Die Balkan-Beatz-Partys im Wuppertaler Café Ada sind inzwischen legendär. Jan Susenburger und Tim Müller vom DJ-Team „Schwarze Katze Weißer Kater“ organisieren die Partys seit Jahren und wissen, warum die Musik Menschen aller Alters- und Kulturgruppen anspricht: „Die Balkan-Musik drückt Energie und Leidenschaft aus, sie ist pure Lebensfreude!“ Balkan-, Gypsie- und Klezmer-Songs kennt Jan Susenburger durch seine vielen Reisen: „Wenn die Menschen im Balkan musizieren, tun sie das nicht nach Noten, sondern einfach drauf los.“
Während sich die Szene mit Balkan-Songs von der romanischen Lebensfreude anstecken lässt, kämpft „Skola“ um die Integration von Roma-Kindern
Zwischen mitreißenden Beats und musizierenden Wandersleuten stehen jedoch die Menschen, die als Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien in Deutschland leben. „Auch Roma feiern begeistert auf unseren Partys“, sagt Jan Susenburger. Was aber viele nicht wissen, ist, wie schwer es diese Menschen hier oft haben. Gerade Kinder werden den schulischen Ansprüchen häufig nicht gerecht, weil ihnen die westliche Bedeutung einer guten Ausbildung unklar ist. Bei einigen sind enorme Fehlzeiten in der Schule die Folge, und die daraus resultierenden sprachlichen Defizite führen dazu, dass sie letztlich auf Haupt- und Förderschulen landen. Die Stadt Wuppertal hat darum vor zwei Jahren mit dem Caritasverband das Projekt „Skola“ zur Motivations- und Lernförderung ins Leben gerufen: Vier Mitarbeiter versuchen in Zusammenarbeit mit Wuppertaler Grund- und Förderschulen, den Kindern Spaß an Bildung und Wissen zu vermitteln. „Aber nicht nur Hausaufgabenbetreuung und Lerngruppen sind wichtig zur Förderung der Motivation“, sagt Projekt-Mitarbeiterin Mersiha Ekic, „sondern auch Tanz- und Musikprojekte.“ Wie Jan Susenburger weiß auch Mersiha Ekic von dem großen musikalischen Talent der Roma. An Aufbau-Projekte jedoch ist nicht zu denken: Während sich die Szene mit Balkan-Songs von der romanischen Lebensfreude anstecken lässt, kämpft „Skola“ mit Hilfe von Fördermitteln und Sponsoren weiter um die Integration von Roma-Kindern in Wuppertal.
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Kampf um Kalorien
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Privatvergnügen
Teil 1: Leitartikel – Die Zweiklassenmedizin diskriminiert die Mehrheit der Gesellschaft
„Das Gesundheitssystem wird unter Druck geraten“
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Verbunden für die Gesundheit
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Selbsthilfe-Kontaktstelle unterstützt Bürgerengagement
So ein Pech
Teil 2: Leitartikel – Opfer von Behandlungsfehlern werden alleine gelassen
„Der Arzt muss dieses Vertrauen würdigen“
Teil 2: Interview – Kommunikationswissenschaftlerin Annegret Hannawa über die Beziehung zwischen Arzt und Patient
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Teil 3: Leitartikel – Seniorengerechtes Bauen und Wohnen bleibt ein Problem
„Wo Regelmäßigkeit anfängt, sollte Nachbarschaftshilfe aufhören“
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Gemeinsam statt einsam
Teil 3: Lokale Initiativen – Wohnen für Senior:innen bei der Baugenossenschaft Bochum
Senioren und Studenten müssen warten
Das Wohnprojekt Humanitas Deventer verbindet Generationen – Europa-Vorbild: Niederlande
Wenn der Shareholder das Skalpell schwingt
… und der Patient zur Cashcow wird – Glosse
Einig im Treten
Intro – Arbeitskämpfe