Das 1999 gegründete Chorwerk Ruhr hat in seiner Geschichte einen hervorragenden Ruf erworben. Weit über die Landesgrenzen Nordrhein-Westfalens hinaus gilt es wohl als das innovativste Vokalensemble im deutschsprachigen Raum. Zusammengearbeitet hat es unter anderem mit berühmten Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks oder dem Ensemble Modern. Renommierte Dirigenten, etwa Sylvain Cambreling, Kent Nagano oder Bruno Weil leiteten es. Der professionelle Kammerchor ist auf kein spezielles Musikgenre spezialisiert, sondern singt Werke von der Renaissance bis zur Gegenwart. Auch gibt es stilistisch keine Grenzen. Seit 2011 ist Florian Helgath der Künstlerische Leiter. Seine Programme beinhalten die Auseinandersetzung tradierter Musikformen mit zeitgenössischer Chormusik. Solch ein Projekt trägt den Titel „Sound of Silence“, das am 27. April in der Immanuelskirche vorgestellt wird. Anhand von Madrigalen und aktuellen Werken des Jazz-Pianisten und Komponisten Marc Schmolling will damit der Chor Stille zum Klingen bringen.
Das Madrigal ist eine vergangene Gesangsform, die in der Renaissance und im Frühbarock beliebt war. Man unterscheidet drei Epochen: Frühes Madrigal (1520-1550), Klassisches Madrigal (1550-1580), Spätes Madrigal (1580-1620). Es handelt sich um weltliche, vier- bis sechsstimmige homophone und polyphone, ausdrucksstarke und formal vielfältige, rhythmisch und harmonisch kontrastreiche Vokalstücke. In der Immanuelskirche kommen sechs solcher Werke der berühmten Komponisten Luca Marenzio (1553-1599), Carlo Gesualdo (1566-1613) und Claudio Monteverdi (1567-1643) zur Aufführung.
Darin eingebettet sind sechs Kompositionen aus Schmollings Feder. 1972 in München geboren, ist er seit dem Abschluss seines Musikstudiums 1997 als Pianist in der Jazzszene unterwegs. Außerdem ist er als Komponist und Arrangeur im Vokalbereich tätig, arbeitete unter anderem mit dem Kammerchor des Dänischen Rundfunks, dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Via Nova Chor München zusammen. Vertont hat er für das Projekt zwei Texte von Georg Trakl („Schweigen“) und seiner Mutter Inka Malchulkova („Little Gardens“). Auch Instrumente setzt er ein. So sind neben ihm am Klavier Tom Arthurs (Trompete), Christian Weidner (Saxofon), Biliana Voutchkova (Violine) und Antonio BorghiniI (Kontrabass) mit dabei.
Chorwerk Ruhr | So 27.4. 18. Uhr | Kulturzentrum Immanuel | www.immanuelskirche.de
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