefragt. Da aber die Bildung die größte Ressource ist, die wir in diesem Land haben, muss sich hier auch die Bundesregierung positionieren.
Der männliche Hauptschüler mit Migrationshintergrund hat nicht gerade die besten Karrierechancen.
Es gibt viele junge Leute, die sich in Qualifizierungsschleifen befinden. Diese Qualifizierungsmaßnamen – wie z.B. das Ausbildungsbonusprogramm, der Anspruch auf einen Hauptschulabschluss oder auch das Schulstarterpaket, welches wir gegen den erheblichen Widerstand der Union durchgesetzt haben – haben nur Sinn, wenn sie zu einer festen Anstellung führen. Die eigentlichen Gründe für diese Probleme liegen aber in unserem Schulsystem. Wenn wir Zehnjährige bereits in verschiedene Schulformen sortieren, müssen wir uns nicht wundern, wenn es so viele Einbahnstraßen gibt.
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Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter
Nach dem Beton
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„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Für eine gerechte Energiewende
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Wuppertaler Forschungsprojekt SInBa
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Teil 2: Leitartikel – Eingriffe ins Klimasystem werden die Erderwärmung nicht aufhalten
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Teil 2: Interview – Der Ökonom Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen
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Teil 2: Lokale Initiativen – Einst belächelt, heute Vorbild: Die Siedlung Stellwerk 60 in Köln
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 3: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Extrem wichtig, Druck auf die Politik auszuüben“
Teil 3: Interview – NABU-Biodiversitätsexperte Johann Rathke über Natur- und Klimaschutz
Unter Fledermäusen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Was bleibt
Die Natur und wir – Glosse
Hört das Signal
Intro – Gesund und munter
Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
Teil 1: Interview – Arzt Bernhard Winter über den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin
Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
Gesundheit ist Patientensache
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Patientenbeteiligung NRW in Köln
Heimat statt Pflegeheim
Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
Teil 3: Interview – Architektin Ulrike Scherzer über Wohnen im Alter
Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe