Noch einmal inszeniert der 87-jährige Ken Loach („Ich, Daniel Blake“) mit „The Old Oak“ ein Drama von unten. Ein filmischer Appell an die Solidarität und das Miteinander, eine Utopie der Mitmenschlichkeit. Zentrum des Geschehens: TJ Ballantynes (Dave Turner) Pub „The Old Oak“, der den Stammgästen heilig ist, in einer ehemaligen Bergbaugemeinde im Norden Englands. Heute herrschen hier Arbeitslosigkeit und Werteverfall. Dann ziehen syrische Flüchtlinge in die Stadt, wo sie rasch als Sündenböcke herhalten müssen. Ballantynes will die junge Yara (Ebla Mari) und ihre Familie unterstützen – und steht schon bald zwischen den Fronten. Loach inszeniert mit Herz und Seele gegen Hass und Vorurteil. Und er zeichnet gute Menschen, ohne sie als Gutmenschen zu verklären.
Frankreich 1789: Revolution! Das Volk verspottet die verurteilten Royalen jubelnd auf ihrem Weg zum Schafott – Napoleon Bonaparte (Joaquin Phoenix) arbeitet derweil auf seine Beförderung hin. In der von den Engländern besetzten Hafenstadt Toulon setzt er eine erste Marke als taktisch versierter Stratege. Napoleon wird Brigadegeneral. Schon bald an seiner Seite: seine große Liebe Joséphine de Beauharnais (Vanessa Kirby), die dem kleinen Mann mit großem Ego auf Augenhöhe begegnet. Während die von ihm herbeigesehnte Vaterschaft auf sich warten lässt, absolviert der berühmte Korse seine Feldzüge. Von Toulon bis Waterloo. Ridley Scott (85, „Alien“, „Blade Runner“) haut noch einmal richtig einen raus. Sein „Napoleon“ ist ein opulent inszenierter, temporeicher und rhythmisch geschliffener audiovisueller Rausch, jedes Bild phantastisch komponiert, mit mitreißenden Schlachtszenen, mit Herz und mit Wucht, mit Gewicht und Humor.
Außerdem neu in den Kinos in Wuppertal und Umgebung: Oliver Parkers Tragikomödie „In voller Blüte“.
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