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James Bond 007 - Die Welt ist nicht genug
USA 1999, Laufzeit: 128 Min., FSK 12
Regie: Michael Apted
Darsteller: Pierce Brosnan, Sophie Marceau, Robert Carlyle, Denise Richards, Robbie Coltraine, Claude-Olivier Rudolph, Justus von Dohnányi, Judi Dench, Samantha Bond, Desmond Llewelyn, John Cleese

Täuschungen
"007 - Die Welt ist nicht genug"
von Michael Apted

Nach dem dritten Film weiß man, Pierce Brosnan ist der richtige Bond für unsere Zeit: ironisch, spröde, nicht mehr der selbstverliebte Macho. Den Frauen begegnet er noch als Charmeur und Liebhaber, aber sie sind für ihn nicht mehr nur Weibchen, sondern durchaus auch Kumpel. Anders als Sean Connery oder Timothy Dalton ist Brosnan nicht der wandlungsfähige Schauspieler, aber ein guter Typ, der auch in anderen Rollen - wie zuletzt als "Thomas Crown" - gute Figur macht.

Die James Bond Filme sind schon von Beginn an nicht nur Thriller, sondern gleichermaßen auch Parodien auf das Genre; diesmal hat man das Ganze noch einmal kräftig durchgeschüttelt. Vor allem aber ist die Perspektive eine neue: im Mittelpunkt steht eine Frau. Sie ist wunderbar, wie sie mit ihren Bewegungen, ihrem Gang, ihrem Blick, ja mit dem ganzen Körper spielt. Der französische Theater- und Kinostar Sophie Marceau ist nicht die erste Frau, die 007, dem smarten Superagenten Ihrer Majestät zu schaffen macht, da war Grace Jones alias May Day für Roger Moore in "Im Angesicht des Todes" auch schon ein ganz harter Brocken, doch Sophie Marceau alias Elektra King ist 007 darüberhinaus überlegen - und zwar in jedem Moment. Und noch etwas ist anders bei diesem 20. 007-Abenteuer: Innerhalb kürzester Zeit kann der Zuschauer feststellen, dass der Augenschein trügt, dass diesmal alles ganz anders ist, als es aussieht. Eine Geschichte
mit doppeltem Boden, das ist das Originelle an dieser turbulenten Action-Komödie: Wo man hinblickt: Täuschungen!

Am Anfang ist noch alles wie gehabt: Der Geheimagent Ihrer Majestät fühlt sich ganz gut, als die bildhübsche, intelligente Elektra King, Tochter des brutal ermordeten Öl-Milliardärs, erkennen muss, dass sein kräftiger Arm und seine Umsicht für sie doch Schutz bedeuten, etwa wenn sie gemeinsam der lebensgefährlichen Verfolgungsjagd in den Bergen entkommen. Ein eiskalter Gegenspieler ist auch bereits in Aktion getreten: der gefährlich kranke Terrorist Renard mit der Kugel im Kopf. Und schließlich wartet Q wieder mit einigen seiner phantasievollen Spezialitäten auf. Doch dann dreht das Ganze durch: Der Zuschauer wird auf einer wilden Geisterbahnfahrt mitgerissen und muss gemeinsam mit James Bond erkennen, dass die ganze gefährliche Verfolgungsjagd eine Finte war und sein Überleben von langer Hand geplant war.

Elektra King alias Sophie Marceau ist seit Klaus Maria Brandauers Maximilian Largo in "Sag niemals nie" die beste 007-Erfindung. Diese Frau hat es faustdick hinter den Ohren. Keine ihrer Aktivitäten überlässt sie dem Zufall, alles ist sorgsam voraus kalkuliert und immer ist sie 007 einen Schritt voraus. Nicht die Handlung, sondern die phantasiereiche Melange aus Spannung und Ironie machen diesen Film zum Vergnügen. Nach "Goldfinger" mit Sean Connery, "Der Mann mit dem Goldenen Colt" mit Roger Moore, "Sag niemals nie" mit Sean Connery, "Der Hauch des Todes" mit Timothy Dalton ist für mich der neue Bond-Film "Die Welt ist nicht genug" die Nummer 5 in der Top-Gala der 007-Filme.

(Heiko R. Blum)

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