Kleines Geld, große Erfahrung: Noch bis November leistet Kevin Buchner seinen Bundesfreiwilligendienst (BFD) auf dem Campus Hilden der Graf-Recke-Stiftung, eine der ältesten diakonischen Einrichtungen Deutschlands mit den drei Geschäftsbereichen Erziehung & Bildung, Wohnen & Pflege sowie Sozialpsychiatrie & Heilpädagogik. „Eigentlich bin ich nur zufällig hier gelandet, weil ich im vergangenen Herbst meinen erhofften Studienplatz für Sozialpädagogik nicht bekommen habe. Mittlerweile bin ich heilfroh, dass ich diesen Schritt gewagt habe“, sagt der 20 Jahre alte Hildener, der von seiner Mission überzeugt ist: „Diese zwölf Monate sind sinnvoll und füllen vorhandene Lücken für die Gemeinschaft.“
„Wenn ich ein Lächeln auf Gesichter zaubern kann, ist dies einfach ein schönes Gefühl“
Der seit Jahren an seinem Wohnort sozial engagierte Buchner wird – derzeit als einziger Mann – in insgesamt fünf verschiedenen Gruppen mit Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 21 Jahren eingesetzt, die eine geistige oder körperliche Behinderung haben: „Wenn ich ihnen dabei im täglichen Umgang ein Lächeln auf ihre Gesichter zaubern kann, ist dies einfach ein schönes Gefühl.“ Einkaufen oder Kochen für das Mittagessen gehören ebenso zu den Aufgaben wie gemeinsam geplante Aktionen oder Ausflüge. „Im April war ich mit den Großen beim Bundesliga-Fußball zwischen Fortuna Düsseldorf und Union Berlin. Wir hatten Stadionplätze in Reihe drei und konnten sogar die Rufe der Kicker verstehen – ein tolles Erlebnis“, erinnert sich Buchner, der sich in regelmäßigen Gesprächen mit der Campus-Bereichsleitung austauscht und das erhaltene Feedback in seine Arbeit einfließen lässt.
Wenn es mit den Eltern seiner Schützlinge zu den eher seltenen Direktkontakten kommt, spürt Buchner eine gewisse Form der Anerkennung: „So manches nette Gespräch hat mich nochmals nachträglich in meiner Entscheidung bestärkt. Durch die intensive Zeit gerade mit den Kleinsten kann ich deren Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten fördern und selbst aus meinem Alltag ein Stück herausschlüpfen“, betont der als idealer Werbeträger für die Bundesregierung taugliche „Bufdi“. Denn das seit 1. Juli 2011 neu eingeführte Engagement, das mit einem Taschengeld mit der Maximalhöhe von 336 Euro finanziell vergütet wird, setzt auf das plakative Motto „Nichts erfüllt mehr, als gebraucht zu werden“.
Mit zwölf Jahren bereits Mitglied im Jugendparlament der Stadt Hilden, hat sich Buchner schon zu Teenagerzeiten als Betreuer von Jugendfreizeiten und Ferienprogrammen wiederholt bewährt. Nun plant er in diesen Tagen ein kleines Sommerfest auf seinem Campus, der insgesamt über 110 Wohnplätze verfügt. Auch in seiner Freizeit denkt Buchner übrigens nicht nur an sich selbst – als Fußball-Jugendtrainer hat er durchaus erfolgreich die F2-Jugend des VfB Hilden 03 unter seine Fittiche genommen.
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