Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Raucherentwöhnung. Seit dreißig Jahren praktiziert Karl-Otto Franke in Wuppertal als Homöopath, Chiropraktiker und Heilpraktiker. Wie vielen Menschen er in diesen Jahren zum Ausstieg aus der Nikotinsucht geholfen hat, kann er schwer schätzen. Aber immerhin rund 90 Prozent seiner Patienten finden erfolgreich einen Weg aus dem täglichen Ritual des Lungenteerens hinaus. „Der entscheidende Punkt ist zunächst einmal, dass der Patient es wollen muss. Er braucht ein Ziel und einen Grund für die Entwöhnung“, sagt der Naturheilkundler. Steigende Zigarettenpreise und gesellschaftliche Ausgrenzung von Rauchern machten sich bei Franke zunächst bemerkbar mit steigender Nachfrage: „Der Anstieg war aber nur vorübergehend und ging dann wieder zurück“, resümiert der Heilpraktiker. Eine Tendenz zur Selbstmedikation durch Nikotinpflaster ist seiner Erfahrung nach der Weg, den viele Raucher zunächst einschlagen. Erst wer hier erfolglos bleibt, sucht anderweitige Hilfe etwa bei Heilpraktikern wie Karl-Otto Franke.
Eine Grundanamnese, also eine Analyse von Kondition, Temperament und körperlicher und seelischer Befindlichkeit, ist für Franke der erste Schritt bei der Therapie eines Patienten: „Die Körperhaltung, das Verhalten eines Menschen sagen viel über ihn aus. Sanguiniker zum Beispiel sind Menschen, die mit einer guten Portion Egoismus in Harmonie mit sich selbst leben. Solche Menschen werden bisweilen jene, die trotz des Rauchens noch über 90 werden.“ Um sicherzugehen, unternimmt Franke eine Irisdiagnostik: „Dort kann ich die Belastungen sehen, etwa ob die Folgen des Rauchens sich in der Lunge, den Bronchien oder im Magen zeigen.“ Weil jeder Mensch über einen individuellen Stoffwechsel verfügt und auch die spezifische Lebenssituation verschieden ist, ist nach Frankes Erfahrung die genaue Analyse der individuellen Situation unabdingbar. „Danach geht es um die Frage, welche Ersatzdroge ich dem Patienten anbiete. Hervorragend geeignet ist Bewegung, etwa Laufen, weil dabei der Körper mit Sauerstoff überflutet wird.“ Weil sich der Stoffwechsel systematisch auf das jahrelange Rauchen eingestellt hat, ist beim plötzlichen Entzug ein Ausgleich nötig, damit der Umbruch gelingt: „Erst muss man das gesamte System beruhigen und einen Ausgleich zwischen Gefühl und Verstand schaffen. Es gibt Punkte am Ohr, mit denen sich Aggression mindern lässt, auch Suchtpunkte oder Punkte für den Magen oder die Lungen.“ Homöopathische Mittel, ein individuell zusammengestellter Tee und Globuli sind in der Regel unterstützende Mittel der Entwöhnung. Selber hat der leidenschaftliche Leistungssportler Franke nur einmal geraucht: „Das war mit vierzehn die typische Zigarette im Gebüsch, und mir ist sehr schlecht geworden.“
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Smoke on the water
Nichtraucherschutz vs. Raucherschutz – wer hat recht? - THEMA 04/12 NICHTRAUCHERSCHUTZ
„Sie dürfen auch niemandem auf die Nase hauen, nur weil Boxen Ihr Hobby ist“
Barbara Steffens über die Novellierung des Nichtraucherschutzgesetzes - Thema 04/12 Nichtraucherschutz
„Es wird keine Ungleichheit mehr geben“
Michael Wolff zu den Problemen, das Nichtraucherschutzgesetz durchzusetzen - Thema 04/12 Nichtraucherschutz
Konkurrenzlose Heimat für Havannas und Humidore
In Elberfeld kann die umstrittene Droge im Fachgeschäft erstanden werden - Thema 04/12 Nichtraucherschutz
Kli Kla Klacks
Intro – Genug für alle
Die Mär vom Kostenhammer
Teil 1: Leitartikel – Das Rentensystem wackelt, weil sich ganze Gruppen der solidarischen Vorsorge entziehen
„Die gesetzliche Rente wird von interessierter Seite schlechtgeredet“
Teil 1: Interview – VdK-Präsidentin Verena Bentele über eine Stärkung des Rentensystems
Der Kitt einer Gesellschaft
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Landesverband des Paritätischen in Wuppertal
Gerechtigkeit wäre machbar
Teil 2: Leitartikel – Die Kluft zwischen Arm und Reich ließe sich leicht verringern – wenn die Politik wollte
„Je größer das Vermögen, desto geringer der Steuersatz“
Teil 2: Interview – Finanzwende-Referent Lukas Ott über Erbschaftssteuer und Vermögensungleichheit
Gegen die Vermüllung der Stadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Umweltschutz-Initiative drängt auf Umsetzung der Einweg-Verpackungssteuer
Gleiches Recht für alle!
Teil 3: Leitartikel – Aufruhr von oben im Sozialstaat
„Eine neue Ungleichheitsachse“
Teil 3: Interview – Soziologe Martin Heidenreich über Ungleichheit in Deutschland
Klassenkampf im Quartier
Teil 3: Lokale Initiativen – Bochums Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Stahlhausen
Der Staat will zuhören
Wandel im niederländischen Sozialsystem – Europa-Vorbild: Niederlande
Armutszeugnis im Reichtum …
… und alternative Fakten im Wirtschaftssystem – Glosse
Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen
Unser höchstes Gut
Teil 1: Leitartikel – Von Kindheit an: besser friedensfähig als kriegstüchtig
„Das ist viel kollektives Erbe, das unfriedlich ist“
Teil 1: Interview – Johanniter-Integrationsberaterin Jana Goldberg über Erziehung zum Frieden
Platz für mehrere Wirklichkeiten
Teil 1: Lokale Initiativen – Kamera und Konflikt: Friedensarbeit im Medienprojekt Wuppertal
Herren des Krieges
Teil 2: Leitartikel – Warum Frieden eine Nebensache ist
„Besser fragen: Welche Defensivwaffen brauchen wir?“
Teil 2: Interview – Philosoph Olaf L. Müller über defensive Aufrüstung und gewaltfreien Widerstand
Politische Körper
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Friedensbildungswerk setzt auf Ganzheitlichkeit
Streiken statt schießen
Teil 3: Leitartikel – Das im Kalten Krieg entwickelte Konzept der Sozialen Verteidigung ist aktueller denn je.
„Als könne man sich nur mit Waffen erfolgreich verteidigen“
Teil 3: Interview – Der Ko-Vorsitzende des Bundes für Soziale Verteidigung über waffenlosen Widerstand