engels: Herr Ruppert, die Schwebebahn fährt nicht. Ein Ärgernis?
Helmut F. Ruppert: Ja, man hätte erwarten können, dass bei vorherigen Restaurierungsmaßnahmen zunächst die Teile ausgetauscht werden, bei denen die größten Probleme zu erwarten sind.
Ist die Schwebebahn überhaupt ein ökonomisch sinnvolles Verkehrsmittel?
Zu der Zeit, in der sie errichtet wurde, war die Schwebebahn ökonomisch sinnvoll. Damals waren die Materialkosten im Verhältnis zu den Arbeitskosten sehr viel höher. Das Gerüst der Schwebebahn wurde entsprechend konzipiert. Die in den letzten Jahren neu eingesetzten Träger sind massiver und mit weniger Personal in Stand zu halten als bei der historischen Bauweise.
Aber im Vergleich zu dem U-Bahnbau in Köln und Düsseldorf ist der technische und finanzielle Aufwand bei einer Schwebebahn viel geringer. Warum kann sich dieses Verkehrsmittel nicht etablieren?
Eine Hochbahn im innerstädtischen Raum wäre bei der Bevölkerung heute nicht mehr durchzusetzen. Die Strecke von Vohwinkel bis zur Wupper könnte heute keine Behörde mehr genehmigen.
Wird im Bergischen Land der Öffentliche Personennahverkehr hinreichend gefördert?
Die Betreiber würden gern ihre Angebote ausbauen. Durch die knappen Kassen der öffentlichen Zuwendungen sind ihnen aber die Hände gebunden. Es ist relativ schwierig hier im Bergischen Land, zusammenhängende Netze zu gestalten. Die Verbindungen zwischen Wuppertal, Remscheid und Solingen sind zwar relativ gut. Aber durch die Topografie der Region sind die Trassierung und eine Versorgung gerade des ländlichen Raumes aufwändig.
Welche Wünsche hat der VCD?
Wichtig wäre eine Verdichtung des Taktes bei Bahnen und Bussen. Der Öffentliche Nahverkehr wird immer dann von der Bevölkerung angenommen, wenn man ohne Fahrplan schnell von einem beliebigen Ort zum anderen kommt. Die U-Bahnen in Paris, London und Berlin sind da ein gutes Beispiel. Auch wäre die Umstellung von Dieselbussen auf Elektrobusse mit Oberleitung wünschenswert.
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