Der Ausbau Erneuerbarer Energien erfährt mittlerweile größte Zustimmung in der Bevölkerung. Jörg Heynkes spricht bewusst lieber von „intelligenter Energie“. Der Wuppertaler Unternehmer engagiert sich für die Energiewende und stellt fest: „Die eigentliche Revolution der Erneuerbaren Energien ist nicht, dass sie grün sind, sondern dass man sie selber machen kann!“
Doch mit der neuen Technik sind weitere moralische Fragen verknüpft. „Das Nachhaltigkeitskonzept ist im Kern eine Gerechtigkeitsnorm“ erläutert Dr. Michael Walther, Projektmanager bei der KlimaExpo.NRW. Die Initiative der Landesregierung präsentiert Projekte, die sich für den Klimaschutz einsetzen. „Ein intergenerationales Ziel wie die Sicherung der Lebensbedingungen auf der Erde kann in einzelnen Fällen in Konflikt mit weiteren Zielen stehen“ so Walther. „Das Nachhaltigkeitskonzept bietet nicht nur objektive Wahrheiten und Handlungsanweisungen, sondern auch ein Bündel ethischer Erwägungen“. Vor allem die Lieferketten sind oft intransparent. „Die relevanten Prozesse geschehen außerhalb der EU“, beschreibt Walther die Wertschöpfungskette. Trotzdem sei die Photovoltaik-Ökobilanz deutlich besser als die konventionelle.
„Und es verändert sich was“, sieht Heynkes den Fortschritt in Forschung und Industrie, seien in den Batterien für E-Autos doch keine seltenen Erden mehr und kaum noch kritische Rohstoffe wie Cobalt enthalten. „Cradle-to-cradle bestimmt den Zeitgeist“ beschreibt Heynkes die neue Philosophie der Industrie. „Das heißt, dass für jedes Bauteil schon bei Herstellung ein Recycling-Konzept vorliegt.“ Eine Entwicklung, die aber schleppend vorankommt, auch bedingt durch Politik. Verbraucher waren einst abhängig von den Energie-Giganten, aber jetzt entwickeln sich auch Wuppertals BürgerInnen immer mehr zu Selbstversorgern, z.B. in Bürgerenergiegenossenschaften. „Wer zum Energiebürger geworden ist, gewinnt ein neues Bewusstsein – und verändert automatisch seinen Konsum.“ Hier sieht auch Walther den Schlüssel für eine effiziente und gerechte Energiewende: „Anzustreben ist ein globalisierter Entwicklungsstand, aber nicht unser Verbrauchsniveau.“
Lesen Sie weitere Artikel
zum Thema auch unter: trailer-ruhr.de/thema und choices.de/thema
Aktiv im Thema
unendlich-viel-energie.de | Energiewende auf Kosten von Entwicklungsländern, lautet eine Befürchtung. Die Agentur für Erneuerbare Energien erklärt, warum die Energiewende trotzdem die bessere Alternative ist.
dnr.de/rohstoffpolitik-20 | Der Dachverband der deutschen Naturschutzorganisationen informiert über (kritische) Rohstoffe in der Industrie, einschließlich der Energiewirtschaft.
rohstoffwissen.org | Die Initiative informiert über die Bedeutung von mineralischen Rohstoffen für das Gelingen der Energiewende.
Fragen der Zeit: Wie wollen wir leben?
Schreiben Sie uns unter meinung@engels-kultur.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Ressourcenjäger Energiewende?
Auf dem Weg zu grüner und fairer Energie
„Die Zivilgesellschaft kann eine ganz aktive Rolle spielen“
Misereor-Referentin Kathrin Schroeder über Rohstoff-Abhängigkeiten der Energie-Branche – Thema 10/18 Dezentrale Energien
Gesellschaftliche Dynamik
Energie-Pionier Dänemark
Energieeinheit Mensch
Wie Sie nie wieder eine Stromrechnung bezahlen müssen
Häusliche Gewalt ist nicht privat
Teil 1: Lokale Initiativen – Frauen helfen Frauen e.V. und das Wuppertaler Frauenhaus
Hilfe nach dem Schock
Teil 2: Lokale Initiativen – Opferschutz bei der Kölner Polizei
Orientierung im Hilfesystem
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Opferschutzorganisation Weisser Ring in Bochum
Ein neues Zuhause
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Wuppertaler Tierschutzverein Pechpfoten
Forschung muss nicht quälen
Teil 2: Lokale Initiativen – Ärzte gegen Tierversuche e.V. argumentiert wissenschaftlich gegen Tierversuche
Kaum entdeckt, schon gefährdet
Teil 3: Lokale Initiativen – Artenschutz und Umweltbildung in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen
Einander Zeit schenken
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Nachbarschaftsheim Wuppertal
Ankommen zu zweit
Teil 2: Lokale Initiativen – Der Verein Start with a Friend knüpft Kontakte für die Einwanderungsgesellschaft
Nach dem Vertrauensbruch
Teil 3: Lokale Initiativen – Therapeuten-Netzwerk besserlieben berät auch zu offenen Beziehungen
Betroffen und wehrhaft
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Solidaritätsnetzwerk
Bereicherte Arbeit
Teil 2: Lokale Initiativen – Der Verein Migration und Arbeitswelt
Vermögenssteuern für Klimaschutz
Teil 3: Lokale Initiativen – Co-Forschungsprojekt betont sozio-ökologische Herausforderung
Gefestigtes Umfeld
Teil 1: Lokale Initiativen – Wuppertals Verein Chance 8 fördert Chancengleichheit für Kinder
Weltweit für Menschenrechte
Teil 2: Lokale Initiativen – Amnesty International in Bochum
Sorgen und Erfahrungen teilen
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Kölner Verein Rat und Tat unterstützt Angehörige von psychisch kranken Menschen
Im eigenen Körper durchs Leben
Teil 1: Lokale Initiativen – Die Filmreihe „Body Positivity“ vom Medienprojekt Wuppertal
Damit eine grausame Tradition endet
Teil 2: Lokale Initiativen – Düsseldorf: Verein stop mutilation gegen weibliche Genitalbeschneidung
Leistung ist nicht alles
Teil 3: Lokale Initiativen – Initiative an der Deutschen Sporthochschule fördert psychische Gesundheit
Opfer nicht allein lassen
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Weisse Ring Wuppertal hilft Menschen, die unter Kriminalität und Gewalt leiden
Keine Subventionen gegen Mensch und Natur
Teil 2: Lokale Initiativen – Die Schutzgemeinschaft Fluglärm Dortmund – Unna
Vorsicht Kunst!
Teil 3: Lokale Initiativen – Der Kölner Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler