engels: Herr Fischedick, welche aktuellen regionalen Projekte realisieren Sie gerade?
Manfred Fischedick: Als Institut der anwendungsorientierten Nachhaltigkeitsforschung sind für uns Projekte mit regionalem Kontext von besonderer Bedeutung. Obwohl wir viele Projekte im internationalen Kontext bearbeiten, wissen wir, wo wir unsere Wurzeln haben und sehen es als unsere besondere Verantwortung an, innovative Projekte in der Region umzusetzen. Thematisch beschäftigen wir uns derzeit mit Fragen neuer ökologischer Geschäftsfelder, der Ressourceneffizienz und von Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Industrieunternehmen. Von entscheidender Bedeutung sind für uns aber auch die Kooperation mit anderen wesentlichen Akteuren der Region, sei es die Bergische Universität, mit der wir intensiv zusammenarbeiten oder aber auch die Energieagentur und viele Unternehmen sowie die Stadt selbst.
Welche Erwartungen und Befürchtungen verbinden Sie mit dem Regierungswechsel in Berlin?
Auch wenn die neue Regierung sicher versuchen wird, neue Akzente zu setzen, werden die Themen des Wuppertal Instituts hoch oben auf der Agenda bleiben. Klimaschutz, Energie- und Ressourceneffizienz sowie Fragen der ökologischen Gerechtigkeit sind parteiunabhängig von herausragender Bedeutung. Für den Klimaschutz sind der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Erhöhung der Energieproduktivität von entscheidender Bedeutung. Daran ändert auch eine potenzielle Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke nichts.
Welche Prognosen stellen Sie zu dem realisierbaren Bedarf an Nachhaltigkeitsstudien auf nationaler als auch internationaler Ebene?
Der Bedarf wird perspektivisch deutlich zunehmen. Das Zeitalter des reinen Agendasettings ist im Wesentlichen vorbei, die meisten Akteure mittlerweile für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert. Zukünftig stehen daher Umsetzungskonzepte für die relevanten Akteure im Mittelpunkt. Dazu gehören Nationalstaaten ebenso wie Regionen, Kommunen und auch zunehmend Unternehmen.
Werden Sie die Anzahl Ihrer Mitarbeiter in Zukunft halten, erhöhen können oder senken müssen?
Das Institut ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen und hat erhebliche Forschungsdrittmittel nach Wuppertal geholt. Wir werden versuchen, an diesem Kurs festzuhalten und die erreichte Größe mindestens zu halten.
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Kampf um Kalorien
Intro – Den Bach runter
Nach dem Beton
Teil 1: Leitartikel – Warum wir bald in Seegräsern und Pilzen wohnen könnten
„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Für eine gerechte Energiewende
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Wuppertaler Forschungsprojekt SInBa
Keine Frage der Technik
Teil 2: Leitartikel – Eingriffe ins Klimasystem werden die Erderwärmung nicht aufhalten
„Klimakrisen sind nicht wegzureden“
Teil 2: Interview – Der Ökonom Patrick Velte über die Rückabwicklung von Nachhaltigkeitsregulierungen
Von Autos befreit
Teil 2: Lokale Initiativen – Einst belächelt, heute Vorbild: Die Siedlung Stellwerk 60 in Köln
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 3: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Extrem wichtig, Druck auf die Politik auszuüben“
Teil 3: Interview – NABU-Biodiversitätsexperte Johann Rathke über Natur- und Klimaschutz
Unter Fledermäusen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Arbeitskreis Umweltschutz Bochum
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Was bleibt
Die Natur und wir – Glosse
Hört das Signal
Intro – Gesund und munter
Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
Teil 1: Interview – Arzt Bernhard Winter über den Vorwurf einer Zweiklassenmedizin
Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
Gesundheit ist Patientensache
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Patientenbeteiligung NRW in Köln
Heimat statt Pflegeheim
Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
Teil 3: Interview – Architektin Ulrike Scherzer über Wohnen im Alter
Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe