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Hereafter - Das Leben danach

Hereafter - Das Leben danach
USA 2010, Laufzeit: 128 Min., FSK 12
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Matt Damon, Cécile de France, Jay Mohr, Bryce Dallas Howard, Frankie McLaren, George McLaren, Thierry Neuvic, Marthe Keller

Meine Meinung zu diesem Film

Das Werk eines alten Meisters
Raspa (384), 06.02.2011

Wer, wenn nicht Eastwood, vermag momentan Filme zu drehen, die ein großes Publikum ( nicht nur diejenigen Zuschauer, die man sonst im Programmkino antrifft ) ohne jede Hektik und ohne Effekthascherei zwei Stunden lang fesseln und sie sehr nachdenklich aus dem Kinosaal entlassen? Der Mann ist über 80 und dreht einen wunderbaren Film nach dem anderen, und er schreibt sogar selber noch die - freilich nicht ganz so bedeutende - Musik dazu. Wobei Hereafter vielleicht nicht der allerbeste sener jüngsten Filme ist, aber immer noch einer, der den Durchschnitt weit überragt. All das erinnert mich ein wenig an den alten Fontane, der auch erst in seinen letzten beiden Jahrzehnten zu dem großen Dichter reifte, dessen Romane immer besser wurden, je älter er wurde. Da kann man nur ausrufen: Play it again, Clint!

"Reading"?
woelffchen (597), 31.01.2011

Matt Damon kann in diesem Film, der sehenswert und zum Nachdenken über ein Leben nach dem Tod anregen kann, wenn man ihn nicht nur als Unterhaltungsfilm konsumiert, transzendet in den Nahtodbereichen einiger Menschen lesen, Menschen deren Leben durch eigene Todeserfahrungen oder die ihnen nahestender Menschen stark beeinflußt wurde. Die Fähigkeit dieses "Reading" erweist sich im Film mal als Segen, mal als Fluch.

Gibt es sowas in der Realität überhaupt? Und: Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Der Film gibt keine schlüssigen Antworten auf diese Fragen - die Interpretation bleibt dem Zuschauer überlassen.

PS:
Ich bin überzeugt, daß es ein Leben nach dem Tod gibt, in der die Seele, d.h. das individuell Eigentliche des Verstorbenen, in Ewigkeit weiterlebt, entweder in Gemeinschaft mit Gott oder getrennt von ihm.

Reiht sich in seine Meisterwerke ein
otello7788 (554), 29.01.2011

Ich habe im Spiegel gelesen, daß Eastwood mit "Hereafter" einen Stilwechsel vollzieht. Ich kann mich dieser Meinung nicht anschliessen. Zuerst einmal ist es von der Machart ein hundertprozentiger Eastwood Film. Ruhige Einstellungen, sanfte Schnitte, entsättigte Bilder und vor allem Unaufgeregtheit.

Auch kann ich nicht sehen, daß er sein Thema geändert hat. Der Film handelt über den Tod. Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich dieses Thema wie einen roten Faden durch seine Filme ziehen. In "Million Dollar Baby" ist der Tod der Boxerin der Höhepunkt des Films. Auch in einem anderen Meisterwerk "Die Brücken am Fluß" wird der Film aus der Perspektive einer Toten erzählt und ist dort letztlich das verbindende Element. Ich bin jetzt kein Filmhistoriker, aber ich kann für mich schon eine sehr starke Verbindung seines Werkes mit der Endlichkeit sehen.

Abgesehen davon ist "Hereafter" ein großes Filmerlebnis - wenn man sich darauf einlassen kann. Denn Eastwood erzählt so langsam, daß es fast wie ein Gegenprogramm zur mittlerweile üblichen Erzähl-Hektik wirkt. Seine Spannung entwickelt der Film dann auch eher unterschwellig. Spirituell würde man sagen "feinstofflich". Aber nur durch diese Ruhe wird den Figuren die Ruhe gegeben, um sie wirklich kennenzulernen.

In meinen Augen ein Film, der es schafft, das überwältigende Thema Tod umzusetzen ohne kitschig oder sentimental zu werden. Und der zum Nachdenken einlädt über unser Ende, von dem wir am liebsten nichts hören möchten.

klar skizziert - wenig Spannung
Will_Riker (3), 28.01.2011

Also, als ich hörte, dass Altmeister Eastwood als Director und Matt Damon als "Star" mit von der Partie sind, war ich sehr gespannt und habe viel erwartet, vielleicht zu viel.
Der Beginn ist erschreckend klar gezeichnet. Marie (reich, erfolgreich, beleibt), die bei der Tsunamie-Katastrophe ihre, ihr Leben verändernde, Nahtoderfahrung macht und dadurch fast alles verliert und auf´s Abstellgleis gerät. Der kleine Zwilling Marcus, aus der untersten englischen Schicht der Gesellschaft, verliert auf einen Schlag seinen Bruder Jase (Verkehrsunfall) und seine heftig drogenabhängige Mutter (Entzugsklinik), und muss zu Pflegeeltern. Dann ist da noch der einsame Freak, George - das Medium, das keines mehr sein will, aber immer wieder mit seiner Gabe/Fluch konfontiert wird und es somit nicht schafft ein normales Leben zu führen.
Alle drei Erzählstränge werden bunt gemischt nebeneinander erzählt, teilweise dramatisch und deprimierend. Die Erzählungen laufen zäh wie Kaugummi ab und erscheinen ziemlich langatmig. Richtig spannend oder mitreißend wird der Film nie.
Auch wenn es Eastwood cir. 20 Minuten schafft, alle 3 Charaktere an einen Ort in London zusammenzubringen. Marie, auf der Suche ihrer Identität, Marcus auf der Suche nach dem Weg zu seinem Bruder Jose und Aussteiger George auf der Suche nach einem normalen Leben.
Das Ende ist recht unspektakulär und ein wenig plötzlich, aber seht selbst.
Das Thema ist sehr interessant und die Schicksale klar gezeichnet. Aber null Spannung und kaum "Fesselung", somit ein sehr ruhiger Film von Eastwood.

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