engels: Frau August, ist IKEA für Wuppertal eine unendliche Geschichte?
Elisabeth August: Die Geschichte wird ein Ende haben. Es ist in Wuppertal in der Tat schwierig, Möbel zu kaufen. Bislang fließt deshalb Kaufkraft von Wuppertal ab. Problematisch ist die Planung eines Homeparks. Hier sollen Waren angeboten werden, die man auch in Wuppertal kaufen kann. Ende November hat deshalb die Landesregierung der Stadt untersagt, die Planung weiter fortzuführen. Dagegen wird die Stadt klagen. Das hat der Rat beschlossen.
Warum plante die Stadt diesen Homepark?
Eigentlich wollte man von Seiten der Stadt nur eine IKEA-Filiale. Aber IKEA bestand auf den Homepark. Der schwedische Möbelhersteller stellte hohe Gewerbesteuereinnahmen in Aussicht. Die alte schwarz-gelbe Landesregierung hätte es mit dem Planungsrecht bestimmt auch nicht so genau genommen. Aber die jetzige rot-grüne Regierung in Düsseldorf achtet mehr auf Landschaftsschutz und auch auf Stadtentwicklung.
Wer hat den Schwarzen Peter bei diesem Spiel?
Den Schwarzen Peter haben wir im doppelten Sinn. Wir haben den CDU-Oberbürgermeister Peter Jung, der uns das Problem eingebrockt hat. Wuppertal hat mitbekommen, dass das Land dabei ist, einen neuen Landesentwicklungsplan aufzustellen. So begann das Galopprennen. Es wurde IKEA geplant, bevor der neue Landesentwicklungsplan in Kraft tritt. Die Stadt hat eine Agentur beauftragt zu prüfen, welche Produkte innenstadtrelevant sind. Diese dürfen nur 10 Prozent des Warensortiments bilden, das im Homepark angeboten wird. Die Agentur hat natürlich das gesagt, was die Stadt hören wollte. Diese Sortimentsliste ist gegen die Stimmen der LINKEN und der Grünen abgesegnet worden. Und nun hat das Land genau diese Liste bemängelt.
Warum sind Sie gegen den Homepark?
Zum einen wird wertvolle Naturfläche bebaut. Zum anderen wird der bestehende Einzelhandel unter dem neuen Einkaufszentrum leiden. Auch wenn man von nur fünf Prozent Umsatzrückgang ausgeht, werden das viele Geschäfte nicht durchhalten. So wird die Innenstadt in Barmen durch weitere Leerstände und Ein-Euro-Läden noch unattraktiver werden.
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