engels: Frau Hornstein, ist der Internationale Frauentag für Wuppertals Studentinnen ein Tag zum feiern?
Dr. Christel Hornstein: Ja, aber nicht nur für Wuppertaler Studentinnen. Die Frauenbewegung hat als eine der großen sozialen Bewegungen dazu geführt, dass Frauen heute zu den Bildungsgewinnern gehören, für die Berufs- und Karriereorientierungen ebenso selbstverständlich sind wie der Wunsch, Familie, Beruf und Karriere miteinander vereinbaren zu wollen.
Hat sich an deutschen Hochschulen in den letzten zehn Jahren in Bezug auf Gleichstellung etwas verändert?
Es hat sich sehr viel verändert. Der Anteil von Frauen im Studium auch in Naturwissenschaft und Technik und in der Wissenschaft ist kontinuierlich gestiegen. Ebenso haben Frauen verstärkt Einzug gehalten in Hochschulleitungsfunktionen und Schlüsselgremien.
Was haben Sie als Gleichstellungsbeauftragte zu beklagen?
Frauen sind leider immer noch in statusniedrigeren Positionen beschäftigt, erhalten weniger Aufstiegschancen, werden seltener zu einer akademischen Karriere ermuntert und haben größere Probleme, Familie, Studium und Beruf miteinander zu vereinbaren. Auch sind die Studienbedingungen in den frauenstarken Fächern nicht so günstig wie in den männerdominierten.
Es gibt immer mehr Studentinnen. Aber nach wie vor studieren sie eher Fächer, in denen nicht das große Geld zu verdienen ist. Warum?
Das hängt einerseits mit geschlechterstereotypen Zuschreibungen zusammen, die ihren Ausgang in den Familien nehmen und sich wie ein roter Faden durch Kindergarten und Schule ziehen. Demnach sind Frauen weniger geeignet für Technik und Naturwissenschaft, was nicht ohne Auswirkungen auf ihr eigenes Zutrauen bleibt. Andererseits orientieren sie sich in ihrer Berufs- und Studienwahl stärker an ihren Neigungen und weniger an Einkommen, Aufstiegschancen und Prestige.
Was machen Sie am 8. März?
Das, was ich immer tue. Mich für das Projekt Gleichstellung von Frauen und Männern einsetzen. Es gibt trotz aller Erfolge noch großen Handlungsbedarf.
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Einig im Treten
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„Egal wer die Brandmauer zerstört, wir werden ihn kritisieren“
Teil 1: Interview – Omas gegen Rechts: Jutta Shaikh über die Verteidigung der Demokratie
Als Bürger wahrgenommen werden
Teil 1: Lokale Initiativen – Lernbehinderte in der KoKoBe erheben ihre politische Stimme.
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Teil 2: Leitartikel – Die Politik zulasten der Ärmsten gefährdet den sozialen Frieden
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Teil 2: Interview – Armutsforscher Christoph Butterwegge über die Umverteilung von Reichtum
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Teil 2: Lokale Initiativen – Parents for Future in Köln
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Konsum außer Kontrolle
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Teil 1: Lokale Initiativen – Die Caritas-Suchthilfe hilft auch bei Kaufsucht weiter
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Teil 2: Leitartikel – Drogensucht ist kein Einzelschicksal, sie hat gesellschaftliche Ursachen
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Gute Zeiten für Verführer
Teil 3: Leitartikel – Das Spiel mit dem Glücksspiel
„Ich vermisse die Stimme der Betroffenen“
Teil 3: Interview – Psychologe Tobias Hayer über Glücksspielsucht
Suchthilfe aus der Ferne
Teil 3: Lokale Initiativen – Online-Projekt des Evangelischen Blauen Kreuzes in NRW hilft Abhängigen
Ausgespielt!
Spielautomaten aus Kleinstädten verbannt – Europa-Vorbild: Rumänien
German Normalo
Zwischen Selbstoptimierung und Abhängigkeit – Glosse
Panzer vs. Schulen
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