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Der Vorleser

Der Vorleser
USA/Deutschland 2008, Laufzeit: 122 Min., FSK 12
Regie: Stephen Daldry
Darsteller: David Kross, Kate Winslet, Volker Bruch, Ralph Fiennes, Bruno Ganz, Hannah Herzsprung, Karoline Herfurth, Linda Bassett, Burghart Klaußner, Fabian Busch

Meine Meinung zu diesem Film

Was Film kann
Cinemoenti (173), 04.12.2009

Vieles kann ich an diesem Film loben: den Verzicht auf die sich anbietende Off-Stimme, den Verzicht auf Musik an einigen der emotionalsten Stellen, die Atmosphärische Dichte und einige Schnitt-Ideen(!).

Darüber hinaus bedient sich der Film einiger Kniffe, die zeigen: das kann Film, und das könnte ein Buch nicht leisten (genauso wie es andersherum allemale gilt). Anrührend ist das Ergebnis, absolut sehenswert und gelungen. Fünf von sechs Sternen.

Und, wie hier bereits gesagt: unbedingt ein Film für die Leinwand.

...dem Thema überdrüssig!
diehim (53), 16.09.2009

Wie oft sollen wir noch Geschichten zur Nazi-Zeit in dieser schon zig-Mal gesehenen Form ansehen? Sicher, die Schauspieler sind sehenswert und Daid Kross besteht neben der Winslet, aber das war es dann auch schon, was man herausheben könnte. Keine Überraschungen, sondern eine solide Erzählweise des Stoffes. So wird man während der zwei Stunden einfach das Gefühl nicht los, den Film bzw. die Geschichte irgendwie schon mal gesehen zu haben. Bitte Regisseure dieser Welt, entweder schaut ihr mal auf Themen und Geschichten, die näher an unserer Zeit dran sind oder geht anders und gewagter an das Thema "Nazis, 2.Weltkrieg und Nachkriegszeit" heran.

Liebe und Schuld
Olli (77), 22.03.2009

Habe das Buch nicht gelesen und damit keinen diesbezüglichen Vergleich. Der Film jedenfalls war bewegend. Letztlich ging es um zwei Themen, die Menschen immer wieder beschäftigen, um Liebe und Schuld. Zugegeben handelte es sich bei den dargestellten Fällen um Ausnahmesituationen, die wohl nur den Wenigsten in dieser oder ähnlicher Form begegnen. Durch Extremfälle kann aber oft das Wesen von Sachverhalten verdeutlicht werden. Ganz abgesehn davon, hat es die Handlung natürlich ungewöhlich und spannend gemacht.
Die Verstrickungen der Protagonisten waren dermaßen fundamental, dass sie ein Leben lang davon nicht los gekommen sind. Gut war, dass sowohl das Motiv der Liebe als auch das der Schuld nicht plakativ und schwarz-weiß dargstellt wurden. Viele unterschiedliche Blickwinkel machten die Vielschichtigkeit des Themas deutlich.
Das Nichtlesen- und Nichtschreiben-Können der Hanna Schmitz hat sich durch die Handlung gezogen und sie immer wieder vorangetragen.
Die vielen Zeitsprünge waren manchmal etwas schwierig, aber für das Verständnis des Films wohl notwendig.

rundherum gelungen
Biggi (153), 12.03.2009

Mir hat der Film sehr gut gefallen, wurde doch mehr das Ritual der Vorlesestunden in Verbindung mit Sex im Ablauf der gemeinsamen Stunden in den Vordergrund gerückt. Das war auch wichtig und vollkommen o.k., um den weiteren Verlauf zu verstehen. Immerhin heißt das Buch sowie der Film DER VORLESER. Ich habe jedenfalls mehr von Winslets Rücken als von ihrem Busen gesehen. (übrigens fand ich die Körbchengröße des BHs, den sie gebügelt hat (!), einige Nummern zu groß)

Winslet spielt Hanna hervorragend diszipliniert, fast im Kommisston im Alltag, im Beruf, im Wechsel mit ihrer Emotionalität und fast kindlichen Offenheit in Verbindung mit Sex und nicht zuletzt guter Literatur. @Otello- für mich verkörpert sie eher die Kopffrau mit Scheuklappen als die irrationale Emotionalität. Auf David Kross hätte man für mich nicht warten müssen bis er 18 ist, er ist austauschbar und als "Sexsymbol" absolut lächerlich. Fiennes guckt immer verschlossen, so oft ich ihn gesehen habe. Trotzdem hat er ein feines Minenspiel, das seine Empfindungen gut zeigt. Er ist die eigentlich tragische Figur in dem Film. Er ist traumatisiert, dass seine 1. Liebe, die ihn sein Leben lang "verfolgt", ihn heimlich verlassen hat, er in den Prozess nicht eingegriffen hat durch sein Wissen um ihren Analphabetismus, wodurch sie ein höheres Strafmaß bekommen hat als ihre Mittäterinnen. Er investiert nach vielen Jahren noch unendlich viel Zeit mit Aufnahmen der Hörbücher, das macht man nur für einen geliebten Menschen, verweigert ihr jedoch Briefe, die sie am Leben erhalten würden, sehr ambivalent. Zum guten Schluss trifft ihn m.E. Mitschuld am Tod Hannas, der er bei einem Besuch kalt und unfreundlich gegenübertritt (sehr ambivalent) und keine wirkliche Starthilfe gibt nach der Entlassung aus dem Gefängnis (warum sollte er auch?) und wird beschämt von der Überlebenden eines KZs, der er das Vermächtnis Hannas überreichen will und bei der er seinen Leidensdruck gleichzeitig loswerden will.

Hanna ist und bleibt die Verbrecherin, da gibt es nichts dran zu deuten und das hat der Film auch gut rübergebracht. Sie verkörpert die meist gehörte Meinung, dass sie nur ihre Pflicht getan hat und lehnt jede Verantwortung für ihr Tun ab. Die einzige Regung zeigt sie posthum durch ihr Vermächtnis der Teedose. Das sind so die Feinheiten, die für mich den Film ausmachen.

Alle Nebenrollen sind mit bekannten Gesichtern besetzt, die aber bedeutungslos bleiben.

Insgesamt eine interessante Sichtweise aus der Zeit nach dem Holocaust, wie auch schon DAS GEHEIMNIS die Jetztzeit aufgriff.

schmeisst eure lektürenhilfen weg
waschsalon (19), 08.03.2009

nachdem triaden von schulklassen den vorleser durchgehechelt haben nun (endlich) der film.schmeisst eure lektürenhilfe in die ecke,geht ins kino!
ich muss ehrlich sagen,der film wurde nach der ersten halben stunde nacktszenen durchaus sehenswert.es würde aber auch genügen,ihn sich sonntags abends um neun auf arte anzusehen.
winslet gut,kross okay,fiennes schmuck vor allem in den siebzigern gutaussehend.
was bleibt hängen?!
"jeder mensch hat ein geheimnis".

Zu kalt
otello7788 (554), 05.03.2009

Für mich zählt die Romanvorlage zu den bedeutendsten Nachkriegsbüchern, die geschrieben wurden. Das fand ich schon bei seinem Erscheinen. Vor ein paar Monaten ist es mir wieder in die Hände gefallen und ich habe angefangen darin zu blättern. Um es dann atemlos ein zweites Mal zu lesen. Zweifelsfrei ein grosses Buch.

Leider trifft dies nicht auf die Verfilmung zu. Es hat eine Zeitlang gedauert, bis ich verstanden habe, wieso der Film nicht funktioniert. Und das, obwohl vieles richtig gemacht wurde: Kate Winslet ist Hanna Schmitz in jedem Moment - eine Idealbesetzung. Auch die anderen Rollen sind gut besetzt. Kamera, Ausstattung, Musik etc. hervorragend.

Meiner Meinung nach scheitert der Film an der Änderung der Erzählperspektive. Im Buch erzählt die Hauptperson Michael Berg als Ich-Erzähler die Geschichte. Im Film nimmt die Kamera eine aussenstehende Rolle ein. Man erlebt die Geschichte von außen. Der Regie ist es nicht gelungen, daß man wie im Buch, die Empfindungen mit ihm teilt.

Dadurch geht ein gehöriger Teil der Tragik und der Dramatik verloren. Hanna ist nämlich das Gegenteil von Michaels starrer Welt: Impulsiv und bis zur Irrationalität gefühlsgeleitet. Und dies (nicht nur der Sex) läßt ihn dieser Frau verfallen. Deshalb ist der Verlust mehr als der einer Geliebten.

Weiterhin läßt der Film Entscheidendes weg: Die Scham über ihren Analphabetismus läßt sie nicht nur aus Ihrem Beruf und folglich vor Michael flüchten, sondern sie ist auch die Ursache für Ihren Eintritt in die SS. Sie arbeitete vorher bei Siemens und konnte es dort nicht länger verbergen. Die Position als SS-Wachpersonal erschien ihr die vermeintliche Lösung. Um sich ein Bild von der Person Hanna Schmitz und Ihrem Lebenstrauma zu machen ist dies wichtig.

@kinokoller: Lies das Buch!

Zu langatmig
dashuhn0 (9), 03.03.2009

Bin mit grossen Erwartungen in den Film gegangen. Unsere Gruppe war nicht überzeugt, da die Liebesszenen am Anfang etwas viel Zeit beansprucht haben. Der Film geht nicht unter die Haut. Schade, wo es doch ein guter Romanstoff und gute Schauspieler sind.

Lesen und lesen lassen
Colonia (683), 28.02.2009

Gerade fragte ich mich, ob der Film in Amerika wohl eine halbe Stunde kürzer ist. Wegen "sehr viel nackter Haut" und so. Ist er aber gar nicht.

Nachdem die beiden Turteltauben Hanna Schmitz (Kate Winslet) und Michael (David Kross) ein paar Wochen lang ihren Waschzwang ausgelebt und die Liebe dann mit dem Bade ausgechütten haben, wird "Der Vorleser" sogar richtig spannend und die Geschichte kommt in Fahrt. Dass und warum allerdings diese erste Liebe in Michaels Leben so prägend, ja traumatisierend, gewesen sein muss, kommt nicht recht raus. Seine starken Schuldgefühle, von denen im Zusammenhang mit der Buchvorlage die Rede ist, werden im Film so weit vernachlässigt, dass sich der Zuschauer, der das Buch nicht gelesen hat, manches selbst zusammenreimen muss.

Es bleiben einige Fragezeichen nach dem Film, andererseits ging mir am nächsten Tag auch noch das eine oder andere "Ach so" durch den Kopf. Will heißen: Eine Wirkung erzielt "Der Vorleser" allemal.

Über Kate Winslet muss man nichts mehr sagen. Und David Kross spielt wirklich gut. Wer hätte das gedacht nach so einem Flachpfeifen-Murks wie Bucks "Knallhart"? (Ich nicht.) Leider könnte der Sprung vom jungen Michael (Kross) zum alten (Ralph Fiennes) größer und unglaubwürdiger nicht sein.

Ansonsten kommen im Film noch mein alter ITT-Cassettenrekorder (den hatte ich wirklich lange nicht gesehen) und eine Vielzahl deutscher bzw. deutschsprachiger SchauspielerInnen zum Einsatz. Manche werden in Erinnerung bleiben (Bruno Ganz, Burghart Klaußner), manche wegen Beliebigkeit der Nebenrollen-Besetzung nicht (Alexandra Maria Lara, Jürgen Tarrach, Matthias Habich, Hannah Herzsprung, Karoline Herfurth, Susanne Lothar, Fabian Busch, Marie Gruber und andere).

Anschauen lohnt auf jeden Fall, optisch ist es ein Film für die große Leinwand. Inhaltlich gibt der Roman vermutlich deutlich mehr her.

bewegend
tinetuschen (142), 15.02.2009

der golden globe für kate winslet ist in jedem fall berechtigt, und david kross hält sich bestens daneben. bewegender, spannender film der hoffentlich viel publikum findet! (ich habe das buch vorher nicht gelesen, wusste aber grob wo drum es geht)

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