Der schönste Saal von Wuppertal soll für die passende Atmosphäre sorgen: Bei der ersten Verpartnerungsmesse am Samstag, 7. August werden im Nachbarschaftsheim im Stadtteil Elberfeld von 11 bis 18 Uhr verschiedene Dienstleister präsentieren, welche Anregungen und Ideen den „schönsten Tag im Leben“ für gleichgeschlechtliche Paare feierlich machen können. So werden neben Goldschmied und Fotograf unter anderem eine Floristin oder Experten aus der Gastronomie vertreten sein. Das Motto „Over the rainbow“ wurde für die Premieren-Veranstaltung nicht zufällig gewählt – der gleichnamige Musical-Song der berühmten US-Schauspielerin Judy Garland aus dem im Jahr 1939 entstandenen Film-Klassiker „Der Zauberer von Oz“ gilt bis heute als die Hymne der Schwulen- und Transen-Szene.
Neben Goldschmied und Fotograf werden eine Floristin und Experten aus der Gastronomie vertreten sein
Als Organisator tritt der schwul-lesbische Kulturverein Wupperpride e.V. auf, der sich erst im Herbst 2009 gegründet hat. Die Interessengemeinschaft möchte auf Ungleichbehandlung sowie Diskriminierung aufmerksam machen und Lesben und Schwulen eine unüberhörbare Stimme in der Region Bergisches Land geben. Die Verpartnerungsmesse ist außerdem ein wichtiger Bestandteil der schwullesbischen Kulturwoche „Wupperpride 2010“, die von den beiden Vorstandsmitgliedern Olaf Wozniak und Anne Simon mit ihrem Team auf die Beine gestellt wurde. Nach dem Auftakt am 6. August im „KC“, dem ältesten Schwulenclub Wuppertals, soll die fröhliche CSD-Party auf dem Platz vor dem „Cinemaxx“-Kino am 14. August den krönenden Abschluss bilden.
Bundesweites Neuland allerdings wird tatsächlich nur mit der Verpartnerungsmesse betreten. Juristische Fragen rund um die Thematik „Eingetragene Lebenspartnerschaft“ beantwortet Rechtsanwältin Anna Köpke in einem Vortrag mit anschließender Möglichkeit für Nachfragen zwischen 12 und 14 Uhr. Anschließend erläutert Pastorin Anne Simon in ihrem Kurzvortrag „Lesben und Schwule und der Segen Gottes“ ab 15 Uhr den eher vorsichtigen Umgang der Evangelischen Kirche im Rheinland mit der gottesdienstlichen Begleitung von lesbischen und schwulen Paaren – und zeigt auf, wie eine solche Begleitung konkret aussehen kann. Einige musikalische Performances sind ebenfalls geplant.
Seit August 2001 sind die in Deutschland über ein Bundesgesetz geregelten – und meistens „Homo- Ehen“ genannten – Lebenspartnerschaften möglich. Dabei können sich die Liebenden auf dem Standesamt zwar unter zärtlichen Blicken das Ja-Wort zuflüstern, rein rechtlich ist das Paar allerdings danach nicht verheiratet, sondern eben verpartnert. Der Statistik nach wagen übrigens noch immer deutlich mehr Männer als Frauen den Schritt in diesen „siebten Himmel“ für queere Beziehungen.
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Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
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Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
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