Das 13. Arrondissement im südöstlichen Paris. Wenn hier die Sonne aufgeht, dann zwischen den über 30 rund hundert Meter hohen Hochhäusern, die hier in den 70er Jahren im Sinne des Architekten und Stadtplaners Le Corbusier entstanden sind und „Les Olympiades“ – so der Originaltitel des Films – genannt werden. Hier leben die Menschen nebeneinander her, ihre Wege kreuzen sich und laufen wieder auseinander. So ist es auch bei Émilie, Camille und Nora. Émilie lebt in einer großzügigen Wohnung in einer der Hochhäuser. Eigentlich gehört die Wohnung ihrer Großmutter, doch die ist im Altersheim. Zur Absicherung sucht sie einen Untermieter. Den findet sie in Camille, einem jungen, schwarzen Lehrer. Der freundliche Camille und die grantige Émilie werden entgegen aller Wahrscheinlichkeit ein Paar. Nicht weniger einsam als Émilie ist Nora. Sie ist neu in der Stadt und beginnt gerade ihr Studium. Dass sie die Älteste in den Kursen ist, verunsichert sie. In ihrem früheren Leben hat sie als Immobilienmaklerin gearbeitet, dann aber aus persönlichen Gründen ihr Leben komplett umgekrempelt. Auf einer Studentenparty wird sie mit dem Online-Pornostar Amber Sweet verwechselt. Das hat langwierigere Folgen, als zunächst vermutet. Jacques Audiard („Ein Prophet“) hat mit „Wo in Paris die Sonne aufgeht“ einen für seine Verhältnisse sehr ruhigen Film gemacht. Gemeinsam mit den Regisseurinnen Céline Sciamma („Porträt einer jungen Frau in Flammen“) und Léa Mysius („Ava“) hat er drei Kurzgeschichten des US-amerikanischen Comic-Künstlers Adrian Tomine zu einem Beziehungsgeflecht verwoben, das die erstarrte Traurigkeit der Figuren nicht nur in der Übernahme der Schwarzweiß-Gestaltung der Comics in den Film transportiert, sondern auch in der zarten Figurenzeichnung, die hinter jeder Fassade eine Hilflosigkeit erahnen lässt.
Außerdem neu in den Kinos in Wuppertal und Umgebung: Matt Bissonnettes Abschiedsdrama „Death of a Ladies' Man“ und, bereits ab Mittwoch, David Yates' Fantasy-Spektakel „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“.
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