Es gibt 399 Beiträge von Raspa
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01.02.2019
Ja, das Ende mit der Weihnachtsfeier ist ein wenig dick aufgetragen. Gewiss, die Szene zu Beginn mit den von Tony weggeworfenen Gläsern, aus denen die beiden schwarzen Handwerker getrunken haben, ist etwas sehr plakativ. Ja, die Schrecken des Rassismus im tiefen Süden der USA hätten durchaus noch drastischer demonstriert werden können. But so what? Wenn zwei so grandiose Darsteller wie Mortensen und Ali zu bewundern sind, zählen diese Einwände nur wenig. Und es ist auch so schon schlimm genug, welchen Demütigungen Menschen mit einer bestimmten Hautfarbe im Laufe der gezeigten Reise noch vor gut 50 Jahren ausgesetzt waren ( und es teilweise auch heute noch sind ). Ein ganz wichtiger Aspekt in der durchaus ambivalenten Beziehung der beiden Protagonisten ist die Sprache: Dons geschliffenes und von Bildung gesättigtes Englisch gegenüber Tonys grobschlächtigem Straßenenglisch. Deshalb sollte man, wenn möglich, die OV besuchen, da selbst eine gute Synchronisation nicht getreulich wiedergeben kann, wie sehr das jeweilige Sprachregister auch das Denken der Personen prägt. Alles in allem also eine dringende Empfehlung!
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08.01.2019
Ich teile die ehr reservierte Einstellung von Cinemoenti. Die Schauspieler sind alle toll, und auch die Sorgfalt in den Details des Szenenaufbaus ist scon bewundernswert. Aber die Story ist für mich einfach ein Schmarrn, auch wenn Regisseur und Darsteller noch so sehr betonen, wieviel psychologische Feinarbeit im Drehbuch stecke. Ich jedenfalls habe schon bessere Horrorfilme gesehen.
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04.01.2019
Ja, so muss es gewesen sein, im Ruhrgebiet Anfang der 70er Jahre.Wie liebevoll die Straßen mit den stets draußen spielenden Kindern, die grünen Ränder der Städte, und ganz besonders die Wohnungen und der Einkaufsladen als tägliche Begegnungsstätte der Nachbarschaft wiedergegeben werden! Da stimmt einfach jedes Detail. Mit Recht wird der kleine Julius Weckauf überall über den grünen Klee gelobt, da hat Caroline Link wirklich genau den richtigen Jungen für diese schwierige Rolle gefunden. Aber auch die anderen Familienmitglieder, die Eltern, die Ommas und Oppas, die Tanten und Onkel - alle ganz großartig besetzt. Vor allem wirkt nichts überdreht, die Regisseurin weiß genau, wie sie allzu große Gefühligkeit vermeiden muss. Allenfalls das Auftreten des realen HaPe K. am Ende des Films war für meine Begriffe eher unnötig. - Falls Til Schweiger nach seinem amerikanischen Honig - Desaster mal Nachhilfe darin braucht, wie man eine wahrhaftige Tragikomödie dreht, dann sollte er sich mal bei Frau Link informieren.
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19.12.2018
Mir gefällt an dem Film, dass er sich viel Zeit lässt, seine Charaktere, die den verschiedenen Ethnien der heutigen USA angehören, zu entfalten, dass er auf hektische Schnitte weitgehend verzichtet und dennoch eine exzellente Kameraarbeit liefert, dass er spannend ist, ohne reißerisch zu wirken, und dass er gegen Ende noch eine überraschende Wendung bereithält, die hier natürlich nicht verraten werden soll. Die Darsteller, sowohl die weiblichen als auch die männlichen, sind alle ganz ausgezeichnet. Das einzige kleine Ärgernis ist der überflüssige deutsche Titel "Tödliche Witwen", der falsche Erwartungen wecken kann. Es geht hier keineswegs um schießwütige power women. Ein Film, der einen Kinobesuch lohnt.
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22.11.2018
Matt513 hat bereits sehr kluge Beobachtungen zu diesem Film geschrieben. Dem oder den für das Casting Zuständigen muss man ein ganz großes Lob aussprechen: Sie haben mit Rami Malek wirklich die ideale Verkörperung von Freddie gefunden, um so bemerkenswerter, da dieser Darsteller ja bislang nur als Serienschauspieler aufgefallen war. Vor allem seine Performance beim Live Aid - Concert ist fantastisch. Indes krankt dieser Film wie so viele Biopics an dem Problem, dass je imponierender die Darstellung der Hauptfigur ist, desto schablonenhafter meistens diejenige der übrigenden Charaktere ausfällt. Es ist wie bei einem Theaterstück, bei dem eine Rampensau die übrigen Schauspieler in Grund und Boden spielt. Natürlich liegt das auch am Drehbuch, wie Matt513 es völlig zutreffend erläutert hat. Es wäre wahrscheinlich viel besser, sich auf eine entscheidende Lebensphase zu beschränken ( eventuell ergänzt durch einige Flashbacks ), statt in einem Bilderbogen den größten Teil eines ganzen Lebens einfangen zu wollen. Außerdem stören mich immer wieder diese Texte am Ende solcher Biopics, die eine dokumentarische Qualität des Gezeigten vorgaukeln, die so nicht gegeben ist. Die nötigen Informationen zu den nicht mehr erfassten Stationen kann sich, wer will, ja mühelos selber beschaffen.
Ich habe das Kino mit einer Mischung von Bewunderung und Unbehagen verlassen.
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02.11.2018
Diese Überschrift habe ich mir nicht ausgedacht, sondern sie irgendwo gelesen. Sie trifft den Charakter dieses Road Movies aber gut, denn zum einen sind es hier eben deutsche Landstraßen statt amerikanischer Highways und zum anderen - siehe Titel - Mofas und keine dicken Chopper. Und so fahren die beiden Brüder durch die deutsche Provinz, bis sie auf ihrer letzten Station sogar Berlin erreichen. Das könnte ein wenig schematisch geraten, hätte man nicht sehr gute Dialoge und vor allem eine Riege hervorragender Darsteller, allen voran Eidinger und Mädel. Beide zeigen scheinbar unangestrengt, was sie alles drauf haben ( inklusive Tischtennis und Steptanz ), man nimmt ihnen das ungleiche Brüderpaar gerne ab. Bei Mädel gefiel mir besonders, dass sein Georg ein wenig wie eine Kreuzung aus seinen beiden bekanntesten Rollen, dem Ernie aus "Stromberg", und dem "Tatortreiniger" wirkte. Und Eidinger ist ihm als Businessman in der Midlife Crisis absolut ebenbürtig. Schön, dass die erste Riege deutscher Schauspielerinnen bereit war, hier auch kleine Rollen zu übernehmen, unter anderem die wunderbare Sandra Hüller als Georgs dörfliche Sehsuchtsfrau.
Insgesamt ein deutscher Film, der einfach viel Spaß bereitet.
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24.10.2018
Der Film hätte z.B. auch "Voices" heißen können, denn - fast wie ein Hörspiel - lebt er vor allem von den Stimmen, die man hört. Die filmischen Mittel sind auf ein Minimum reduziert, fast noch mehr als in den früheren Dogma - Filmen. Und doch ist "The Guilty" sehr spannend, zumal es mehrere unerwartete Wendungen gibt, die hier aber keinesfalls verraten werden dürfen ( Spoiler! ). Nur soviel: Schuldig ist hier - bis auf das kleine Mädchen natürlich - jeder der Beteiligten, und deshalb ist der Titel eben doch der passende.
In meiner Vorstellung war es ganz still, das Publikum war sehr gebannt, und das trotz der fehlenden heutzutage üblichen Effekte. Ein gutes Zeichen: Auch mit einer Spannung, die nur vom Dialog und dem überzeigenden Spiel des Hauptdarstellers lebt, kann man die Zuschauer immer noch packen.
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03.10.2018
Es ist ja in letzter Zeit Mode geworden, im Theater Filmstoffe zu Theaterstücken umzumodeln, und ich bezweifle, dass dies immer das richtige Rezept für überzeugende Bühnenwerke ist. Hier allerdings hat man eher das Gefühl, ein Theaterstück zu sehen, das für den Film bearbeitet wurde, denn fast das gesamte Geschehen spielt sich in geschlossenen Räumen und mit nur wenigen beteiligten Personen ab. Ich wundere mich fast, dass man Phoenix in den letzten Jahren - soweit ich es mitbekommen habe - nirgends auf der Bühne gesehen hat. Natürlich braucht man zwei sehr gute Mimen. so wie Hoss und Zerhrfeld, die ihre Rollen mit enormer Intensität darstellen. Dass die Handlung nicht in einem streng realistischen Sinne sehr wahrscheinlich sein mag, ist da nicht so entscheidend, bedeutsamer ist die innere Glaubwürdigkeit. Ich bin jedenfalls froh, diesen Film, den ich damals im Kino verpasste, dank der aktuellen Ausstrahlung nun doch noch gesehen zu haben.
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29.06.2018
Das Adjektiv "gay" hat ja einen Bedeutungswandel durchgemacht. Es bedeutete ursprünglich soviel wie heiter, fröhlich - und so ist dieser Film über weite Strecken auch. Es ist sicher wichtig, dass es einen Film gibt, der einem jungen Publikum die Probleme des Coming Out auf lockere und sehr unterhaltsame Weise vermittelt, gestützt von einer Riege wirklich ausgezeichneter jugendlicher Darsteller. Aber wenn Probleme wie familiäre Verständnislosigkeit oder echtes Mobbing hier außen vor bleiben sollten, um diese lockere High School - Atmosphäre nicht zu sehr zu belasten, dann hätte der Regisseur doch zumindest auf ( Vorsicht Spoiler! ) diese allzu hollywoodeske Schlussszene mit dem Riesenrad verzichten können. Da war mir dann einfach etwas zuviel Süßstoff im Spiel. Ansonsten ist dies aber sicher ein Film, den hoffentlich viele Jugendliche mit einem gewissen Erkenntnisgewinn anschauen können.
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27.06.2018
Tja, was soll man da noch hinzufügen? Alles, was von Cinemoenti geschrieben wurde, ist zutreffend und wird von mir bekräftigt. Ich füge nur noch hinzu, dass ich es für die absolut richtige Entscheidung halte, diesen Film in Schwarz-Weiß zu drehen, und dass ich es auch gut fand, nicht der bei biografischen Filmen häufigen Sitte zu folgen, am Ende der Handlung Informationen zum weiteren Schicksal der Person einzublenden. Das hätte nur gestört, jeder Interessierte weiß ohnehin, was danach mit Romy geschah.
Einfach ein sehr, sehr gutes Porträt einer zutiefst unglücklichen Frau mit vier exzellenten Hauptdarstellern!
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