Seit am Broadway die Talente rar geworden sind, drängen immer mehr Shows auf die Musical-Bühnen, die einfach nur die Popgeschichte plündern. Hierzulande entdeckte man neben Udo Lindenberg („Hinter dem Horizont“) auch den deutschen Schlager-Barden Udo Jürgens und strickte um einen seiner größten Hits eine turbulente Boulevardkomödie: „Ich war noch niemals in New York“.
Zu den wichtigen Einzelausstellungen, die derzeit in NRW zu sehen sind, gehören die Schauen mit Pae White in der Langen Foundation bei Neuss und mit Michael Kunze in der Kunsthalle Düsseldorf. Beide Künstler gehören der gleichen Generation an, beide sind in ihrem Werk Einzelgänger und doch fest etabliert im Kunstgeschehen. Dabei könnten die Unterschiede in der Kunst selbst kaum größer sein.
Neuinszenierungen und Einspielungen von Wagner-Opern gehören ins Wagnerjahr – dafür feiern wir die runden Festjahre. Nun birgt der Fall Wagner allerdings eine spezielle Situation: Der Komponist sorgte zu Lebzeiten bereits selbst mit Gründung einer eigenen Festspiel- bzw. Weihestätte auf dem berühmten grünen Hügel für Gedenken über den Tod hinaus.
Tristan ist ein moderner Charakter: in sich zerrissen und ambivalent, ehrgeizig und skrupellos. Ein Karrierist, der ein selbst entfremdetes Leben führt und vor den Traumatisierungen seiner Kindheit flieht. Von Isoldes Liebe erhofft er sich Heilung, doch ihre Begegnung steht von Anfang an unter den Vorzeichen von Betrug und Tod.
Noch an fünf Terminen im April und Mai (20.4.-25.5) kann man kann man in Hagen bei der Tanz-Trilogie äußerster körperlicher Selbstbeherrschung und faszinierendem Rhythmusgefühl beiwohnen.
Nietzsche erklärte Gott für tot und warf Wagner vor, in seinem Alterswerk zu Kreuze gekrochen zu sein. Damit saß er einem fundamentalen Irrtum auf, ging es Wagner doch gerade um eine Erneuerung des Christentums durch die Kunst.
„Schauspieler!“ ruft Bolat Atabajew und stolziert mit eitlem Gehabe im Probenraum herum. Der kasachische Regisseur erzählt von seinen Erfahrungen kurz nach der Wende, als er mit Darstellern aus Ost- und Westdeutschland zusammengearbeitet hat. Unschwer zu erkennen, wofür die selbstverliebte Karikatur steht. Mit solchen Anekdoten würzt der Sechzigjährige seinen Vortrag über episches und dramatisches Theater.
Der Tanz in Köln steckt in einer fundamentalen Krise. Sicher, das ist keine überraschende Feststellung, haben sich doch in den letzten Jahren die Hiobsbotschaften gehäuft, so dass man sich nach und nach daran gewöhnte, den Tanz auf abschüssiger Bahn zu sehen. Doch diesmal geht’s ans Eingemachte.
Mangelnder Mut lässt sich Dortmunds Intendant Jens Daniel Herzog wirklich nicht vorwerfen. Vor gut einem Jahr nahm er mit Bellinis „Norma“ ein Primadonnen-Stück auf den Spielplan, welches von Stadttheatern aus gutem Grund gemieden wird, und nun ist es Verdis „Troubadour“, von dem Enrico Caruso einst behauptete, man brauche es einfach nur mit den vier besten Sängern der Welt zu besetzen, um eine gute Aufführung zu erhalten.
Es ist eins dieser Jubiläen, die man verpasst, weil man einfach nicht glauben will, dass die Zeit so schnell vergehen kann. Kompakt, die Kölner Techno-Institution, ist dieser Tage 20 Jahre alt geworden.

Ein letzter Gruß
Das Hagen Quartett verabschiedet sich vom Kölner Publikum – Klassik am Rhein 11/25
Ein vergessener Streik
„Baha und die wilden 70er“ am Kölner Comedia Theater – Musical in NRW
Wachsende Szene
Das 5. Festival Zeit für Zirkus startet in NRW – Tanz in NRW 11/25
Liebe gegen alle Widerstände
„Roméo et Juliette“ in Krefeld – Oper in NRW 11/25
Singende Fische
„Die Frau ohne Schatten“ am Theater Bonn – Oper in NRW 11/25
Über Macht und Identität
Die Herner Tage Alter Musik 2025 – Klassik an der Ruhr 11/25
Die Geschichten in einem Bild
Gregory Crewdson im Kunstmuseum Bonn – Kunst in NRW 11/25
Motor mit edlem Klang
Dave Holland in der Essener Philharmonie – Improvisierte Musik in NRW 11/25
Angenehm falsch
„Wiener Blut“ am Essener Aalto-Theater – Oper in NRW 10/25
Offene Erwartungen
Das „Rheingold“ an der Oper Köln – Oper in NRW 10/25
Jede Menge bunter Abende
Wilder Programmmix in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 10/25
Jenseits üblicher Klänge
Das Multiphonics Festival 2025 in Köln und Wuppertal – Improvisierte Musik in NRW 10/25
Tanz gegen Kolonialismus
„La Pola“ im Rautenstrauch-Joest-Museum – Tanz in NRW 10/25
Gemalte lebendige Natur
„B{l}ooming“ im Kölner Wallraf-Richartz-Museum – Kunst in NRW 10/25
Günstige Städtereisen
Die Neue Philharmonie Westfalen tourt durchs Ruhrgebiet – Klassik an der Ruhr 10/25
Biografisch enggeführt
„Ganz Klassisch“ im Bochumer Anneliese Brost Musikforum – Klassik an der Ruhr 09/25
Verzweifelte Leidenschaft
„Manon Lescaut“ an der Oper Köln – Oper in NRW 09/25
Das Leben in seinen Facetten
Wolfgang Tillmans in Remscheid – Kunst in NRW 09/25
Verantwortlichkeit!
Das Jerusalem Quartet in Köln und Bonn – Klassik am Rhein 09/25
Wissen in Bewegung
Das Sachbuch „Die Philosophie des Tanzens“ – Tanz in NRW 09/25
Zusammenprall der Extreme
„Der Goldene Drache“ von Peter Eötvös am Theater Hagen – Oper in NRW 09/25
Vater des Ethiojazz
Mulatu Astatke im Konzerthaus Dortmund – Improvisierte Musik in NRW 09/25
5 Jahre plus Zukunftsmusik
Die Cologne Jazzweek feiert kleines Jubiläum – Improvisierte Musik in NRW 08/25
Musikalische Region
Das Originalklang-Festival Fel!x 2025 in Köln – Klassik am Rhein 08/25
Komme ich gut an?
„It‘s Me“ im Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln – Tanz in NRW 08/25