Nachdem vor 17 Jahren die Sparda Bank im Bahnhof Vohwinkel überfallen worden war, strich sie dort die Segel. Die Räume links direkt neben dem Haupteingang standen nun leer. Kultur- und Stadtteilbegeisterte Bürger nahmen die Gelegenheit wahr, um dort einen Kulturort zu schaffen. Das war der Startschuss für den Bürgerbahnhof Vohwinkel, dessen Geschicke seit drei Jahren in den Händen des gemeinnützigen Vereins BüBa liegen. Heute ist der Ort eine zentrale Anlaufstelle für Kulturinteressierte im Westen Wuppertals. Aus Nah und Fern kommen die Gäste, etliche mit dem Zug. „Jeden zweiten Tag ist hier etwas los“, erzählen Ulrich Kopka undSabine Grinda vom Vorstand stolz.
Langsam ging es los. Doch man nahm Fahrt auf bis hin zu einem vielfältigen Kulturprogramm: Musik, Kabarett, Lesungen, Vorträge, Bahnhofsfeste, Märkte und Ausstellungen. Gruppen und Initiativen tagen. Auch können die Räumlichkeiten von Firmen und Privatpersonen für Jubiläen oder Feiern gemietet werden. Auf viele Füße ist also die Lokalität gestellt. Das alles wird bis auf einen Bürostelle ehrenamtlich organisiert, verwaltet und realisiert.
Die Musik nimmt einen großen Stellenwert ein. Viele Sparten sind vertreten. Es gibt Veranstaltungen mit Singer-Songwritern. Folk, Weltmusik, Cover, Jazz oder Soul werden angeboten. Auch Newcomern wird die Bühne zur Verfügung gestellt. Schwerpunkte liegen auf der Akustikgitarren-Reihe SaitenReise und der Blues-Reihe Blues-Train.
Highlights waren selbstredend auch darunter. Der britische Gitarrist und Sänger Andy Fairweather Low war bereits dreimal da. Als Mitglied der Bands von Eric Clapton und Roger Waters ist er weltweit unterwegs. Der berühmte klassische Cellist Alban Gerhard spielte in der Bahnhofshalle Cello-Suiten von Johann Sebastian Bach. Kopka freut sich schon jetzt auf die ukrainische Folk-Band Yagody, die im November anreist. Die vier Musikerinnen verbinden musikalische Traditionen ihrer Heimat mit Latin oder Hip-Hop.
Zuversichtlich blicken Kopka und Sabine Grinda in die Zukunft. Denn die Deutsche Bahn hat fest zugesagt, den in die Jahre gekommenen, denkmalgeschützten Bahnhof ab 2027 wieder auf Vordermann zu bringen.
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