Ein tolles Ensemble präsentierte skurrile Tanzbewegungen und verzerrte Musik bei einer Performance im Café Ada.
Wann sind eigentlich gute Zeiten für eine Operette? Dann, wenn beständig kühl der Kulturkahlschlag durch die Stadt weht, aber auch sonst überall Krise ist? Der Euro will sich nicht stabilisieren, überall hört und schaut Big Brother zu, und Terror droht. Aber solange Depressionen „nur“ in den Medien stattfinden, wird schon alles gut werden.
Auch vier Jahre nach dem Tod seiner Gründerin sorgt das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch bei seinen Auftritten für umjubelte Höhepunkte. Auch wenn immer wieder behauptet wird, die Compagnie ringe seit dem Tod ihrer Choreographin um eine nachhaltige Zukunftsausrichtung, sind Karten für die Vorstellungen begehrt.
Der Kulturrucksack ermöglicht kreative Ferien für 10- bis 14-Jährige. Beim Theater-Workshop ist noch völlig offen, was die Kinder und Jugendlichen auf die Bühne bringen.
Irgendwo in den Innereien eines Theaters liegt dieser wundersame Ort, an dem es meist nach kalten Frikadellen, Bier und Bratendunst riecht, früher auch herrlich nach abgestandenem Qualm. Die Kantine ist meist ein für Normalsterbliche unerreichbarer Ort, für selbsternannte Insider ein schickes Privileg, für Schauspieler ein Arbeitsplatz wie die Bühne oder Probenräume.
Befragt, an was sie sich aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ besonders gut erinnern, nennen die meisten Zuschauer die sogenannte Handwerkerszene. „Deshalb kommt die in meiner Inszenierung nicht vor“, erklärt Dominique Pitoiset. Ebenso wenig bedient er die Idee, elfenhafte Wesen hüpften federleicht und frohgemut durch moosige Wälder.
Vielleicht, weil sie ihrer großen Liebe zu sich selbst treu blieb, ist Evita Perón zu einer legendären Figur undeiner Heldin der argentinischen Geschichte geworden, zu einer schillernden Mischung aus Femme fatale, Muse und Feministin, die ihre angeheirateten Millionen unerschrocken für die Armen hingab. Als sie 1952 starb, ging ein ebenso glamouröses wie kämpferisches Leben zu Ende, dessen Faszination bis heute anhält.
Mag sein, dass Dürrenmatts Klassiker schon oft den Schulbuchtod erlitten hat. „Es ist ein tolles Stück, eine wunderbare Parabel. Und inzwischen ist bei der Inszenierung wieder eine gewisse künstlerische Freiheit erlaubt“, nennt Dramaturg Oliver Held gute Gründe, sich den 1956 uraufgeführten Evergreen neu vorzunehmen.
Nie war der Ardenner Wald so anmutig wild und ungezähmt, nie war das höfische Ränkespiel so reduziert. Der Jugendclub der Wuppertaler Bühnen hat sich in diesem Jahr William Shakespeares „Wie es Euch gefällt“ ausgesucht und im Kleinen Theater auf die Bühne gestemmt.
Mit seinem „Fliegenden Holländer“ entfesselte er Stürme der Begeisterung: Jakob Peters-Messer. Jetzt inszeniert der Regisseur „Don Quichotte“ von Jules Massenet. Der in Deutschland unterschätzte französische Komponist bewährt sich mit diesem Spätwerk als Musikdramatiker von Rang.

„In erster Linie ist es ein lustiges Stück“
Marie Robert inszeniert am Opernhaus einen gekürzten „Barbier von Sevilla“ für Kinder ab sechs Jahren – Premiere 11/25
Das selbsternannte Volk
„Die Nashörner“ am Düsseldorfer Schauspielhaus – Prolog 10/25
„Man sieht den Raum, wie er ist“
Die Regisseure Charlotte Arndt und Thomas Braus über „Die Stunde in der wir nichts voneinander wussten“ am Theater am Engelsgarten – Premiere 10/25
„Das Perfide ist, dass man sich eingeladen fühlt“
Jenke Nordalm inszeniert an der Wuppertaler Oper „Das Fest“ – Premiere 09/25
Ein Fake für den Nobelpreis
„Der Fall McNeal“ in Düsseldorf – Prolog 08/25
„Alles auf seine Art speziell“
Leiter Holger Ehrich über das 32. Welttheater der Straße in Schwerte – Premiere 08/25
Schnöde Technik oder Magie?
„Oracle“ bei der Ruhrtriennale – Prolog 07/25
„Eine Welt, die aus den Fugen ist“
Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger über das Festival Shakespeare Inside Out in Neuss – Premiere 07/25
Wütende Stimme der Vielen
Deutsche Erstaufführung der Kammeroper „Thumbprint“ im Opernhaus – Bühne 06/25
Freigeist ohne Ausweg
Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Giovanni“ im Opernhaus – Bühne 06/25
„Das passiert natürlich auch ganz nah“
Regisseurin Katharina Kastening über „Thumbprint“ am Opernhaus – Premiere 06/25
An jedem zweiten Tag was los
Der Bürgerbahnhof Vohwinkel – Porträt 05/25
Morgenröte hinter KI-Clouds
Das Impulse Festival 2025 in Mülheim, Köln und Düsseldorf – Prolog 05/25
Wieder Mensch sein dürfen
„Das Tagebuch der Anne Frank“ im Leverkusener Erholungshaus – Bühne 05/25
„Abschnitte, die im Nichts versanden“
Regisseur Joachim Gottfried Goller über „Die kahle Sängerin“ am Theater am Engelsgarten – Premiere 05/25
Charmant und nüchtern
Comedian Vladimir Andrienko im Solinger Waldmeister – Bühne 04/25
„Ein Autor der Krise“
Regisseur Stefan Maurer über „Fräulein Julie“ am Theater am Engelsgarten – Premiere 04/25
Gewinnen um jeden Preis?
„Alle spielen“ im Studio des Dortmunder Theaters – Prolog 03/25
Gnadenloses Psychodrama
Charles Gounods Oper „Faust” im Opernhaus – Bühne 03/25
„In der Welt der Kunst geht es darum, gesehen zu werden“
Regisseur Nicolas Charaux über „Mephisto“ am Wuppertaler Opernhaus – Premiere 03/25
Aura der Unschuld
„Faust“ von Charles Gounod am Wuppertaler Opernhaus – Prolog 02/25
Zeitreise mit Muse
„Von Thalia geküsst“ im Opernhaus – Auftritt 02/25
„Stimmen malen die emotionale Landschaft“
Regisseur Matthew Ferraro über „Faust“ an der Wuppertaler Oper – Premiere 02/25
„Das Gesetz hat nicht immer Recht“
Regisseurin Johanna Landsberg über „Prima Facie“ am Theater am Engelsgarten – Premiere 01/25
„Wir haben uns künstlerische Freiheiten genommen“
Intendantin Rebekah Rota inszeniert „Von Thalia geküsst“ an der Wuppertaler Oper – Premiere 12/24