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Rauchen: Genüsslich oder überflüssig
Foto: Christian Werthschulte

Laufen als Ersatzdroge

29. März 2012

Heilpraktiker Karl-Otto Franke findet individuelle Wege zum Nichtraucher - Thema 04/12 Nichtraucherschutz

Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Raucherentwöhnung. Seit dreißig Jahren praktiziert Karl-Otto Franke in Wuppertal als Homöopath, Chiropraktiker und Heilpraktiker. Wie vielen Menschen er in diesen Jahren zum Ausstieg aus der Nikotinsucht geholfen hat, kann er schwer schätzen. Aber immerhin rund 90 Prozent seiner Patienten finden erfolgreich einen Weg aus dem täglichen Ritual des Lungenteerens hinaus. „Der entscheidende Punkt ist zunächst einmal, dass der Patient es wollen muss. Er braucht ein Ziel und einen Grund für die Entwöhnung“, sagt der Naturheilkundler. Steigende Zigarettenpreise und gesellschaftliche Ausgrenzung von Rauchern machten sich bei Franke zunächst bemerkbar mit steigender Nachfrage: „Der Anstieg war aber nur vorübergehend und ging dann wieder zurück“, resümiert der Heilpraktiker. Eine Tendenz zur Selbstmedikation durch Nikotinpflaster ist seiner Erfahrung nach der Weg, den viele Raucher zunächst einschlagen. Erst wer hier erfolglos bleibt, sucht anderweitige Hilfe etwa bei Heilpraktikern wie Karl-Otto Franke.

Eine Grundanamnese, also eine Analyse von Kondition, Temperament und körperlicher und seelischer Befindlichkeit, ist für Franke der erste Schritt bei der Therapie eines Patienten: „Die Körperhaltung, das Verhalten eines Menschen sagen viel über ihn aus. Sanguiniker zum Beispiel sind Menschen, die mit einer guten Portion Egoismus in Harmonie mit sich selbst leben. Solche Menschen werden bisweilen jene, die trotz des Rauchens noch über 90 werden.“ Um sicherzugehen, unternimmt Franke eine Irisdiagnostik: „Dort kann ich die Belastungen sehen, etwa ob die Folgen des Rauchens sich in der Lunge, den Bronchien oder im Magen zeigen.“ Weil jeder Mensch über einen individuellen Stoffwechsel verfügt und auch die spezifische Lebenssituation verschieden ist, ist nach Frankes Erfahrung die genaue Analyse der individuellen Situation unabdingbar. „Danach geht es um die Frage, welche Ersatzdroge ich dem Patienten anbiete. Hervorragend geeignet ist Bewegung, etwa Laufen, weil dabei der Körper mit Sauerstoff überflutet wird.“ Weil sich der Stoffwechsel systematisch auf das jahrelange Rauchen eingestellt hat, ist beim plötzlichen Entzug ein Ausgleich nötig, damit der Umbruch gelingt: „Erst muss man das gesamte System beruhigen und einen Ausgleich zwischen Gefühl und Verstand schaffen. Es gibt Punkte am Ohr, mit denen sich Aggression mindern lässt, auch Suchtpunkte oder Punkte für den Magen oder die Lungen.“ Homöopathische Mittel, ein individuell zusammengestellter Tee und Globuli sind in der Regel unterstützende Mittel der Entwöhnung. Selber hat der leidenschaftliche Leistungssportler Franke nur einmal geraucht: „Das war mit vierzehn die typische Zigarette im Gebüsch, und mir ist sehr schlecht geworden.“

DAGMAR KANN-COOMANN

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