engels: HerrPleite,istdieVolksrepublikChinaeinFallfür AmnestyInternational?
DirkPleiter: China ist wie viele andere Länder dieser Erde ein Fall für Amnesty International. Obwohl sich das Land insgesamt in den letzten 20 Jahren dramatisch verändert hat, ähnelt die jetzige Situation der Menschenrechte und besonders der politisch Gefangenen der der Vergangenheit. Das Strafgesetz macht es Behörden leicht, politisch missliebige Menschen hinter Gitter zu bringen.
WerdenHäftlingeinChinadennmenschenwürdigbehandelt?

Nein, nach wie vor sind Folter und Misshandlung in vielen Haftanstalten an der Tagesordnung. Dies gilt besonders in den von ethnischen Minderheiten bewohnten Regionen wie die von Tibetern oder Uiguren bewohnten Gebieten.
UndesgibtdieTodesstrafe?
In der Tat. In China werden wahrscheinlich mehr Menschen Jahr für Jahr hingerichtet als in allen anderen Ländern dieser Welt zusammen. Nach wie vor ist die Liste der Vergehen, die in China mit der Todesstrafe geahndet werden, sehr lang. Einige Delikte wurden zwar im letzten Jahr aus der Liste entfernt, es verbleiben aber noch immer 55.
HilftdenMenscheninChinaehereinepolitischeundwirtschaftlicheAnnäherunganDeutschland,odersolltenwirdiesesLandboykottieren?
Nach der blutigen Niederschlagung der Protestbewegung 1989 wurde diese Frage heiß diskutiert. Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Verflechtung erscheint ein umfassender Boykott als illusorisch. Auch mit anderen Mitteln, wie dem Dialog mit der Volksrepublik, kann etwas für die Menschenrechte erreicht werden. Der Dialog allein reicht aber nicht. Veränderungen müssen auch konkret eingefordert werden.
WasempfehlenSieeinemmittelständischenUnternehmenimBergischenLand,dassichwirtschaftlichinChinaengagiert?
Auch hier gibt es Möglichkeiten, sich für Menschenrechte einzusetzen. Man kann eine Vorbildfunktion einnehmen. Freiheiten, die in Deutschland selbstverständlich sind wie betriebliche Mitbestimmung oder das Engagement von Gewerkschaften, werden den Menschen in China normalerweise nicht zugestanden. Bei den Arbeitsbedingungen fallen Investoren aus Deutschland im Gegensatz zu manchen Investoren aus Ostasien eher positiv auf.
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Unverfälschter Blick auf China
Deutschlandpremiere der Wuppertaler Produktion „Coming and Going“ im Rex Kino – Foyer 12/15
Auf der Straße in Bildern
„fern – fremd – vertraut“ im Museum für Frühindustrialisierung – kunst & gut 07/15
Der wilde wilde Osten
Das Verhältnis zwischen Wuppertal und China ist ausbaufähig - THEMA 03/12 WUPPERTAL UND CHINA
„Die Kultur ist anders, aber nicht schlechter“
Henning Carl über die Erfahrungen, in China eine Fabrik zu errichten - Thema 03/12 Wuppertal und China
Standortfaktor Engels
Gespräch mit Eberhard Illner, Leiter des Historischen Zentrums Wuppertal - Thema 03/12 Wuppertal und China
Eine Werbeagentur im ehemaligen Musterland von Agit-Prop
Die VOK DAMS Gruppe aus Wuppertal ist in China erfolgreich - Thema 03/12 Wuppertal und China
Konflikt-Kanzler
Intro – Friedenswissen
Unser höchstes Gut
Teil 1: Leitartikel – Von Kindheit an: besser friedensfähig als kriegstüchtig
„Das ist viel kollektives Erbe, das unfriedlich ist“
Teil 1: Interview – Johanniter-Integrationsberaterin Jana Goldberg über Erziehung zum Frieden
Platz für mehrere Wirklichkeiten
Teil 1: Lokale Initiativen – Kamera und Konflikt: Friedensarbeit im Medienprojekt Wuppertal
Herren des Krieges
Teil 2: Leitartikel – Warum Frieden eine Nebensache ist
„Besser fragen: Welche Defensivwaffen brauchen wir?“
Teil 2: Interview – Philosoph Olaf L. Müller über defensive Aufrüstung und gewaltfreien Widerstand
Politische Körper
Teil 2: Lokale Initiativen – Das Kölner Friedensbildungswerk setzt auf Ganzheitlichkeit
Streiken statt schießen
Teil 3: Leitartikel – Das im Kalten Krieg entwickelte Konzept der Sozialen Verteidigung ist aktueller denn je.
„Als könne man sich nur mit Waffen erfolgreich verteidigen“
Teil 3: Interview – Der Ko-Vorsitzende des Bundes für Soziale Verteidigung über waffenlosen Widerstand
Widerstand ohne Waffen
Teil 3: Lokale Initiativen – Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen und ihr Landesverband NRW
Kinder verkünden Frieden
Das Projekt „Education for a Culture of Peace“ – Europa-Vorbild: Zypern
Brauerheer statt Bundeswehr
Wie ein Biertornado die Gewaltspirale aus dem Takt wirft – Glosse
Kulturschock
Intro – Kunst & Kultur
Der Kulturkampfminister
Teil 1: Leitartikel – Wie Wolfram Weimer sein Amt versteht
„Kultur muss raus ins Getümmel“
Teil 1: Interview – Philosoph Julian Nida-Rümelin über Cancel Culture und Demokratie
Querschnitt der Gesellschaft
Teil 1: Lokale Initiativen – Das Kulturbüro Wuppertal als Partner der freien Szene
Inspiration für alle
Teil 2: Leitartikel – Wer Kunst und Kultur beschneidet, raubt der Gesellschaft entscheidende Entwicklungschancen
„Mich hat die Kunst gerettet“
Teil 2: Interview – Der Direktor des Kölner Museum Ludwig über die gesellschaftliche Rolle von Museen
Kultur am Kipppunkt
Teil 2: Lokale Initiativen – Bruno Wenn vom Kölner Kulturrat über die Lage der städtischen Kulturhäuser