Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23 24

12.606 Beiträge zu
3.829 Filmen im Forum

Sirāt

Fahrt ins Nirwana

11. August 2025

Die Filmstarts der Woche

Sirāt“, das ist die „Brücke, dünn wie ein Haar und scharf wie ein Messer“. Diesen schmalen Grat nehmen die Protagonisten im Wüsten-Roadmovie des Spaniers Óliver Laxe mit ihren schweren Trucks. Den immer leicht unter Drogen stehenden Aussteigern hat sich ein Vater (Sergi Lopez) mit seinem Sohn im silberfarbenen Mittelklasse-Van angeschlossen - auf der Suche nach der verloren gegangenen Tochter. Die Fahrt, eine überstürzte Flucht vor einem anschwellenden, nicht näher definierten Krieg, führt tief hinein in die marokkanische Wüste, erinnert an George Millers „Mad Max“ und dessen Wüstendurchquerungen. Laxes „Sirât“ hält eine bittere Moral über die Dystopie des Moments bereit, die auch ein Kommentar zu unserer verzweifelten Gegenwart ist. Der Film wurde in Cannes mit den Grand Prix der Jury ausgezeichnet.

Durch eine Erbschaft entdecken vier Cousins 1994 ihre geheimnisvolle Familiengeschichte. Der mit Filmen wie „... und jeder sucht sein Kätzchen“(1996) und „L‘Auberge espagnole“ (2006) im Arthouse- wie im Mainstream-Kino erfolgreiche Regisseur Cédric Klapisch eroberte 2015 mit der Serie „Call my Agent“ weltweit auch das Netflix-Publikum – das deutsche Remake ist gerade in der Mache. In „Die Farben der Zeit“ bedient er mit stimmungsvollen Bild-Tableaus (Kamera: Alexis Kavyrchine) leichthändig die Genres zwischen Romanze und Fantasy, jongliert zwischen den Zeitebenen der Belle Epoque (1871-1914 in Europa) und der Gegenwart. Magisch, wenn er die Hauptdarstellerin (eine Entdeckung: Suzanne Lindon, die Tochter des französischen Superstars Vincent Lindon) der Belle Epoque-Episoden die Treppen am Seine-Ufer hinaufgehen lässt, während ihr ein Jogger von heute entgegenkommt. Ganz großes Kino!

Außerdem neu in den Kinos in und um Wuppertal: das kafkaeske Drama „Willkommen um zu bleiben“ von Tallulah Hazekamp Schwab, das (zu?) späte Western-Ulk-Sequel „Das Kanu des Manitu“ von Michael Bully Herbig und der Pflegemutter-Schocker „Bring Her Back“ von Michael und Danny Philippou.

Redaktion engels-kultur.de

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Neue Kinofilme

Das Kanu des Manitu

News.