Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28

12.557 Beiträge zu
3.787 Filmen im Forum

Forum.

Es gibt 386 Beiträge von Raspa

A United Kingdom

weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge

Respektabel

10.04.2017

Der Film ist deswegen interessant, weil er eine historische Situation der frühen 50er Jahre beleuchtet, die weitgehend unbekannt ist und die vor allem dem "United Kingdom" ein ziemlich vernichtendes Zeugnis ausstellt. Und die Schauspieler tun ihr Bestes, um die quälende Situation dieses standhaften Paares glaubhaft zu verkörpern. Wie so oft bei Filmen "nach einer wahren Begebenheit" gerät die Dramaturgie jedoch etwas holzschnittartig, die Nebenfiguten wirken eher undifferenziert, das alltägliche Leben der Protagonisten kommt zu kurz. Damit will ich nicht vom Besuch abraten. Ich will nur sagen: Dies ist ein guter, aber kein großer Film. Eben: Respektabel.

Spotlight

weitere Infos zu diesem Film | 5 Forenbeiträge

Reporterfilm

29.03.2017

Ich habe den Film damals verpasst und jetzt erst auf DVD gesehen. Mir scheint, dass beide bisherigen Forumskritiker auf ihre Weise recht haben. Spotlight ist auf jeden Fall sehenswert und auch bis in die Nebenrollen ( die interviewten Opfer! ) gut besetzt. Andererseits ist die Machart in der Tat eher konventionell, so dass der Gewinn des Oscars vielleicht doch eher der Thematik als der Umsetzung geschuldet ist. Also eher Schulnote 2 als 1.

Manchester by the Sea

weitere Infos zu diesem Film | 4 Forenbeiträge

Ein stilles Drama

23.01.2017

Lee arbeitet als Hausmeister in Boston, muss sich um tropfende Hähne, verstopfte Toiletten und nicht zuletzt um meist missmutige Mieter und Mieterinnen kümmern, die ihm entweder das Leben schwer machen oder ihn verführen wollen. Warum erträgt er das alles mit scheinbar stoischem Gleichmut? Sehr viel später erfahren wir, welche Katastrophe ihn zuerst fast in den Suizid und dann in ein Leben mit gepanzertem Gemüt getrieben hat. Dass die tiefe seelische Wunde aber nicht wirklich zugeheilt ist, zeigt sich dann und wann, wenn Lees scheinbare Lethargie plötzlich in erschreckende Anfälle von Aggressivität umschaltet. Nun ist sein älterer Bruder Joe gestorben, und Lee soll die Vormundschaft für dessen einzigen Sohn Pattrick, "Paddy", übernehmen, einen High School - Adoleszenten mit allen alterstypischen Macken, wunderbar von Nachwuchsschauspieler Lucas Hedges verkörpert. Lee will sich trotz einiger Bedenken der Aufgabe nicht entziehen, zumal die psychisch kranke Mutter des Jungen dafür nicht in Frage kommt. Er will aber nicht im titelgebenden Seestädtchen leben ( der Ort erinnert an das Setting von "Olive Kitteridge", der Verfilmung des Romans von E. Strout ), da ihn dort alles an das damalige Trauma erinnern muss. Erklären kann er dies dem Teenager aber nicht, der natürlich nicht aus seiner Umgebung herausgerissen werden möchte. Dieses letzlich fast unauflösbar erscheinende Geflecht beschreibt der Film in großer Ruhe, in vielen kleinen, oft unscheinbar erscheinenden Szenen. Dass aus den USA nicht nur Sequels und Prequels von Blockbustern kommen, sondern immer mal wieder auch solche nachdenklichen, schönen Filme, ist wirklich erfreulich und unbedingt einen Kinobesuch wert.

Love & Friendship

weitere Infos zu diesem Film | 1 Forenbeitrag

Love? Friendship?

06.01.2017

"Kalkül & Berechnung" - das wäre wohl ein passenderer Titel für diese jüngste Austen - Verfilmung. Oder man hätte gleich beim Originaltitel "Lady Susan" bleiben sollen, denn die Witwe von vielleicht 33 oder 34 Jahren ist eindeutig das Zentrum des komplizierten Beziehungsgeflechts, das sich vor unseren Augen und, genauso wichtig, unseren Ohren entfaltet. Diese - modern gesprochen - alleinerziehende Mutter einer Teenager-Tochter kämpft mit allen Mitteln darum, ihre Tochter und, wenn möglich, auch sich selbst in eine lukrative eheliche Verbindung zu bugsieren. Auch wenn ihre Eloquenz und Scharfzüngigkeit bewundernswertsind, ihre Intriganz und Kaltherzigkeit sind es gewiss nicht. Und doch muss man auch bedenken, dass sie mit gewissem Recht versucht, sich aus der misslichen Lage einer stets nur gedulteten Besucherin bei wohlhabenden Verwandten zu befreien. Die Kostüme sind wunderbar, und die geschliffenen Dialoge nicht minder, so dass ich große Lust hätte, den Film ein zweites Mal, dann aber in der Originalfassung, zu sehen. In jedem Fall: Ansehen lohnt!

Zoomania

weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge

Zootropolis

25.12.2016

Zunächst einmal frage ich mich, warum der witzige Originaltitel in das alberne "Zoomania" abgeändert werden musste. Nun ja. Zweitens frage ich mich bei diesen immer perfekteren Pixar-Filmen, ob diese wirklich noch als "Kinderfilm", wie mobile diesen Streifen charakterisiert, durchgehen können. Das Tempo und die zahlreichen Wendungen der Handlung dürfte Kinder unter, sagen wir einmal, zehn Jahren völlig überfordern, und Aussagen wie die, dass die Jagdlust der Raubtiere in ihrer DNA angelegt sei ( was dann ja später in Frage gestellt wird ), wird für diese Gruppe vollends unverständlich bleiben. Man kann Eltern also nur raten, nicht mit Grundschul- oder gar Kindergartenkindern in solche Filme zu gehen, aber das wird ein frommer Wunsch bleiben, wie man sich jederzeit im Kino überzeugen kann. Ansonsten ist die Perfektion, die in diesem Genre inzwischen erreicht wird, natürlich atemberaubend. Es fällt mir auch immer wieder auf, dass Tierfiguren, wie in diesem Film, besser funktionieren als menschliche Charaktere, denen stets eine gewisse Künstlichkeit anhaftet.
Was die dick aufgetragene Botschaft des möglichst friedvollen Zusammenlebens unterschiedlicher Ethnien angeht, stimme ich mit mobile überein. Es ist aber interessant zu sehen, wie diese Botschaften auch immer einen bestimmten Zeitgeist widerspiegeln.

Arrival

weitere Infos zu diesem Film | 4 Forenbeiträge

Enigmatisch

22.12.2016

Vieles haben meine drei Vor-Kritiker schon geschrieben, so dass ich auf Wiederholungen verzichten kann. Ich muss sagen, dass auch mich v.a. die optische und die akustische Ebene sehr beeindruckt haben. Auch die darstellerische Leistung von Amy Adams ist unbedingt hervorzuheben. Inhaltlich gesehen, ist es allerdings kaum sehr glaubhaft, dass man sich in solch einer Situation der Arbeit nur einer einzigen Linguistin, egal wie bewandert diese auch sein mag, bedienen würde, statt ein Team erstklassiger Sprachwissenschaftler zusammenzustellen. Da siegt die Dramaturgie über die Wahrscheinlichkeit. Ich war mir auch sonst am Ende nicht ganz so sicher, wie sehr mir die innere Logik des Plots wirklich einleuchtet. Vielleicht müsste man den Film ein zweites Mal sehen, um ihn gerecht beurteilen zu können. Was ja immerhin nicht das Schlechteste ist, was man über ein solches Werk sagen kann.

Florence Foster Jenkins

weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge

Ein echtes Vergnügen

07.12.2016

Warum bereitet dieser Film so großes Vergnügen? Dies verdankt der Zuschauer - neben der wunderbaren Ausstattung - den drei fabelhaften Hauptdarstellern:
1. Es ist ja schon fast abgedroschen, Meryl Streep immer wieder über den grünen Klee zu loben, aber was hilft's? Sie ist auch hier wieder einmal grandios. Sie schafft es, einen Charakter, der allzu leicht nur lächerlich wirken könnte, so zu verkörpern, dass wir nicht umhin können, ihn trotz allen Fremdschämens doch auch zu mögen.Und so schräg und schrill zu singen, das muss man auch erst einmal hinbekommen.Großartig!
2. Nicht minder exzellent ist die Leistung von Hugh Grant, dessen Figur des Ehemanns und zugleich Impresarios seiner hoffnungslos ungegabten Gattin von ihm auf köstlich distinguierte Weise verkörpert wird. Besonders seines herrlich altmodischen British English wegen sei allen, die eine gewisse Sprachkompetenz besitzen, die OV wärmstens empfohlen.
3. Simon Helberg war mir bisher unbekannt. Auch er macht seine Sache als der zwar reichlich entlohnte, aber von der Talentlosigkeit seiner Gönnerin immer wieder erschütterte musikalische Begleiter sehr gut und beweist echte komödiantische Begabung.
Im Nachspann können wir dann hören, wie schauerlich die echte F. F. Jenkins tatsächlich gesungen hat. Man mag's kaum glauben!

Café Society

weitere Infos zu diesem Film | 2 Forenbeiträge

Quite nice, Mr Allen

26.11.2016

Ein netter Film also, aber das ist natürlich etwas weniger, als man es sich von unserem alten Ironiker erwartet. Das plätschert so ohne echte Höhepunkte dahin und wirkt wie eine Variation etlicher früherer Allen-Filme, die aber zumeist mehr Dialogwitz entfalteten. Das ist alles schön gefilmt, mit feinen alten Songs und Standards untermalt, es gibt eine Menge name-dropping im Hinblick auf die Stars der 30er Jahre, aber vom Kinosessel reißt einen das alles kaum. Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass Woody demnächst doch noch einmal einen "Matchpoint" erzielt. Er hat uns nach kleineren Durchhängern ja oft genug wieder positiv überrascht.

Bridge of Spies – Der Unterhändler

weitere Infos zu diesem Film | 5 Forenbeiträge

Geschichtserzählung

26.11.2016

Irgendwie kann ich mich den überaus positiven Rezensionen meiner Vor-Kritiker nicht so ganz anschließen. Ich hatte mir, gerade da die Coen-Brüder am Drehbuch beteiligt waren, etwas mehr Hindergründigkeit gewünscht, fand den Film aber insgesamt doch recht holzschnittartig. Man denke nur daran, wie harmonieselig die Familie des Unterhändlers gezeichnet wird. Seltsam unrealistisch auch das fast perfekte Englisch, das fast alle DDR - Figuren sprechen. Wenn man einerseits zeigt, wie schwer sich der verhaftete amerikanische Student damit tut, sich auf Deutsch verständlich zu machen, sollte man andererseits auch nicht vorgaukeln, dass damals jeder höhere oder niedrigere Beamte flüssig auf Englisch parlieren konnte. Ein Randaspekt, gewiss. Aber solche Dinge stören mich, wenn ansonsten so viel Wert auf authentisch erscheinendes Ambiente gelegt wird.
Erfreulich immerhin, dass Spielberg auch deutschen Schauspielern wie Koch und Klausner die Chance gibt, sich in einer großen internationalen Produktion zu beweisen.

Hail, Caesar!

weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge

Amüsant!

28.09.2016

Ich bedanke mich bei Wölffchen für den Hinweis auf die Kritik in filmstarts.de, die den Film sehr treffend analysiert. Ich war als Schüler ein großer Fan der antiken Kolossalfilme wie "Das Gewand" oder auch der vielen Herkules- und Macistefilme. Dieses Genre wird hier sehr liebevoll persifliert. Und George Clooney zeigt dabei ganz uneitel seine komödiantische Seite. Ich fand auch Tilda Swinton in ihrer Doppelrolle als Reporterin(nen) sehr witzig. Und es gibt sehr viele Anspielungen auf damalige Filme und Akteure, von denen man sicher nur einen Teil mitbekommt. Macht aber nichts, denn man amüsiert sich auf jeden Fall.

Neue Kinofilme

Civil War

Film.

Hier erscheint die Aufforderung!