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Good Woman - Ein Sommer in Amalfi
USA/ Italien/ Spanien 2004, Laufzeit: 94 Min., FSK 0
Regie: Mike Barker
Darsteller: Helen Hunt, Scarlett Johansson, Tom Wilkinson, Stephen Campbell Moore, Mark Umbers, Milena Vukotic, Diana Hardcastle, Roger Hammond, Jane How, John Standing, Giorgia Massetti

Ein Sommer in Amalfi: Die dekadente Gesellschaft wirft die Fächer unter der Sonne Italiens auf und frönt ausgelassen dem Klatsch und Tratsch. Den lieben langen Tag döst man auf der Terrasse mit Meerblick, lustwandelt in den Gassen der malerischen Kleinstadt, ersteht dies oder jenes in exklusiven Boutiquen und trifft sich abends gerne in der Oper. Amalfi – der Ort scheint nur für diese illustre Gesellschaft bestehend aus Amerikanern und Engländern erschaffen worden zu sein. Und tatsächlich spielt Oscar Wildes Bühnenstück "Lady Windermeres Fächer", das die Vorlage bot, eigentlich in London und eigentlich auch dreißig Jahre zuvor. Das moralische Korsett schien den Filmemachern 1930 lockerer und Italien ein "schönerer Hintergrund für das Salonstück". Zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, treten darin auf: Lady Windermere, blutjung, frisch vermählt und ausgestattet mit einem ungetrübten Glauben an Liebe und Treue. Während ihre Anziehungskraft in ihrer gutgläubigen Naivität liegt, umgibt Mrs. Erlynne die Aura der abgebrühten Femme Fatale. Dass sie Lord Windermere statt Schmuck einen Fächer zum Geburtstag seiner Frau empfiehlt, bringt das Spiel um Schein und Sein ins Rollen. Mit unverhohlener Pläsier verfolgt die High Society die geheimen Treffen Lord Windermeres, spinnt Gerüchte, und man ahnt in der scheinbaren Leichtigkeit ihres übersättigten Daseins den Abgrund, in den man nur zu leicht stürzen könnte, wenn man das Spiel nicht souverän beherrscht. Wie immer stehen bei Oscar Wilde Oberfläche und Tiefe, Schein und Sein gleichberechtigt nebeneinander, genussvoll wird Moral in heiter-sarkastischen Dialogen als Heuchelei entlarvt, und so bietet die Verfilmung vergnügliche Unterhaltung, ohne jedoch der Vorlage wesentliche Veränderungen hinzuzufügen. "Good Woman" bleibt klassisch und verlässt sich ganz auf Oscar Wilde.

(Alexandra Kaschek)

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