Was denken Kulturschaffende, Veranstalter und andere Menschen des öffentlichen Lebens in Wuppertal über die Veränderungen in der Medienwelt und die Chancen und Risiken des Netzes? Hier einige Antworten.
„Das Internet ist für mich eine Plattform, um meine Arbeit zu präsentieren, über Youtube-Videos, eine Homepage aber auch auf Facebook. Die Vorteile sind Aktualität und Interaktivität. Dennoch ist mir die Arbeit der Printmedien wichtig denn sie haben eine wichtige Funktion als Kultur-Scouts.“
Jutta Koster, Kabarettistin
„Durch soziale Netzwerke, Blogs und Webseiten entsteht eine Demokratierung des Internets, so dass auch Personen Gehör finden, deren Meinungen in den Massenmedien keinen Platz finden würden. Aktuelles Beispiel sind die Umstürze in der arabischen Welt, welche ohne diese neuen Medien kaum vorstellbar wären. Deshalb ist es uns Piraten wichtig, dass es im Internet keinerlei Zensur geben soll. Für den Kulturbereich ist es ähnlich. Im Internet können Künstlerinnen und Künstler den Diktaten großer Medienkonzerne entkommen und ihre Kunst ohne Umwege beim Konsumenten anbieten. Ein weiter Vorteil ist, dass man direkt mit seinen Fans kommunizieren kann und so ein Feedback erhält. Durch die Schnelllebigkeit von Terminen partizipieren daran insbesondere auch Szenezeitungen, da sich viele Termine erst nach Drucklegung ergeben.“
Alexander Reinshagen, Mitglied der Piratenpartei
„Unsere Internetseiten werden gut besucht und der Vorverkauf über "wuppertal-live.de" ist vielversprechend. Mit Facebook haben wir weniger gute Erfahrungen, weil deren Zielgruppe und die vom Marionettentheater unterschiedlich zu sein scheinen. Deshalb sind wir bei twitter noch nicht vertreten, was sich aber sicher bald ändern wird. Angesichts von etwa 25 unterschiedlichen Inszenierungen werden wir noch eine Zeit brauchen, um unsere Aufführungen auch filmisch präsentieren zu können. Das kostet Zeit, Geld und viel schlimmer: filmen braucht spezielle Kompetenz.“
Günther Weißenborn, Müllers Marionettentheater
„Das Forum war in Wuppertal einer der Internetnutzer der ersten Stunde, schon früh in den 90er Jahren haben wir unsere Veranstaltungen darüber beworben. Mittlerweile ist es unser wichtigstes Medium, wir erreichen Menschen blitzschnell und zuverlässig darüber. Als wir durch den Bruch mit dem Barmer Bahnhof innerhalb kürzester Zeit unsere Vorstellungen an andere Orte legen mussten, hatten wir eine praktisch hundertprozentige Information an unsere Gäste, bis auf ganz, ganz wenige Besucher hat jeder übers Internet mitbekommen, wo die Vorstellungen stattfinden. Dennoch stellen wir fest, dass die Printmedien nach wie vor sehr stark und auch nachhaltig sind. Aber was Aktualität angeht, können sie natürlich nicht mithalten.“
Martina Steimer, Forum Maximum
„Mit den digitalen Medien habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Veranstaltungen lassen sich gut platzieren und publizieren, in den meisten Fällen kostenlos... ein wesentlicher Faktor. Die Printmedien haben auf gar keinen Fall ausgedient. Sie sind für mich angenehmer zu lesen und das auch an Orten, wo kein PC zu Verfügung steht. engels habe ich gestern Abend im Hayat durchgeblättert, aber auf der Homepage bin ich noch nicht gewesen. Über die journalistische Zukunft im Tal kann ich keine Aussage machen.“
Rainer Grassmuck, Künstler und Architekt
„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich auf Zeitungsanzeigen mehr Leute melden. Aber ich denke, dass sich das in den nächsten Jahren ändern wird.“
Gisela Bauer, Philomele, Gemischter Chor
„Eine Internetseite zu veröffentlichen ist erst einmal nichts anders, als ein Blatt Papier fallen zu lassen. Wenn es keiner aufhebt, ist alles nur vertane Zeit. Eine Internetpräsenz muss umworben werden. So gesehen haben die Printmedien einen großen Vorteil gegenüber Newcommern – sie sind schon bekannt. Was liegt somit näher, als auch das Internet zu erobern. Dies geschieht bereits seit Jahren: Verlage, Radio- und Fernsehsender prügeln sich um die Marktanteile im Netz. Wer nicht multimedial anbieten kann, wird schon bald vom Markt verschwunden sein. Wobei sicherlich der Trent von den Printmedien wegführt. Meiner Meinung nach werden die Printmedien letztendlich zu Werbezetteln verfallen, die auf die entsprechenden Internetseiten aufmerksam machen – locken mit Papier, lesen im Internet!“
Udo Peters, ach nee TV
Netz(re)publik: Elektropapier
Fluch und Segen der digitalen Revolution in der Medienwelt - THEMA 06/11 NETZ(RE)PUBLIK
„Die Zeitung ist Kulturgut“
Georg Rose über die Zukunft des Journalismus - Thema 06/11 Netz(re)publik
„Online keine goldenen Zahlen“
Matthias Urbach über die Finanzierung der Internetangebote von Zeitungen - Thema 06/11 Netz(re)publik
Kli Kla Klacks
Intro – Genug für alle
Die Mär vom Kostenhammer
Teil 1: Leitartikel – Das Rentensystem wackelt, weil sich ganze Gruppen der solidarischen Vorsorge entziehen
„Die gesetzliche Rente wird von interessierter Seite schlechtgeredet“
Teil 1: Interview – VdK-Präsidentin Verena Bentele über eine Stärkung des Rentensystems
Der Kitt einer Gesellschaft
Teil 1: Lokale Initiativen – Der Landesverband des Paritätischen in Wuppertal
Gerechtigkeit wäre machbar
Teil 2: Leitartikel – Die Kluft zwischen Arm und Reich ließe sich leicht verringern – wenn die Politik wollte
„Je größer das Vermögen, desto geringer der Steuersatz“
Teil 2: Interview – Finanzwende-Referent Lukas Ott über Erbschaftssteuer und Vermögensungleichheit
Gegen die Vermüllung der Stadt
Teil 2: Lokale Initiativen – Umweltschutz-Initiative drängt auf Umsetzung der Einweg-Verpackungssteuer
Gleiches Recht für alle!
Teil 3: Leitartikel – Aufruhr von oben im Sozialstaat
„Eine neue Ungleichheitsachse“
Teil 3: Interview – Soziologe Martin Heidenreich über Ungleichheit in Deutschland
Klassenkampf im Quartier
Teil 3: Lokale Initiativen – Bochums Stadtteilgewerkschaft Solidarisch in Stahlhausen
Der Staat will zuhören
Wandel im niederländischen Sozialsystem – Europa-Vorbild: Niederlande
Armutszeugnis im Reichtum …
… und alternative Fakten im Wirtschaftssystem – Glosse
Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen
Unser höchstes Gut
Teil 1: Leitartikel – Von Kindheit an: besser friedensfähig als kriegstüchtig
„Das ist viel kollektives Erbe, das unfriedlich ist“
Teil 1: Interview – Johanniter-Integrationsberaterin Jana Goldberg über Erziehung zum Frieden
Platz für mehrere Wirklichkeiten
Teil 1: Lokale Initiativen – Kamera und Konflikt: Friedensarbeit im Medienprojekt Wuppertal
Herren des Krieges
Teil 2: Leitartikel – Warum Frieden eine Nebensache ist
„Besser fragen: Welche Defensivwaffen brauchen wir?“
Teil 2: Interview – Philosoph Olaf L. Müller über defensive Aufrüstung und gewaltfreien Widerstand
Politische Körper
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Friedensbildungswerk setzt auf Ganzheitlichkeit
Streiken statt schießen
Teil 3: Leitartikel – Das im Kalten Krieg entwickelte Konzept der Sozialen Verteidigung ist aktueller denn je.
„Als könne man sich nur mit Waffen erfolgreich verteidigen“
Teil 3: Interview – Der Ko-Vorsitzende des Bundes für Soziale Verteidigung über waffenlosen Widerstand
Widerstand ohne Waffen
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und ihr Landesverband NRW