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„Froh, dass kein Supermarkt einzieht“

29. Januar 2011

David J. Becher über die alten und neuen Heimspiele seines Ensembles - Thema 02/11 Bewegende Bretter

„Froh, dass kein Supermarkt einzieht“

David J. Becher über die alten und neuen Heimspiele seines Ensembles

engels: Herr Becher, hat das Vollplaybacktheater ein neues Domizil gefunden?

David J. Becher: Wir gehen mit Martina Steimer gern in den Barmer Bahnhof und sind auf die vier Vorstellungen im April gespannt. Es ist zwar alles etwas kompakter als im Rex, auch die Bühne ist nicht mehr so groß, aber der Bahnhof ist ein sehr schöner Raum.

Sie bleiben also nicht im Rex?

Wir fühlen uns sehr verbunden mit Martina Steimer. Unsere ersten Proben haben wir noch im alten Forum am Arrenberg gemacht. Das Vollplaybacktheater ist ja im Rahmen des Wuppertaler Theatersommers aus der Taufe gehoben worden, den ja Martina Steimer und Carsten Decker veranstalteten. Wir sind seinerzeit mit ins Rex eingezogen. Uns verbindet mehr mit den Personen als mit dem Haus.

Dem Rex weinen Sie trotzdem eine Träne nach?

Es ist ein schönes Haus, hat eine große Kapazität und auch eine bewegte Geschichte. Aber ich habe dort auch eine Zeitlang mitgearbeitet und weiß, wie schwierig es ist, die behördlichen Auflagen zu erfüllen. Ich bin froh, dass da jetzt investiert wird und kein Supermarkt einzieht.

Das Rex hat eine Zukunft, der Barmer Bahnhof öffnet. Kann man von einer Renaissance der freien Bühnen im Tal sprechen?

Ich will nicht zu euphorisch sein, aber es sieht danach aus. Auch das LEO-Theater ist in ein größeres Haus gezogen. Dann gibt es inzwischen das Kammerspielchen. Da tut sich eine Menge. Ich bin gespannt, wie sich diese Spielstätten nebeneinander etablieren werden.

Das Vollplaybacktheater ist aber auf seine Geburtsstadt nicht mehr angewiesen.

Natürlich, wir können eigentlich die Situation in Wuppertal entspannt betrachten. Als Tourneetheater spielen wir sechs Termine hier und etwa sechzig woanders. Aber ich hänge sehr an Wuppertal, habe mein ganzes Leben hier verbracht. Wir hätten unsere letzte Premiere auch in Köln oder Düsseldorf machen können, haben dann glücklicherweise die Bühne der Rudolf-Steiner-Schule nutzen können.

David J. Becher
Foto: Joerg Grosse-Geldermann
David J. Becher spielt beim Voll- playbacktheater.

Wie sieht Ihre Zukunft aus?

Als wir anfingen, waren vier Vorstellungen geplant. Wir machen nun im 14. Jahr Theater, sind alle Anfang/Mitte Dreißig und spielen kleine Jungs. Mal gucken, wie das in 30 Jahren aussieht.

Zitat: „Es tut sich eine Menge in Wuppertal“

INTERVIEWS: LUTZ DEBUS

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