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"Eine Diskussion muss erlaubt sein"

01. Juli 2009

Jörg Liesendahl über Naturschutz in Tunnelröhren - Thema 07/09

engels: Herr Liesendahl, was flattert in Wuppertaler Tunneln?
Jörg Liesendahl:
In allen Tunnelanlagen von Wuppertal gibt es Fledermäuse. Zwergfledermäuse und Wasserfledermäuse haben uns am wenigsten überrascht. Aber auch das seltene Große Mausohr nutzt zumindest zeitweise alle Tunnel.

Also sollte die Nordbahntrasse nicht ausgebaut werden?
Es ist nicht nötig, auf den Ausbau der Nordbahntrasse zu verzichten. Da aber alle Fledermausarten durch Europäisches Recht geschützt sind, muss auf die Fledermäuse Rücksicht genommen werden. Die innerstädtischen Tunnel können wahrscheinlich genutzt werden, dürfen aber nicht mit Spritzbeton ausgekleidet werden. Manche Tunnel im Westen der Stadt sind mit Höhlensystemen verbunden, die ein besonders wichtiges Rückzugsgebiet der Fledermäuse darstellen.

Ihr besonderes Augenmerk richtet sich auf die langen Tunnel an den Stadtgrenzen?
Gerade der Scheetunnel im Osten und der Tunnel an der Tesche im Westen sind wertvolle Biotope nicht nur für Fledermäuse. Tunnel können zum Schutz der Tiere von Mitte Oktober bis Ende April geschlossen werden. So gäbe es allerdings zeitweise keinen Kontakt zu den überregionalen Radwegen ins Ruhrgebiet. Dies würde die Wuppertalbewegung nicht erfreuen.

Für Außenstehende erscheint der Konflikt als ein Streit zwischen Ökos, zwischen Radfahrern und Tierschützern.
Wir sind grundsätzlich auch für den Ausbau der Nordbahntrasse. Aber eine Diskussion über die Umsetzung muss in einer Demokratie erlaubt sein. Wir möchten vermeidbare negative Entwicklungen verhindern. Ich kann nicht, wie dies der Oberbürgermeister macht, sagen, dass es überhaupt kein Problem gibt. Es gibt Gesetze, die auch die Stadt Wuppertal befolgen muss. Ein kritisches Wohlwollen ist schon vonnöten.

Ist das Projekt durch Ihren Widerstand gefährdet?
Nein. Die Förderung des Ausbaus der Nordbahntrasse ist vom Land zugesagt. Da die anderen Mittel nicht direkt von der Stadt kommen, sondern von der Wuppertalbewegung, sind diese auch nicht durch Haushaltssperren gefährdet. Die Nutzung des Schee- und des Teschertunnels kann langfristiger geplant werden.

LUTZ DEBUS

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