Wenn es um Energie geht, haben sie eindeutig die Nase vorn: Holzpellets bieten gegenüber konventionellen Energielieferanten Erdöl, Gas und Strom zahlreiche Vorteile hinsichtlich ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit – Stichwort: erneuerbare Energien. Dennoch ist hierzulande das Heizen mit Holzpellets ein langsam wachsender Trend, verglichen mit Kanada und den USA, wo die kleinen Holzpress-Stäbchen schon seit Anfang der 80er Jahre als eine alternative Energiequelle im Zuge der weltweiten Ölkrise sind.
Mit einer Holzpellet-Heizung – sie erzeugt Wärme zum Heizen und (oder) Aufbereiten von Warmwasser – kann man seine ganz persönliche CO2-Bilanz verringern. Die regionalen Unternehmen freuen sich in Zeiten von Preiserhöhungen für konventionelle Energieträger über steigende Kundenzahlen. Die hohen Investitionskosten (Anschaffungspreis, Wartung und Versicherung) rentieren sich für gewöhnlich nach wenigen Jahren, da der Brennstoff vergleichsweise günstig ist, zudem gibt es Fördermöglichkeiten. Laut EnergieAgentur.NRW liegen die jährlichen Kosten für Pellets durchschnittlich zwischen 30 und 40 Prozent unter denen von etwa Erdgas und Heizöl – je nach Region. Rechenbeispiel: In einem neuen Einfamilienhaus kann durch das Umstellen etwa von Heizöl- auf Pelletheizung der CO2- Ausstoß um etwa fünf Tonnen pro Jahr verringert werden, von Gas auf Pellets um etwa zweieinhalb Tonnen pro Jahr. Sämtliche klimapolitischen Aspekte sprechen für eine Holzpellet-Heizung, denn das Heizsystem eignet sich gut dafür, Klimaschäden entgegen zu wirken. Unter anderem setzt es weniger Klimagase frei.
Derzeit sind vier Varianten von Heizungssystemen auf dem Markt: Einzelöfen, Einzelöfen mit Wassertaschen, Halbautomatische Zentralheizungskessel (Kompaktanlagen) und Vollautomatische Zentralheizungskessel (mit Saug- oder Schneckenförderung). Welches System die meisten Vorteile hat, sollte in einem ausführlichen Gespräch mit dem jeweiligen Anbieter abgewogen werden. In bestimmten Fällen lassen sich auch verschiedene Anlagen miteinander oder sogar mit einer Solaranlage kombinieren. Grundsätzlich grenzen sich die Heizsysteme unter anderem in ihrer Leistungsfähigkeit und im Arbeitsaufwand hinsichtlich der Befüllung voneinander ab. Zentralheizungen zum Beispiel sind gegenüber Einzelöfen komfortabler, weil sie vollautomatisch laufen – wie eine Gas-Zentralheizung.
Holz- oder Heizpellets
sind ein alternativer Brennstoff, der vergleichsweise umweltschonend hergestellt wird. Sie werden aus naturbelassenen und getrockneten Holzresten gemacht, zum Beispiel aus Hobelspänen, Sägemehl oder Restholz aus dem Wald. Diese natürlichen Abfälle fallen überwiegend in Holzverarbeitungsbetrieben an. Meist sind die einzelnen Pellets zwischen fünf und 45 Millimeter lang und haben einen Durchmesser von rund sieben Millimetern. Hergestellt werden sie, indem die Holzreste unter sehr hohem Druck und ohne chemische Bindemittel in entsprechenden Maschinen („Pellet-Pressen") in Stäbchenform gepresst werden. Ein Vergleich der EnergieAgentur: Die Bereitstellung von Holzpellets beansprucht rund 2,7 Prozent der Endenergie, Erdgas dagegen zehn und Heizöl sogar zwölf Prozent. Holzpellets sind qualitativ hochwertig und nachhaltig verfügbar. Lange Transportwege zu Verarbeitungsbetrieben entfallen meist, da die Pellets immer in der Nähe vom Verbrauchsort hergestellt werden. Der Heizwert von Holzpellets beträgt etwa fünf Kilowattstunden pro Kilogramm, was in etwa dem
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.
Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter
Nach dem Beton
Teil 1: Leitartikel – Warum wir bald in Seegräsern und Pilzen wohnen könnten
„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Für eine gerechte Energiewende
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Wuppertaler Forschungsprojekt SInBa
Keine Frage der Technik
Teil 2: Leitartikel – Eingriffe ins Klimasystem werden die Erderwärmung nicht aufhalten
„Klimakrisen sind nicht wegzureden“
Teil 2: Interview – Der Ökonom Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen
Von Autos befreit
Teil 2: Lokale Initiativen – Einst belächelt, heute Vorbild: Die Siedlung Stellwerk 60 in Köln
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 3: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Extrem wichtig, Druck auf die Politik auszuüben“
Teil 3: Interview – NABU-Biodiversitätsexperte Johann Rathke über Natur- und Klimaschutz
Unter Fledermäusen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Was bleibt
Die Natur und wir – Glosse
Hört das Signal
Intro – Gesund und munter
Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
Teil 1: Interview – Arzt Bernhard Winter über den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin
Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
Gesundheit ist Patientensache
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Patientenbeteiligung NRW in Köln
Heimat statt Pflegeheim
Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
Teil 3: Interview – Architektin Ulrike Scherzer über Wohnen im Alter
Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe