Eine lange und bewegte Geschichte hat die Immanuelskirche hinter sich, die 1869 eingeweiht wurde und sich innerhalb der letzten 40 Jahre zu einem Kulturzentrum entwickelt hat. Etwa war sie während des 3. Reichs in vieler Munde. Denn Pfarrer war dort von 1931 bis 1951 Harmannus Anton Obendiek, der sich u.a. als Mitverfasser der Barmer Erklärung entschlossenen für die Bekennende Kirche (evangelische Oppositionsbewegung zur NS-Zeit) stark machte. Seit 1946 wird sie oft im selben Atemzug mit der Kantorei Barmen-Gemarke genannt, die Helmut Kahlhöfer ins Leben rief, sie als erstklassigen Chor aufbaute und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt machte. Rund 110 Jahre nach der Gründung stand die Immanuelskirche wegen steigender finanzieller Sorgen der Kirchengemeinde vor dem Aus. Der Förderverein Immanuelskirche wurde ins Leben gerufen, übernahm die Trägerschaft und verhinderte den Abriss. Nach der Entwidmung Anfang 1984 fand dort und in dem dazugehörenden Gemeindehaus, dem Obendiek-Haus, eine große Palette an Veranstaltungen statt. Etwa gaben sich viele international bekannte Persönlichkeiten wie Giora Feidman, Ernesto Cardenal und Wolf Biermann die Klinke in die Hand.
Seit rund fünf Jahren kümmern sich ein neuer Vorstand des Vereins und Geschäftsführer Christopher Huber um die Geschicke der beiden Immobilien, pflegen und erhalten sie auf dem neuesten Stand. Unter anderem wird großer Wert auf deren Vermietung gelegt, um die Kosten der beiden unter Denkmalschutz stehenden Gebäude zu decken. Es gibt Tagungen, Feiern oder Vereinstreffen. Kulturveranstalter sind Kunden des auf den Namen Kulturzentrum Immanuel getauften Geländes. Regelmäßig kommen Panflötistin Hannah Schlubeck oder das renommierte Chorwerk Ruhr. Das angesehene Danel Quartett war schon da. Stammkunden sind das Sinfonieorchester Wuppertal oder die etablierten Einrichtungen Forum Maximum und Salon Knallenfalls. Man kooperiert mit der Nachbarschaft, beteiligt sie etwa am Adventsmarkt.
Kultstatus scheint die Reihe Immanuel Goes Bigband zu erlangen, bei der berühmte Formationen wie die WDR Big Band oder das Fuchsthone Orchestra gastieren. Auch das jüngste Programm Immanuel Goes Singalong ist sofort auf großen Zuspruch gestoßen.
Wegen ihrer hervorragenden Akustik gilt sie unter Tonträgerfirmen als „Plattenkirche“. Und nach wie vor ist der Ort die Heimstätte der Kantorei Barmen-Gemarke.
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