Mit der Wiederaufnahme des beliebten Kinderstücks „Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ will das Kinder- und Jugendtheater im Wonnemonat für Unterhaltung bei den Jüngsten ab fünf Jahren sorgen.Durch das wiederkehrende Motiv des Briefeschreibens sowie den Einsatz von Musik und Tanz ermöglicht „Der Löwe“ besonders „Erstsehern“, also Theatergästen, die zum ersten Mal eine Inszenierung besuchen, einen leichten Zugang zur Bühne. Die Geschichte ist einfach und anrührend: Der Löwe kann ausgezeichnet brüllen, weswegen er der Boss im Dschungel ist. Dass er mehr können sollte, dämmert ihm, als er eine Löwin trifft und mutmaßt, es müsse sich um eine Dame handeln. Er möchte ihr einen Liebesbrief schreiben, so gehört sich das in feineren Kreisen. Aber wie soll das gehen? Der pfiffige Löwe sucht also einen Schreiber. Aber können Affe, Nilpferd, Mistkäfer oder Geier ausdrücken, was ein Löwe fühlt?
Was sie bewegte, ließ sie tanzend zum Ausdruck bringen: Choreografin Pina Bausch. Anlässlich der Jubiläumsspielzeit des von ihr vor 40 Jahren gegründetenTanztheater Wuppertal Pina Bausch sprechen in der Reihe „Freunde zu Gast“ Künstlerkollegen und Weggefährten über die im Juni 2009 gestorbene Künstlerin. Im Foyer des Opernhauses macht Lin Wai-min, Gründer und künstlerischer Leiter des Cloud Gate Dance Theatre, den Anfang. Er trifft auf Peter Pabst, der mehr als zwei Duzend Bühnenbilder für Bauschs Inszenierungen geschaffen hat. Zwei Tage später geht es auf der Bühne des Opernhauses weiter. Dann zeigt der belgisch-marokkanische Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui Ausschnitte seines neuen Work-in-progress-Projekts „Fractals“ und wird anschließend mit Alistair Spalding, Direktor und Künstlerischer Leiter des Sadler‘s Well Theater in London, plaudern. Aber auch rein musikalisch geht es bei Pina 40 zu. „Schubert versus Weill“ ist ein Konzertprojekt, das in Zusammenarbeit mit dem Schönberg-Ensemble am Standort Wuppertal der Hochschule für Musik und Tanz Köln unter Werner Dickels Leitung entstanden ist.Die SängerinMelissa Madden Gray, einst von Pina Bausch eingeladen, in ihrem Stück „Fürchtet Euch nicht (Die sieben Todsünden, zweiter Teil)“ zu singen, ist Special Guest bei diesem Liederabend.
Damit hat der Mai kulturell sein Pulver noch immer nicht verschossen. An 11 Tagen und 16 Orten wollen insgesamt 51 Autoren aus 19 Ländern in 31 Veranstaltungen das Motto „unterwegs nach Europa“ literarisch mit Leben füllen. Zum zweiten Mal findet vom 21. bis 31. die Wuppertaler Literatur Biennale statt. Mit den Veranstaltungen will Gegenwartsliteratur begeistern, zugleich soll ein europäisches Lebensgefühl veranschaulicht und gestärkt werden. Offenheit, Verschiedenheit und Vielfalt sind prägende Faktoren des literarischen Lebens im gegenwärtigen Europa, davon wollen Lars Gustafsson (Schweden), Anthony McCarten (Großbritannien), Robert Menasse (Österreich), Jaroslav Rudiš(Tschechien), Manuel Rivas (Spanien), Pauline de Bok (Niederlande), Gilles Reckinger (Luxemburg) und Nataly Savina (Lettland) ebenso erzählen wie einheimische Stars von Martin Walser, Georg Klein, Feridun Zaimoglu, Klaus-Michael Bogdal, Jagoda Marinić, Rupert Neudeck, Jörn Rüsen, Anna Kuschnarowa, Hermann Schulz, Daniela Danz, Philipp Möller bis Fabian Hischmann. Es moderieren unter anderem Denis Scheck, Sigrid Löffler und Hubert Spiegel, als Sprecher sind auch die Schauspieler Mechthild Grossmann und Rufus Beck dabei.
„Der Löwe, der nicht schreiben konnte“ | 9.5. 10.30 Uhr, 10.5. 16 Uhr, 13.5. 10.30 Uhr | Berufskolleg Elberfeld
Pina 40: Lin Wai-min im Gespräch mit Peter Pabst | 12.5. 17.30 Uhr | Sidi Larbi Cherkaoui und Alistair Spalding | 14.5. 19.30 Uhr | Opernhaus | 0202 563 76 66
„Schubert versus Weill“ | 16.5. 20 Uhr | Stadthalle
2. Literatur-Biennale | 21-31.5. | diverse Orte | www.wuppertaler-literatur-biennale.de
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