Es gibt 78 Beiträge von Olli
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13.06.2004
Reconstruction - ein schwieriger Film, aber nicht uninteressant. Eine Liebesgeschichte wird parallel in verschiedenen Varianten und mit unterschiedlichen Ausgängen erzählt. Zufällige Begebenheiten beeinflussen die unterschiedlichen Verläufe. Ist es tatsächlich so, dass zufällige Umstände die Entwicklung unserer Beziehungen so stark beeinflussen? Ja warum nicht. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, kann vielleicht entscheidender sein, als man vermutet. Ein richtiges oder ein falsches Wort können den Verlauf unseres Lebens in eine ganz unterschiedliche Richtung beeinflussen. Schockierend war die filmische Umsetzung der Frage, wie gut wir den anderen eigentlich kennen. Obwohl wir mit ihm befreundet sind oder mit ihm sogar viele Jahre zusammenleben, stellen wir fest, dass man vielleicht gar nichts von ihm weiss. Die Beziehungssituation ist wie aus heiterem Himmel plötzlich auf den Kopf gestellt. Die nicht mehr auffindbare Wohnung des Protagonisten war für mich ein Symbol für die Situation vieler Männer, die, warum auch immer, plötzlich vor ihrer eigenen Wohnungstür stehen, vor einer Wohnung, die plötzlich nicht mehr ihr zu Hause ist, quasi nicht mehr existent ist. Hier hätte ich mir persönlich eine andere filmische Umsetzung vorstellen können. Aber na gut. Insgesamt ein schwieriger, aber interessanter Film, der zum Nachdenken anregt.
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10.06.2004
Ja, ein guter Film. Man versteht zunächst die beiden Kennenlernszenen des Protagonisten-Pärchens nicht. Zum Schluss schließt sich der Kreis. Es kommt einem vor, wie der Kreislauf zahlloser Lebensgeschichten, auch wie der der eigenen. Das ?medizinische" Auslöschen der Vergangenheit ist gar nicht erforderlich. Wir tun das selbst und kommen dadurch immer wieder in die gleichen Kreisläufe hinein....
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16.05.2004
Den schwierigen Stoff der Ilias hat Petersen gut verarbeitet und umgesetzt. Er hat keinen Heldenepos daraus gestaltet, sondern auch die Tragik des Krieges und vielleicht auch des Lebens dargestellt. Selbst die obligatorischen Hollywood-Schmalz-Szenen kamen nicht triefend rüber, sondern einigermaßen überzeugend. Die schauspielerischen Leistungen waren beeindruckend. Trotz der Länge des Films bin ich nicht gelangweilt auf dem Kinosessel hin- und hergerutscht, sondern war vom Film gefesselt. Homer wäre beeindruckt gewesen, glaube ich.
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25.04.2004
?Schultze Gets the blues" hat mich interessiert. Die Ankündigung im Kino hat mich ein Kinoerlebnis der besonderen Art erwarten lassen. Leider war ich nach dem Film eher enttäuscht. Der Beginn mit der Kameraeinstellung, die ein Windrad zeigte und sonst nur weites Land, war am Anfang zur Einstimmung noch gut. Dann wurden aber im hohen Maße Klischees bedient: Die Spießigkeit und Tristess der Protagonisten wurden bis zur Schmerzgrenze überhöht dargestellt. Die Darsteller waren andererseits zu ?glatt". Die Szene am Anfang am Bahnübergang (?Mach den Balken hoch") spiegelte noch etwas von der ?Kantigkeit" der Sachsen-Anhaltiner wieder. Dann kam eigentlich nichts mehr außer vielleicht eine Szene (?Für Revolution ist man nie zu alt").
Auch die Handlung und die letztlich die Fabel des Films gibt mir zu denken: Schultze hat ein tristes Arbeitsleben und anschließend einen genauso gearteten oder noch schlimmeren Vorruhestand. Bei sich selbst kommt er letztlich auf seiner ziellosen Reise in Amerika an. Es muss doch noch irgend etwas dazwischen geben? Vielleicht wollte gerade das der Film vermitteln. Kann sein.
Der Film ?Halbe Treppe" ist inhaltlich etwas ganz anderes, hat aber m.E. die Wirklichkeit der Menschen viel besser getroffen.
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17.04.2004
Big Fish hat eine Story, die in den Phantasie-Bereich hineinragt. Das ist, wie schon bei ?Harry Potter" erwähnt, nicht so mein Ding. Interessant ist die Darstellung des Problems des ?Übervaters", eines Vaters, der in der Vater-Sohn-Beziehung nur sich wahr nimmt und sich nicht oder nur auf seine Art und Weise öffnen kann. Die Umgebung des Vaters kommt mit dessen Eigenheiten ganz gut klar. Nur der Sohn fühlt sich nicht akzeptiert und als Mann nicht ernst genommen. Kommt wohl auch öfters bei anderen vor?!
Im Laufe des Films gewöhnt man sich daran, dass erlebte Wirklichkeit und Phantasie des Vaters zu den dargestellten Geschichten zusammenfließen. Tatsächlich geht es einem schon selbst manchmal so, dass man bei Dingen, die sich in der Vergangenheit zugetragen haben, nicht immer genau weiß, ob die Ereignisse tatsächlich so waren, wie man sie in Erinnerung hat, oder ob da schon etwas Phantasie dabei ist.... Ich frage dann gern Leute, die bei diesen Erlebnissen dabei waren, woran sie sich erinnern: Das Ergebnis ist dann meist eine weitere Phantasievariante...
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25.03.2004
Zwei Menschen finden in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit zueinander: der Besitzer des kleinen Ladens Ibrahim und der Junge Moses, der zunächst seine Mutter und dann seinen Vater verloren hatte. Die Freundschaft geht soweit, dass Ibrahim Moses adoptiert. Das Bemerkenswerte ist, dass Ibrahim Moslem und Moses Jude ist. Das Ganze spielt dann auch noch in einem Vorstadtviertel von Paris in sehr bescheidenen Verhältnissen. Es ist schön zu sehen, dass es neben unserer Glimmerwelt eingerahmt von bunten Werbeplakaten auch noch etwas anderes gibt was Lebensinhalt bietet. Der alte Ibrahim vermittelt ganz nebenbei einige interessante Sichtweisen auf das Leben, über die sich nachzudenken lohnt.
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24.03.2004
Was will uns dieser Film sagen? Ich weiß es nicht. Eine technisierte grelle Welt in Tokio bildet die Kulisse. Ein älterer Schauspieler stößt im Hotel auf eine junge Frau. Beide sind unzufrieden mit ihrer Lebenssituation (soll vorkommen). Beide leben eigentlich in unterschiedlichen Welten: er hat den eingefahrenen Familenalltag, sie einen ehrgeizigen, aber oberflächlichen Ehemann. Aber das Suchen nach dem richtigen Leben verbindet die beiden. Im Film passiert eigentlich nicht viel, eigentlich gar nichts. Den Schluss fand ich gut. Es kommt nicht zu einer schnulzigen Romanze, sondern die beiden haben sich gern und das war´s.
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21.02.2004
Bisher war mir Mettmann vor allem durch die Autos mit ME-Kennzeichen bekannt, die in Düsseldorf die wenigen Parkplätze zustellen. Nun saß ich im Kino neben zwei älteren Damen, die wahrscheinlich aus Mettmann kamen und jede Örtlichkeit im Film kommentierten. War etwas nervig. Ansonsten konnte man den Film anschauen. War ganz lustig. Vielleicht schaue ich mir den Ort einmal an, damit ich beim nächsten Mal mit meinen Kinonachbarinnen mithalten kann?
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21.02.2004
Also der Film hat mich nicht vom Hocker gerissen. Die Handlung plätscherte nur so dahin. Vielleicht bin ich auch nicht mehr so nah am Thema dran. Ich würde, glaube ich, nicht mehr in die Gefahr geraten, mich aus Liebe umbringen zu wollen. Dafür hat man schon zuviel erlebt. Nun gut, der Mord und der Selbstmord aus Liebe waren absehbar, also kein großer Spannungsbogen. Am liebsten wäre ich während des Films gegangen. War aber zu faul. Die schauspielerischen Leistungen waren sicherlich gut. Daniel Brühl hat mir gefallen.
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18.01.2004
Der Film rankt sich um die Idee einer Fraueninitiative irgendwo in der tiefsten britischen Inselprovinz. Die Idee ist die Erstellung eines Aktkalenders für wohltätige Zwecke. Man kann sich problemlos vorstellen, dass da einige Überraschungen auf den Kinobesucher zukommen. Im Prinzip war die Filmidee, die auf einer wahren Geschichte beruht, recht originell. Allerdings geht die Handlung stellenweise ziemlich schleppend voran.
Interessant fand ich, dass, nachdem der große Erfolg mit dem Kalender eingetreten war, zumindest bei der Sprecherin der ?Kalender-Girls" der typische Wenns-dem-Esel-zu-wohl-geht-geht-er-aufs-Eis-tanzen-Effekt auftrat. Gegen Erfolg ist nichts einzuwenden, man muss nur noch in der Lage sein, den Erfolg zu beherrschen (befrauen? -Quatsch). Gefährlich wird es, wenn man Sklave dieses Erfolgsrausches wird. Die Protagonistin hat das scheinbar noch in den Griff bekommen. Glückwunsch! Klappt nicht immer.
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