Es gibt 399 Beiträge von Raspa
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13.10.2002
Ja, gewiss ist dies ein sympathischer kleiner Film, und man macht sicher keinen Fehler, wenn man ihn sich ansieht. Ich hatte mir aber eigentlich doch etwas mehr versprochen. Woran lag's?
1. Die Synchronisation bügelt alle sprachlichen Unterschiede, die im Original bestimmt einen großen Reiz ausmachen, glatt: Standarddeutsch.
2. Die Dramaturgie funktioniert nach allzu bekannten Strickmustern, dadurch können sich die Figuren kaum wirklich entwickeln.
3. Die Fußballszenen sind relativ lieblos gemacht, man merkt allzu deutlich, wie Schnitttechnik sportliche Glanzlichter nur vortäuscht. Das ist schade bei einem Film, der schließlich in erster Linie vom Fußballsport handelt.
Schön fand ich dagegen die Szenen, die pralles anglo-indisches Leben zeigen - auch wenn dabei manches ein wenig klischeehaft sein mag.
Fazit: Kann man sich ansehen, ist jedoch kein Muss.
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03.10.2002
Die Einwände zuerst:
1. Wieso nur "Väter"? Es geht um Eltern. Der Titel ist irreführend und, für ein Zufallspublikum, das sich spontan für einen Film entscheidet, auch nicht gerade einladend.
2. Klar gibt es die am Anfang geschilderten Organisationsprobleme in vielen Familien. Aber dass eine Frau einen ganz wichtigen Termin nicht wahrnehmen kann, weil sie ihr Kind vom Kindergarten abholen muss, halte ich für abwegig. In so einem Fall gibt es eigentlich immer irgendjemanden, der einem aus der Patsche hilft. Und dass das arme Kind dann alleine auf der Treppe sitzt - keine Erzieherin weit und breit zu sehen - ist auch reichlich dick aufgetragen.
3. Marcos großes Projekt ist lange Zeit ein sehr wichtiges Motiv. Am Ende weiß man aber gar nicht, ob die Chefs es ihm abgenommen haben, ob er vielleicht gar gefeuert ist. Seltsam, dieser faden hängt einfach in der Luft.
Aber: Der Film ist dennoch höchst sehenswert, weil die hervorragenden Schauspieler ( einschließlich des wunderbaren Jungen ) uns zeigen, wie wir uns oft gegenseitig verletzen, halb mit, halb ohne Absicht. In so mancher Szene wird sich der Zuschauer / die Zuschauerin wie beim Blick in einen Spiegel vorkommen. Und dafür lohnt sich der Besuch des Films allemal.
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21.08.2002
Es kommt eben alles irgendwann wieder. Damals, in den 50er und 60er Jahren war es Radioaktivität, die aus harmlosen Tierchen Monster oder aus normalen Menschen Mutanten (Perry Rhodan!) machte, heute sind es Umweltgifte, die süße kleine Spinnen aufblähen. Nur dass das Ganze hier ohne jeden Ernst präsentiert wird, so dass man sich trotz einiger kleiner Ekelszenen durchaus amüsieren kann. Zugegeben, nicht gerade auf höchstem Niveau, aber doch so, dass man ein paar Mal herzhaft lachen kann. Es gibt schlechtere Arten, einen Abend zu verbringen.
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12.08.2002
So heißt der Originaltitel nämlich eigentlich. Sicher eine Kleinigkeit, aber sie zeigt, dass die beiden Männer nicht gleich Freunde sind, sondern es erst allmählich werden.
Almodóvars Filme erinnern mich oft etwas an die von Fassbinder. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass bei aller Konstruiertheit der Handlung - darin sind sich beide nämlich sehr ähnlich - die Figuren des Spaniers glaubhafter wirken, mehr echte menschliche Wärme besitzen. Und natürlich hat Almodóvar großartige Schauspieler. Man weiß auch diesmal gar nicht, welchen der vier Akteure man am meiste rühmen soll, alle sind fabelhaft und sorgen dafür, dass man bis zum Schluss gebannt folgt. Por eso: Miren esta película!
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27.06.2002
Solche Filme habe ich als Jugendlicher geliebt: Abenteuer in fernen Ländern, Kampf gegen zynische Bösewichter, Duelle mit Degen oder Schwert, und eine scheinbar unerfüllbare Liebe. Und wenn jemand heute noch einen solchen Film dreht, dann macht das, zumindest mir, nostalgischen Spaß, und man blickt auch gerne über einige logische Brüche hinweg, z.B. dass der mitgefangene Priester, von dem Edmond die Schatzkarte bekommt, diese vor seinen Häschern verstecken konnte, und dass man ihn, um sein Geheimnis zu erzwingen, lebenslang in den Kerker wirft, statt es, wie damals üblich, aus ihm herauszufoltern. Sei's drum, nach Logik darf man hier nicht fragen, aber zwei Stunden farbiges Unterhaltungskino ist es allemal.
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24.06.2002
Verdammt! Nachdem meine ausführliche Würdigung durch einen technischen Fehler gelöscht wurde, hier nur noch Mal die Kurzfassung: dies ist ein sehr angenehm anzusehender, gekonnter und altmeisterlicher Film über Menschen in der britischen Klassengesellschaft der 30er Jahre, von einer bewundernswerten Eleganz und trotz wenig äußerer Handlung niemals langweilig. Etwas für Kino-Gourmets.
Hinzufügung nach dem 2. Besuch, diesmal im Originalton: Es lohnt sich auf jeden Fall, den Film ein 2. Mal zu sehen. Man stößt auf viele Finessen, die beim ersten Durchgang eher unbemerkt bleiben. Man merkt, mit wie viel Sorgfalt hier gearbeitet wurde.
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20.06.2002
Kurz und knapp. ein fabelhafter Film. Die vier Darsteller der jungen und der alten Murdoch / Bailey sind alle vier großartig. Ich hatte Baileys "Elegie für Iris" vor einiger Zeit gelesen und muss sagen, dass der Regisseur, Richard Eyre, seine Erinnerungen hervorragend umgesetzt hat. Die Kritik, man erfahre zu wenig über Murdochs Werk, ist abwegig, denn dies kann ein Spielfilm gar nicht leisten, und wenn solches versucht wird, ist es in aller Regel nur peinlich. Wer an der Romanautorin Murdoch interessiert ist, muss schon ihre Bücher lesen. Was der Film bietet, ist das Portrait einer für ihre Zeit ungeheuer selbstbewussten und eigenständigen Frau, die ganz bewusst einen ihr geistig eher etwas unterlegenen, aber gütigen und herzlichen Mann auswählt, der sie in den Jahren ihres zunehmenden Verfalls bis zur Selbstaufgabe pflegen wird. Das alles wird ganz unpathetisch gezeigt und ist eben deshalb um so eindrucksvoller. Unbedingt ansehen!
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06.06.2002
Ich war ehrlich froh, als die 140 Minuten endlich vorüber waren. Ein großer Teil des Films besteht aus einer säuerlich - kitschigen Liebesgeschichte, ein zweiter großer Teil aus schier endlosen Verfolgungsjagden und Materialschlachten, und nur in den restlichen vielleicht 20 % gibt es den einen oder anderen pfiffigen Einfall. Noch so tolle Digitaltechnik ersetzt eben keine gute Story und keine glaubwürdigen Charaktere. Die "echten" Star War - Fans werden das natürlich anders sehen, die anderen, die einfach interessante Filme sehen wollen, müssen von diesem blutleeren Spektakel enttäuscht sein.
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25.05.2002
Männer-Paare haben ja eine lange Tradition im Kino, angefangen bei Stan und Ollie über Pat und Patachon bis hin zu den krachledernen Spencer und Hill. Auch Kjell-Bjarne und Elling sind solch ein komisches Paar, nur dass ihre Komik eher beiläufig und scheinbar ungewollt daher kommt. Gut, man haut sich nicht gerade auf die Schenkel, aber manche Stellen sind schon sehr witzig, z.B. der Unterhosentausch zwischen den beiden ungleichen Freunden. Man muss diese skandinavische Lakonie natürlich mögen, wie sie z.B. Aki Kaurismäki noch stärker vorführt, sonst wird einem dieser Film wahrscheinlich wenig zusagen. Ich jedenfalls mag diese Art und Weise und kann diesen charmanten kleinen Film deshalb auch empfehlen.
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11.05.2002
Mit-Spieler scheint mir für einen Dirigenten das passendere Epitheton als Mitläufer. Furtwängler hat mitgespielt in dem deutschen Drama mit dem Titel "3.Reich". Durfte er das, oder hätte er seine Mitwirkung verweigern müssen? Das ist die zentrale Frage, und dass sie nicht so eindeutig beantwortet wird wie in Klaus Manns Gründgens-Abrechnung "Mephisto", die ja auch von Szabó verfilmt wurde, macht die Stärke dieses Films aus. Freilich ist es ein Kammerspiel, eigentlich meht Theater als Kino, und darauf muss man sich einzulassen bereit sein. Ich persönlich habe mich letzten Endes eher auf Furtwänglers Seite geschlagen, weil ich Keitels Major in seinem selbstgerechten moralischen Rigorismus schwer erträglich fand, aber das muss eben jeder Zuschauer hier selbst tun: taking sides. Und ganz glatt geht diese Rechnung sicher bei niemandem auf, der weiß, dass die Welt aus Grauschattierungen besteht und nicht aus schwarz oder weiß.
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