Die USA in den 1980er Jahren. Die aus Korea stammende Familie Yi – das sind die Eltern Jacob und Monica sowie die Tochter Anne und der siebenjährige David – versucht nach ein paar Jahren in Kalifornien einen Neustart in Arkansas. Zur Familie, die nun eine Farm bewirtschaften will. stößt Monicas Mutter Soon-ja aus Korea. In ruhigen Bildern erzählt Lee Isaac Chungs „Minari – Wo wir Wurzeln schlagen“ von dem Kampf der Familie mit dem harten Leben auf dem Land und den Problemen, die die Familienmitglieder untereinander haben. Wir sehen einen stoischen Vater, der seiner Familie etwas Besseres bieten möchte und dabei mitunter deren eigentliche Bedürfnisse übersieht; die Kinder, die sich nur schwer in die neue Umgebung einfinden und unter dem Mangel an sozialen Kontakten leiden, eine Mutter, die versucht, alles zusammen zuhalten, eine skurrile Oma, die einerseits vermittelt, andererseits als Katalysator für die Konflikte fungiert. Alle meinen es gut, und doch finden sie nur schwer zueinander. Lee Isaac Chung erzählt seine autobiografisch geprägte, für 6 Oscars nominierte Geschichte (den Oscar für die beste Nebendarstellerin hat am Ende Yoon Yeo-jeong für die Darstellung der Oma gewonnen) weitgehend undramatisch sowohl in der Enge des Trailers als auch der Weite der amerikanischen Landschaft. Eines der großen Independent-Dramen des Jahres.
Außrdem neu in den Kinos in Wuppertal, Solingen und Remscheid: Gilles de Maistres außergewöhnliche Kinder-Doku „Morgen gehört uns“, Daniel Brühls schwarze Komödie „Nebenan“, Justin Lins neueste Folge der Action-Saga „Fast & Furious 9“ und Malcolm D. Lees Mash-Up-Spaß „Space Jam 2: A New Legacy“.
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Es bleibt in der Familie
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