engels: Frau Löhrmann, ist das Bergische Land noch zu retten?
Sylvia Löhrmann: Natürlich, wir haben Probleme in der Region, aber auch Lösungsmöglichkeiten. An erster Stelle steht die finanzielle Situation der Kommunen. Trotz jahrelanger Haushaltskonsolidierung wird deren Situation immer schlimmer. Wir schlagen deshalb drei Punkte vor. Um ihre Eigenanteile bei Förderprogrammen von Land, Bund und Europa zu sichern, sollen Städte und Gemeinden hierfür weitere Kredite aufnehmen dürfen. Es ist doch absurd, dass arme Kommunen bei Programmen wie „Die soziale Stadt“ nicht mitmachen können, obwohl gerade diese für gleichwertige Lebensverhältnisse im Land sorgen sollen. Zum Zweiten benötigen wir einen Rettungsschirm für notleidende Städte und Gemeinden. Unsere Kommunen sind systemrelevant. Als dritte Maßnahme benötigen wir eine Gemeindefinanzreform.
Bei den Verhandlungen zwischen Bund, Land und Gemeinden entsteht aber der Eindruck, dass drei Nackte darüber streiten, wer wem in die Tasche greifen darf.
Richtig, unsere Kommunen können wie auch Land und Bund keine neuen Steuersenkungen verkraften. Wir müssen die Wahl am 9. Mai auch nutzen, um ein Stoppsignal nach Berlin zu senden. Ohne eine schwarz-gelbe Mehrheit im Bundesrat wird es keine weiteren Steuersenkungen geben.
Wenn ich Grün wähle, wähle ich nicht Ökologie sondern Steuererhöhungen?
Nein, aber der Staat darf nicht ausgehungert werden. Wir haben mit unserem „Green New Deal“ Vorschläge gemacht, die Finanzkrise zu bewältigen, Arbeitsplätze zu schaffen und dabei noch das Klima zu schützen.
Wie wird es nach dem 9. Mai weitergehen? Die Grünen sagen ja immer, dass sie wegen Clement schon schmerzerprobt sind. Aber tut eine Koalition mit Rüttgers nicht noch mehr weh?
Wir möchten gern mit der SPD regieren und unseren Zukunftsplan für NRW umsetzen. Wir wollen die Linkspartei aus dem Landtag heraushalten. Die brauchen wir nicht für längeres gemeinsames Lernen, für die Abschaffung von Studiengebühren, für die Einführung eines Sozialtickets. Das kriegen SPD und Grüne auch alleine hin. Und wenn es für Rot-Grün nicht reicht, muss
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Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter
Nach dem Beton
Teil 1: Leitartikel – Warum wir bald in Seegräsern und Pilzen wohnen könnten
„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Für eine gerechte Energiewende
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Wuppertaler Forschungsprojekt SInBa
Keine Frage der Technik
Teil 2: Leitartikel – Eingriffe ins Klimasystem werden die Erderwärmung nicht aufhalten
„Klimakrisen sind nicht wegzureden“
Teil 2: Interview – Der Ökonom Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen
Von Autos befreit
Teil 2: Lokale Initiativen – Einst belächelt, heute Vorbild: Die Siedlung Stellwerk 60 in Köln
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 3: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Extrem wichtig, Druck auf die Politik auszuüben“
Teil 3: Interview – NABU-Biodiversitätsexperte Johann Rathke über Natur- und Klimaschutz
Unter Fledermäusen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Was bleibt
Die Natur und wir – Glosse
Hört das Signal
Intro – Gesund und munter
Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
Teil 1: Interview – Arzt Bernhard Winter über den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin
Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
Gesundheit ist Patientensache
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Patientenbeteiligung NRW in Köln
Heimat statt Pflegeheim
Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
Teil 3: Interview – Architektin Ulrike Scherzer über Wohnen im Alter
Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe