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Ein gutes Jahr
USA 2006, Laufzeit: 118 Min., FSK 0
Regie: Ridley Scott
Darsteller: Russell Crowe, Marion Cotillard, Albert Finney, Abbie Cornish, Tom Hollander, Freddie Highmore, Isabelle Candelier

Der Karriere geile Londoner Investmentbanker Max erbt nach dem Tode seines Onkels jenes Weingut in der Provence, auf dem er einst aufgewachsen war. Die Begegnung mit der Stätte seiner Kindheit und die Liebe zu der Bistro-Besitzerin Fanny wecken in dem arroganten Yuppie neue Gefühle. Mit seinem Spielfilmdebüt "Die Duellisten" offenbarte der Brite Ridley Scott schon sein außergewöhnliches Regie-Talent, dem er dann die zu Kultfilmen avancierten "Blade Runner" und "Thelma und Louise" folgen ließ. Mittlerweile hat sich Scott, trotz einiger künstlerischer Rückschläge (u.a. "1492- Die Eroberung des Paradieses"), fest im Hollywood-Mainstream-System verankert und ist mit dem Blockbuster "Gladiator" auch zu mehrfachen Oscar-Ehren gekommen. "Ein gutes Jahr" ist nun Ridley Scotts Versuch, in einem von ihm bisher kaum bedienten Genre, der Komödie, Fuß zu fassen. Leider ist Scott mit der Romanvorlage von Peter Mayle ("Mein Jahr in der Provence") ein Stoff in die Hände gefallen, der nicht gerade originell ist. Das Kino ist voll von Geschichten über skrupellose-gefühlsarme Karrieristen, die durch einen Schicksalsschlag oder eine glückliche Fügung plötzlich feststellen, dass es auch ein Leben jenseits des Erfolges gibt. Also musste Scott die Banalität der Story mit inszenatorischer Finesse aufpeppen. Und da kann er sich auf seine handwerkliche Perfektion und das treffend ausgesuchte Darsteller-Ensemble verlassen. Die englische "Free Cinema"-Ikone Albert Finney verleiht ihrer Figur, dem Onkel des Workaholics, viel Charisma. Russell Crowe hat da schon etwas mehr Mühe, aus seinem glänzend getroffenen, arroganten Yuppie den sich nach umfassender Harmonie sehnenden "Aussteiger" zu formen: So ganz nimmt man ihm den Liebhaber mediterraner Lebensart nicht ab. Zum Glück strahlen die reizende Marion Cotillard (Fanny) und die wie immer souveräne Valeria Bruni Tedeschi genug Leichtigkeit und Charme aus, um dieses Hohelied auf den französischen Savoir Vivre zum Klingen zu bringen. Dazu schwelgt Philippe Le Sourds Kamera in malerischen Landschafts-Panoramen, die Marc Streitenfeld mit einem elegischen Soundtrack garniert. Nur einige misslungene Slapstick-Einlagen und dramaturgische Längen offenbaren, dass Scott noch nicht die sprichwörtliche Eleganz französischer Inszenierungskunst erreicht hat. Aber Lust auf eine (Wein-)Reise in die Provence macht "Ein gutes Jahr" allemal.

(Rolf-Ruediger Hamacher)

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