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Mit dem Stangentaxi zur Ritterburg

25. August 2011

Elektrobusse gibt es schon lange in der Region – nun ist eine Ausweitung geplant - Thema 09/11 Elektromobilität

Unangenehmen Dieselgeruch muss hier kein Fahrgast befürchten: Wer mit der Linie 683 von und bis Solingen-Burg unterwegs ist, hat sich für die einzige der insgesamt sechs elektrisch betriebenen Verbindungsrouten im öffentlichen Personennahverkehr von Solingen entschieden, die einen kleinen Schlenker über die Stadtgrenzen einlegt - und bis zur derzeitigen Endhaltestelle Rubensstraße im Stadtteilzentrum von Wuppertal-Vohwinkel führt.

Der gerade bei Pendlern beliebte und durchgehende Transport mit Zwischenstopp in Gräfrath erfolgt in einem der insgesamt rund 50 umweltfreundlichen Oberleitungsbusse der Klingenstadt. Dieser so genannte „O-Bus“ mit einer Wagenlänge von 18 Metern vertraut auf eine elektrische Antriebsausrüstung mit dem modular aufgebauten Stromabnehmersystem OSA 500 der Düsseldorfer Firma Vossloh Kiepe. Zwei installierte Motoren treiben dabei zwei der insgesamt drei Achsen an und machen neben einer starken Beschleunigung vor allem eine Höchstgeschwindigkeit von rund 50 km/h möglich, wobei eine sichere Bremsung ebenfalls gewährleistet ist.

Die Verlängerung zum Bahnhof Vohwinkel kam aufgrund von Finanzierungsproblemen bislang nicht zustande
Da die benötige Traktionstechnik komplett auf das Dach montiert wurde, lässt sich der Passagierraum vollständig niederflurig ausführen - ein klarer Zeitvorteil und Zusatzkomfort beim Ein- und Aussteigen auch mit Kinderwagen oder Rollstühlen. Apropos „Verkehrsaufkommen“: Seit November 2009 bedient die Station „Burger Bahnhof“ mehr oder minder diskret auch die große Erotikdiscothek „Beverly 2000“ in Burgnähe.

Betrieben von den Stadtwerken Solingen, verfügt das im Volksmund liebevoll „Stangentaxi“ genannte Fortbewegungsmittel bei einer Leitungslänge von rund 98 Gesamtkilometern über das größte O-Bus-Netz in Deutschland. Seit 2009 kommen nur noch Gelenktrolleybusse der mittlerweile vierten Generation der Schweizer Firma Hess zum Einsatz, die auch den Fahrer angenehm unterstützen: Das Auf- und Abdrahten der Stromabnehmerstangen an die Oberleitung geschieht bequem vom Fahrerplatz aus und selbstverständlich ganz automatisch.

Wenn die Stadtkassen in Wuppertal nicht von gähnender Leere geprägt wären, hätte sich übrigens mittlerweile die Hoffnung vieler Stammgäste der Linie 683 längst erfüllt. Denn die seit Jahren angepeilte Verlängerung zur 100 Meter entfernten Schwebebahn-Station beziehungsweise zum 800 Meter entfernten Bahnhof Vohwinkel wurde zwar von der Deutschen Bahn genehmigt, kam aber aufgrund von Finanzierungsproblemen bislang nicht zustande. Seit einigen Monaten herrscht in dem leidigen Thema allerdings wieder Bewegung. So haben die Verantwortlichen das Projekt der O-Bus-Erweiterung als offizielle Fördermaßnahme beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) angemeldet. Sollte es „grünes Licht“ für die rund 500.000 Euro teure Maßnahme geben, könnten die notwendigen Umbauarbeiten ab Sommer 2012 starten.

Frank-Michael Rall

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