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Sehr verehrter Herr!

24. November 2016

engelszungen 12/16

Ihr lieber Brief hat mich ganz außerordentlich erfreudt, ich sage Ihnen vielen herzlichen Dank dafür. Indem Sie mir von Allen und Allem bei Ihnen etwas erzählten, versetzen Sie mich wieder zu Ihnen u. zwar so lebhaft, als hätte ich Sie erst gestern verlassen. Ihre heitere, gemütliche Stimmung hat Sie noch nicht verlassen, der beste Beweis, daß Sie sich wohl befinden. Ihren Geburtstag hätte ich gerne mitgefeiert, die Gesellschaft war gewiß sehr heiter.

Heute nun will ich Ihnen zum neuen Jahre gratuliren u. den Wunsch aussprechen, daß Sie dasselbe gesund zurücklegen, wie Sie es beginnen werden. Auch Roche’s, Avelings u. Nimi bitte ich meine besten Wünsche auszurichten.

Was Tussy leistet ist ja kaum glaublich. Mein Mann erzählte schon vom Pariser Congress, daß sie eine der besten Kräfte gewesen wäre. Sie kann mit jedem Mann concurriren.

Morgen wird das Elberfelder Urteil verkündet. Wir sind in der größten Spannung. Es wäre schauderhaft würde H[err] Bebel verurteilt. Man könnte es eigentlich nicht für möglich halten, würde bei uns in Deutschland jetzt nicht auch das Unmögliche möglich gemacht.

Von meinem Mann u. Sohn u. mir viele herzliche Grüße, beide schließen sich meinen Wünschen an. In aufrichtiger Verehrung u. Freundschaft, stets

Ihre dankbare N.L.

29.12.89

Am 24. Dezember 1889 hatte Engels Natalie Liebknecht (1835-1909), der Frau des deutschen Sozialistenführers Wilhelm Liebknecht, einen längeren Brief geschrieben, den sie hier erwidert. Eleanor, genannt Tussy, war die jüngste Tochter von Jenny und Karl Marx. In dem erwähnten Elberfelder Geheimbundprozess wurden Bebel und 42 weitere Beschuldigte freigesprochen. Einige Angeklagte erhielten geringfügige Strafen.

In: Marx-Engels-Gesamtausgabe, Briefwechsel, Band 30, Berlin 2013, S. 118.

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engels-zungen.

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