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Es war schön zu sehen, wie viele Menschen bereit sind, etwas zu tun.

"Ich stecke nicht gern in meiner Haut"

01. März 2010

Christian von Trekow über die Zunkunft des Schauspiels - Thema 03/10

engels: Herr von Treskow, wie geht es weiter mit dem Schauspiel?
Christian von Treskow:
Das Kleine Schauspielhaus ist bis 2012 in Betrieb. Acht Projekte pro Spielzeit sind geplant. Es wird ein sehr lebendiges Haus bleiben.

Dann ist Schluss?
Wenn die Stadt sich nicht bewegt, ist dann Schluss. Wir wissen, dass Wuppertal hochverschuldet ist und deshalb in der Kulturpolitik über wenig Gestaltungsmöglichkeiten verfügt. Es gibt zwar von der SPD-Fraktion im Rat Signale, dass sie mit dem Sparkonzept nicht ganz einverstanden ist, aber Entscheidungen werden vor der Landtagswahl am 9. Mai nicht fallen.

Könnte eine andere Landesregierung etwas an der Situation verändern?
Vielleicht, zumindest dann, wenn die Kommunen spürbar entlastet werden. Aber das Land ist genauso pleite wie die Städte – der Bund übrigens auch. Wo soll also das Geld herkommen?

Von privater Seite?
Ich weiß nicht, wie in Wuppertal 2 Millionen Euro im Jahr durch bürgerschaftliches Engagement erwirtschaftet werden können.

Hat die Demonstration am 30. Januar auf dem Theatervorplatz etwas verändert?
An der Situation hat sie zunächst gar nichts verändert, wohl aber im Bewusstsein. Es war schön zu sehen, wie viele Menschen bereit sind, etwas zu tun.

Ist die Zeit des Theaters mit großen, ausverkauften Vorstellungen vorbei?
Nein. „König Lear“ und viele andere Stücke werden wir im Opernhaus aufführen. Massenkompatible Theaterabende brauchen ein großes Haus. Natürlich braucht man für eine direktere Spielweise auch kleinere Räume.

Wie geht es weiter mit dem Ensemble?
Durch das Haushaltssicherungskonzept ist nicht nur der Erhalt der Sparte Schauspiel in Frage gestellt. Auch die Zukunft der Oper ist ungewiss. Ich möchte nicht in der Haut des Oberbürgermeisters oder des Kämmerers stecken. Ich stecke aber momentan auch nicht gern in meiner Haut.

Oh!
Na ja, das stimmt nicht ganz. Anderen geht es noch schlechter. Die freie Kultur wird es bald nicht mehr geben. Die Stadt wird ihren Anteil an den Projektförderungen nicht mehr leisten, und so wird ein großer sechsstelliger Betrag nicht mehr nach Wuppertal fließen.

Die Zukunft liegt in Finsternis?
Nicht nur. Der Publikumszuspruch ist sehr groß. Es macht Freude, in Wuppertal Theater zu machen.

LUTZ DEBUS

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