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Wer möchte, dass Wuppertal sich weiterentwickelt, muss sich beteiligen
Foto: Stephanie Albert/pixabay

Wachsendes Wuppertal

28. August 2019

Was bringt die Zukunft für das liebenswerte Wuppertal? – Nachgefragt 09/19

Ende 2018 lebten 361.264 Menschen in Wuppertal. Ein Jahr zuvor waren es noch weniger, nämlich 360.434, ein Jahr davor nur 358.523. Die Wuppertaler Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren gewachsen – und zwar deutlich – so sehr, dass das statistische Landesamt mit seinen Bevölkerungsvorausberechnungen deutlich danebenlag. Alleine im vergangenen Jahr lag die Differenz bei rund 8000 Menschen. Das statistische Landesamt hat in seiner Bevölkerungsvorausberechnung mit deutlich weniger Wuppertalern gerechnet und plant bis zum Jahr 2040 einen Anstieg auf den Wert, den die Stadt jetzt bereits erreicht hat. Der Grund, warum Wuppertal – wie viele Städte im Ruhrgebiet – in den vergangenen Jahren nicht geschrumpft, sondern gewachsen sind, liegt auf der Hand: Zahlreiche Zuwanderung aus dem Ausland sind nach Deutschland gekommen. Und bis heute geblieben. Das Image der sterbenden Stadt – es gilt für Wuppertal nicht mehr.

Dennoch: obgleich die Einwohnerentwicklung Mut macht, so verfälschen die Entwicklungen wie die Flüchtlingskrise sie zugleich. Denn wer in fünf oder zehn Jahren von Seiten der zugewanderten Flüchtlinge noch in Deutschland und in Wuppertal lebt oder zurück in die Herkunftsländer geht, sofern sich die Lage dort beruhigt hat, lässt wohl nur ein Blick in die Glaskugel erfassen. Was die Statistiken ebenfalls deutlich machen: es gibt immer noch genug Wuppertalerinnen und Wuppertaler, die das Weite suchen – oder das Nahe, das Ruhige, das Beschauliche – aber eben nicht in Wuppertal. Anreize zu schaffen, die Stadt weiterzuentwickeln und attraktiv für Neubürger zu machen, das muss ein zentrales Anliegen von Politik und Verwaltung bleiben. Prof. Dr.-Ing. Felix Huber, Dekan der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Bergischen Universität Wuppertal, ist ein Experte auf dem Gebiet für umweltverträgliche Infrastrukturplanung und Stadtbauwesen.

Pascal Hesse
Foto: Stefanie Lawrenz
​Pascal Hesse, investigativer Journalist für trailer, engels, choices, FOCUS und [recherche|kollektiv].
Er ist im Vorstand DJV NRW.

'Nachgefragt: Der Weg des Geldes' ist seine Kolumne

Nachgefragt, zeigt sich Huber mit der Entwicklung der Stadt zufrieden. „Ich finde, dass Wuppertal sich in den letzten Jahren sehr gut auf den Transformationsprozess eingestellt hat. Wuppertal hat mit der Bergischen Universität die Chance, junge Menschen in die Stadt zu ziehen und mit Start Ups neue Arbeitsplätze entstehen zu lassen.“ Über attraktive und bezahlbare Wohnlagen, um jüngere Menschen anzulocken, verfüge die Stadt ebenso. Huber lobt darüber hinaus die Bemühungen Arrenberg, das Mirker Bahnhofsumfeld, die Nordbahntrasse, Döppersberg und den Gaskessel Heckinghausen zu entwickeln.

Als Stadtverwaltung und Politik gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Stadtentwicklungskonzept zu entwickeln, war eine weise Entscheidung. Sie geht zurück auf die Initiative vonOberbürgermeister Andreas Mucke, derBürgerbeteiligung in seinem Stab fest verankert hat.Mitreden, mitgestalten und Bescheid wissen bei den wichtigen Themen, die Wuppertal bewegen, das ist vielen Menschen ein wichtiges Anliegen, weiß der OB. Auch aus diesem Grund wurde dieStabsstelle Bürgerbeteiligung personell aufgestockt.Über die Zukunft Wuppertals nachzudenken und zu formulieren, wie sich die Stadt in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten entwickeln soll: Das geht alle etwas an. Daran müssen alle mitarbeiten, damit sich etwas bewegt – in ihrem eigenen Sinne und für ihre Familien, für ihre Kinder und Enkelkinder.


Rückblick: Nachgehakt – Straßensozialarbeit

Ende Mai haben zwei 14-jährige Mitglieder der sogenannten „Gucci-Gang“ einen Senior so brutal zusammengeschlagen, dass er bleibende Schäden davontragen wird. Diebstahl, Raub, Körperverletzung und Drogendelikte – das alles sind Straftaten, die Mitglieder der Bande immer wieder begehen. Die Wuppertaler Behörden versuchen dem Hand in Hand Einhalt zu gebieten. Oft ist es die Erziehung, die schiefgelaufen ist – oft sind es die sozialen Umstände, aus denen die Kinder kommen, die sie zu jungen Kriminellen machen. Friederike Schemann und Daniel Book von der Diakonie in Wuppertal engagieren sich als Straßensozialarbeiter und haben stets ein offenes Ohr für die Kinder und Jugendlichen der sogenannten Gucci-Gang. Sie setzen sich dafür ein, dass die Heranwachsenden wieder auf richtige Bahnen kommen.

Pascal Hesse

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