Heimliche Spiele
Frankreich 2002, Laufzeit: 115 Min., FSK 16
Regie: Jean-Claude Brisseau
Darsteller: Coralie Revel, Sabrina Seyvecou, Roger Mirmont, Fabrice Deville, Blandine Bury, Olivier Soler, Lisa Heredia, Frédéric Marques, Viviane Theophilides, Sylvain Bourguignon, Arnaud Goujon, Dorothee Picard
Die junge Sandrine arbeitet als Kellnerin in einem Striptease-Lokal. Sie bewundert die Tänzerin Nathalie und deren erotische Ausstrahlung. Beide freunden sich an und setzen ihre Erotik bewusst und skrupellos ein, um gesellschaftlich aufzusteigen.Hypnotischer Film um Macht und Begehren.Das Geheimnis als solches birgt immer ein Spiel der Begierden. Seien es die süßen Geheimnisse Liebender oder die großen Geheimnisse des Lebens an sich. Doch in aller Heimlichkeit wohnt auch die Saat der Manipulation und fällt die auf fruchtbaren Boden, führt das nicht selten in den Abgrund.Als sich die Striptease-Tänzerin Nathalie und die Kellnerin Sandrine nach einem Streit mit dem Chef des einschlägigen Etablissements vor der Tür desselben wiederfinden, entwickelt sich eine verhängnisvolle Freundschaft. Nathalie lehrt Sandrine zuerst die Lust am eigenen Körper und dann den Einsatz der weiblichen Sexualität als Machtinstrument. Sie treiben erotische Spielchen in der Pariser Metro und genießen es, wie die beobachtenden Männer zu Marionetten der Triebhaftigkeit degenerieren. Die wichtigste Regel lautet dabei: Niemals Liebe empfinden. So nehmen sie Jobs als Sekretärinnen in einem großen Bürokonzern an und machen sich dort nach und nach die männlichen Vorgesetzten zu Untertanen. Eine Herausforderung für die beiden ist Christophe. Als Sohn des altersschwachen Direktors wird er bald sein Erbe antreten. Doch der ist selbst ein Meister der Manipulation und bekannt für seine perversen Machtspiele. Während Sandrine die Lektionen, gut, nur allzu gut gelernt hat, verstößt Nathalie gegen die wichtigste ihrer eigenen Regeln...Schon in einem seiner ersten Filme "De bruit et de fureur" (Lärm und Wut) hat sich Jean-Claude Brisseau mit Grenzüberschreitungen im Sinne einer Freilegung menschlicher Verhaltensweisen beschäftigt. Ging es seinerzeit um die Gewalt in der Pariser Vorstadt, so sind es bei "Heimliche Spiele" die Themen Sex und Macht, die nuancenreich ausgelotet werden. Die Inszenierung verblüfft in ihrer stilistischen Eigen-/Einzigartigkeit. Erotisch erregende und abstoßende Bilder stehen im Kontrast zu theatralischem Symbolismus und als Schauplatz dient eine gefühlskalte, weil ausschließlich gewinnorientierte Welt.
(Eric Horst)
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