engels: Frau Mahnert, gehen die Grünen gerne baden?
Gabriele Mahnert: Sie gehen in der Regel gern schwimmen. Das macht Spaß und ist gesund.
In Wuppertal wird es schwieriger werden, dafür die entsprechende Anstalt zu finden.
Nicht nur für die Grünen, sondern für die gesamte Bevölkerung. Besonders Kinder und Jugendliche sind von den Schließungsplänen betroffen. In Vohwinkel gibt es 12 Schulen, in Ronsdorf sechs. Wenn es im Westen kein Schwimmbad mehr gibt, dann müssen die Kinder mit Bussen in andere Stadtteile gebracht werden. Als das Bad in Ronsdorf wegen Sanierungsarbeiten vorübergehend geschlossen wurde und die Kinder ins Schwimmleistungszentrum gebracht werden mussten, blieben für den Schwimmunterricht nur noch fünf bis zehn Minuten.
Wie wollen die Grünen das verhindern?
Die Grünen in NRW haben vor Jahren bereits eine Sportstättenförderung zur Diskussion gestellt. Das Problem gibt es ja auch in anderen Kommunen und bezieht sich auch auf Turnhallen und Sportplätze.
Mit welchen Folgen rechnen Sie, wenn der Schwimmunterricht ausfällt?
Im Herbst vergangenen Jahres musste die Landesregierung zugeben, dass in NRW jede zweite Sportstunde ausfällt. Bis zu 80 Prozent aller Schülerinnen und Schüler leiden unter Haltungsschäden und bis zu 30 Prozent sind übergewichtig. Es geht aber nicht nur um junge Menschen, sondern auch um ältere. Schwimmen erhält die Gesundheit und ist zudem eine relativ preiswerte Sportart. Gesamtgesellschaftlich betrachtet ist der Erhalt eines Schwimmbades günstiger als die Behandlung der durch Bewegungsmangel verursachten Krankheiten. Allein Übergewicht in Deutschland kostet 10 bis 20 Milliarden Euro jährlich.
Was ist falsch gemacht worden, dass jetzt dieses Bädersterben droht?
Wuppertal hat noch überdurchschnittlich viel Schwimmfläche. Aber es fehlt eine Bäderplanung für das gesamte Stadtgebiet. Vor Jahren hätte man noch die Gelder gehabt, die Schwimmstätten im Osten und im Westen zu erhalten, um eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.
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