Die USA in den 1980er Jahren. Die aus Korea stammende Familie Yi – das sind die Eltern Jacob und Monica sowie die Tochter Anne und der siebenjährige David – versucht nach ein paar Jahren in Kalifornien einen Neustart in Arkansas. Zur Familie, die nun eine Farm bewirtschaften will. stößt Monicas Mutter Soon-ja aus Korea. In ruhigen Bildern erzählt Lee Isaac Chungs „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ von dem Kampf der Familie mit dem harten Leben auf dem Land und den Problemen, die die Familienmitglieder untereinander haben. Wir sehen einen stoischen Vater, der seiner Familie etwas Besseres bieten möchte und dabei mitunter deren eigentliche Bedürfnisse übersieht; die Kinder, die sich nur schwer in die neue Umgebung einfinden und unter dem Mangel an sozialen Kontakten leiden, eine Mutter, die versucht, alles zusammen zuhalten, eine skurrile Oma, die einerseits vermittelt, andererseits als Katalysator für die Konflikte fungiert. Alle meinen es gut, und doch finden sie nur schwer zueinander. Lee Isaac Chung erzählt seine autobiografisch geprägte, für 6 Oscars nominierte Geschichte (den Oscar für die beste Nebendarstellerin hat am Ende Yoon Yeo-jeong für die Darstellung der Oma gewonnen) weitgehend undramatisch sowohl in der Enge des Trailers als auch der Weite der amerikanischen Landschaft. Eines der großen Independent-Dramen des Jahres.
Außrdem neu in den Kinos in Wuppertal, Solingen und Remscheid: Gilles de Maistres außergewöhnliche Kinder-Doku „Morgen gehört uns“, Daniel Brühls schwarze Komödie „Nebenan“, Justin Lins neueste Folge der Action-Saga „Fast & Furious 9“ und Malcolm D. Lees Mash-Up-Spaß „Space Jam 2: A New Legacy“.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.
Glück gehabt?
Die Filmstarts der Woche
Zart und kraftvoll zugleich
„Perlen“ von Siân Hughes – Textwelten 07/25
„Städte wie vor dem Zweiten Weltkrieg“
Teil 1: Interview – Stadtforscher Constantin Alexander über die Gestaltung von Wohngebieten
Vielfalt in den Feldern
Belohnungen für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft – Europa-Vorbild: Österreich
Tastenlegende auf Tournee
Herbie Hancock in der Philharmonie Essen – Improvisierte Musik in NRW 07/25
Alternative Realität in Tokyo
„Tokyo Sympathy Tower“ von Rie Qudan – Literatur 07/25
Singen gegen den Wahn
Elberfelder Mädchenkurrende in der Friedhofskirche – Musik 07/25
Jazzig und persönlich
Singer-Songwriterin Inga Lühning in der Bandfabrik – Musik 07/25
„Eine Welt, die aus den Fugen ist“
Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger über das Festival Shakespeare Inside Out in Neuss – Premiere 07/25
Nach dem Beton
Teil 1: Leitartikel – Warum wir bald in Seegräsern und Pilzen wohnen könnten
„Der Beton ist natürlich sehr dominant“
Die Kurator:innen Gertrud Peters und Johannes Raumann zu „Human Work“ in Düsseldorf – Sammlung 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Eine große Ausnahme
Der Pianist Alexandre Kantorow in Wuppertal – Musik 06/25
Wütende Stimme der Vielen
Deutsche Erstaufführung der Kammeroper „Thumbprint“ im Opernhaus – Bühne 06/24
Mit Wagners „Ring“
Die kommende Spielzeit des Sinfonieorchesters Wuppertal – Musik 06/25
Lebendige Musikgeschichte
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller in Köln – Klassik am Rhein 06/25
„Kein ausschließlich apokalyptischer Nachklang“
Kuratorin Katja Pfeiffer über „Do worry, be happy“ in der Kunsthalle Barmen – Sammlung 06/25
Der Engel der Geschichte
„Die letzten Tage der Menschheit“ an der Oper Köln – Oper in NRW 06/25
Bis zur Neige
„Der Durst“ von Thomas Dahl – Literatur 06/25
Drei durch die Epochen
Trio Manza im Zentrum Emmaus – Musik 06/25
Flucht ins Metaverse
„Glühfarbe“ von Thea Mantwill – Literatur 06/25
Dem Himmel nah
Raimund Abraham auf der Raketenstation Hombroich – Kunst in NRW 06/25
Im Reich der unsichtbaren Freunde
„Solche Freunde“ von Dieter Böge – Vorlesung 06/25
Magische Momente
Cat Power im Düsseldorfer Capitol Theater – Musik 06/25
Ein Hund als Erzähler
„Zorro – Anas allerbester Freund“ von Els Pelgrom und Sanne te Loo – Vorlesung 06/25