„Milkteeth“, das neue, dritte Album von Douglas Dare ist geprägt von Akustikgitarre, Klavier und der schönen, zarten Stimme des britischen Sängers und Komponisten. Mitunter gesellen sich einige klassizistische Instrumente im Hintergrund hinzu – das reicht für ein wunderschönes Album (Erased Tapes). Weniger klar klingt „House of Sugar“, das achte Album des Lofi-Musikers (Sandy) Alex G. Psychedelische Schlieren ziehen sich gedehnt durch die charmanten, vielschichtigen Songs zwischen Pavement, Animal Collective und My bloody Valentine (Domino). Sieben Alben hat die Band Heldon um Richard Pinhas in den 70er Jahren veröffentlicht. Eindeutig Prog Rock, stand das Projekt um Pinhas immer zwischen den Stühlen – verband kosmische Elektronik à la Tangerine Dream und Klaus Schulze mit Prog Rock à la King Crimson und Jazz-Elementen. Fripp und Eno waren seine erklärten Helden. Nun werden „Un reve sans consequences speciale“ von 1976, „Interface“ von 1977 und „Stand by“ von 1979 von dem deutschen Label bureau b wiederveröffentlicht. Heldons Verbindung von Elektronik und Rock, seine Rückgriffe, aber auch seine Vorgriffe auf Elektronik der 90er Jahre sind hier gut hörbar. Nur die endlosen Gitarreneskapaden sind mitunter etwas enervierend.
David Byrne und Debbie Harry waren zwei der prägnantesten Gesichter der New Yorker New Wave – von beiden liegen nun Bücher auf Deutsch vor. Debbie Harry erzählt in ihrer Autobiografie „Face it“ von ihrer Kindheit, ersten musikalischen Gehversuchen in den späten 60er- und frühen 70er-Jahren und natürlich dem großen Erfolg mit Blondie. Drogenprobleme, Ärger mit der Musikindustrie und vor allem ihre Erfahrungen als Frau in einer Männerwelt lässt sie dabei natürlich nicht außen vor und erzählt davon in einer erstaunlich faszinierenden Mischung aus Erschrecken und Abgebrühtheit (Heyne Hardcore). David Byrne bringt zwar auch viel Autobiografisches ein, in seinem Buch „Wie Musik wirkt“ geht er aber vor allem ganz allgemein der Musik nach – wie wir sie wahrnehmen, wie sie in unterschiedlichen Kontexten und Räumen wirkt, wie sich Analoges von Digitalem unterscheidet, wie das Geschäft dahinter aussieht und wie sich das alles auf die Musikproduktion auswirkt – Backstage sozusagen (S. Fischer).
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