engels: Herr Preiss, sind die Schulabgänger, die sich bei Ihnen bewerben, hinreichend qualifiziert?
Thomas Preiss: Uns erreichen jährlich etwa 800 Bewerbungen für Ausbildungsplätze. Zehn Prozent der Bewerber laden wir ein. Unter diesen gibt es noch einzelne Fälle, bei denen wir Kompromisse eingehen. Besonders in den Bereichen Mathematik und Deutsch sehen wir oft Defizite. Schon in Bewerbungsschreiben finden sich Fehler. Wir testen jeden Bewerber, um uns ein Bild machen zu können. In kaufmännischen Berufen sollten die jungen Menschen schon Dreisatz und Prozentrechnung beherrschen und fehlerfrei korrespondieren können. Wir müssen im Betriebsunterricht da oft nachbessern. Am Ende wollen wir die Besten für uns gewinnen, und das erreichen wir auch.
Haben Sie Kontakt zu Schulen in Wuppertal?
Es existiert eine Kooperation zwischen E/D/E und dem Gymnasium Bayreuther Straße. Jedes Jahr kommt ein kompletter Jahrgang zu uns. Wir führen mit den Schülerinnen und Schülern ein Probeauswahlseminar durch. Noch mit weiteren Schulen gibt es Kontakte, damit wir frühzeitig die Besten ansprechen. Wir bieten Berufserkundungen, Projekttage und Praktika an. Es wäre im Übrigen auch schön, wenn Lehrer bereits in ihrer Ausbildung praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt machen können, damit dies in den Unterricht einfließt.
Brauchen Sie Kopfnoten?
ch brauche sie nur dann, wenn sie aussagekräftig sind. 1990 haben mir die Kopfnoten auf DDR-Zeugnissen sehr geholfen. Wenn heutzutage aber Lehrerkollegien beschließen, dass alle die Note 2 bekommen, sind diese Noten sinnlos.
Was würden Sie machen, wenn Sie Schulminister wären?
Ich würde die interkulturelle Kompetenz bei den Schülern stärken. Der Schüleraustausch in Europa muss ausgebaut werden. Wir benötigen Menschen, die sich in der Welt bewegen können. Wir nehmen gern Bewerber, die muttersprachlich Spanisch, Italienisch oder Russisch beherrschen.
Was ist besser? Das dreigliedrige Schulsystem oder eine Gemeinschaftsschule?
Ich komme aus Süddeutschland. Dort ist das dreigliedrige Schulsystem erfolgreich. Wichtig ist eine Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Schultypen, und dass auch die Leistungsstarken gefordert und gefördert werden.
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Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter
Nach dem Beton
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„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Für eine gerechte Energiewende
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Wuppertaler Forschungsprojekt SInBa
Keine Frage der Technik
Teil 2: Leitartikel – Eingriffe ins Klimasystem werden die Erderwärmung nicht aufhalten
„Klimakrisen sind nicht wegzureden“
Teil 2: Interview – Der Ökonom Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen
Von Autos befreit
Teil 2: Lokale Initiativen – Einst belächelt, heute Vorbild: Die Siedlung Stellwerk 60 in Köln
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 3: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Extrem wichtig, Druck auf die Politik auszuüben“
Teil 3: Interview – NABU-Biodiversitätsexperte Johann Rathke über Natur- und Klimaschutz
Unter Fledermäusen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Was bleibt
Die Natur und wir – Glosse
Hört das Signal
Intro – Gesund und munter
Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
Teil 1: Interview – Arzt Bernhard Winter über den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin
Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
Gesundheit ist Patientensache
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Patientenbeteiligung NRW in Köln
Heimat statt Pflegeheim
Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
Teil 3: Interview – Architektin Ulrike Scherzer über Wohnen im Alter
Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe